10. Mai 2010

Es ist die 90. Minute. Es steht 0:0. Eckball für den Gegner. Hans Jörg Butt feuert uns noch mal an. Nur ein Sieg bringt uns weiter. Die Ecke verpufft mit Nichts. Ich sprinte links außen zur Stafraumgrenze des Gegners und drehe mich um, meinen Gegenspieler im Rücken. Ich spüre seinen Atem. Alles oder nichts. Mark van Bommel flankt mir den Ball zu. In der Mitte am Elfmeterpunkt hadert Thomas Müller mit seinem Gegenspieler. Der Ball kommt auf mich zu. Ich strecke den Fuß aus und treffe ihn perfekt: In hohem Bogen fliegt er auf den Punkt zu. Der Ball ist lang unterwegs. Der gegnerische Torwart kommt heraus. Müller versucht sich durchzusetzen, doch der Gegner kommt an den Ball. Mit dem Kopf spielt er ihn am eigenen Torwart vorbei. Der Ball kullert ins Tor. Eigentor. Der Jubel ist groß. Alle kommen zu mir, aber ich renne weg. Die Arme ausgestreckt den Zuschauern entgegen. Das ist mein Moment. Der Schiedsrichter pfeifft gar nicht mehr an. Nach dem Spiel gibts noch eine dicke herzliche Umarmung mit Louis van Gaal. Wir haben's geschafft und ich wache auf.

Ein seltsam klarer und zusammenhängender Traum. Ich bin weder Fußballer, noch nimmt mich der Sport und seine Bundesliga so viel mit, als dass ich für irgendeine Mannschaft halten würde. Trotzdem verfolge ich die Ergebnisse und schaue auch ab und an die Sportschau. Was bewegt mich dazu ein Spieler von Bayern München sein zu wollen? Keine Ahnung. Ich glaube jeder deutsche Fußball würde gern mal für die auflaufen. Aber, wie gesagt, ich bin kein Fußballer. Trotzdem beneide ich die Fußball um die Emotionen und die Sympathie, die einem entgegenschlägt. Das Gefühl nach sich nach einem geschossenen Tor von den Fans feiern zu lassen, muss großartig sein. Und wenn das dann das spielentscheidende oder sogar wettbewerbsentscheidende Tor ist, dann hat man einen Moment für's Leben. Und man bleibt anderen Leuten auch in Erinnerung, steht vielleicht sogar in den Geschichtsbüchern.

Ist es nicht das, was viele wollen? In Erinnerung bleiben? Zu Wissen man hat etwas bewegt? Ich glaube schon. Als Fußballer kann man vielleicht nicht die Welt bewegen, aber auf jeden Fall die Herzen der Menschen. Und das ist schon eine große Verantwortung.

Bitte mehr von solchen Träumen...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen