Heute lernte ich die andere Seite von Quito kennen. Waehrend unserer Stadttour kamen wir durch aermere Viertel, wo es nicht so modern wirkte wie in den Gegenden, in denen wir gestern zu Fuss unterwegs waren.
Waehrend wir die historische Altstadt besichtigten, erklaerte uns unser Reisefuehrer ein wenig ueber Ecuador und Quito. Ecuador hat etwa 13 Millionen Einwohner, davon sind 7 Millionen unter 18 Jahre. Das bedeutet, dass eine Minderheit Politik macht, Waehlen geht und die Richtung des Landes bestimmt. Dabei gibt es aber mit dem aktuellen Praesidenten ein wenig Hoffnung, denn er ist dabei, viele Reformen, die der Bevoelkerung dienen, durchzusetzen. In Ecuador gibt es nur zwei Gruppen: Entweder man hat Geld oder man hat kein Geld... und seit 2000 der amerikanische Dollar eingefuehrt wurde, verschlimmert sich die Lage. Die Zentralbank ist quasi entmachtet und es fliesst nicht mehr so viel Geld der Bevoelkerung zu.
In Quito leben etwa leben etwa 1,3 Millionen Menschen. Die Stadt zieht sich durch ein Tal und ist dadurch etwa 50km lang und 8km breit. Die Architektur der Altstadt ist europaeisch angehaucht, dabei stehen Haeuser mit spanischem Stil direkt neben Haeusern in franzoesischem Stil. Doch das Spanische ueberwiegt. In vielen Haeusern gibt es einen angenehm kuehlen Innenhof mit Springbrunnen und einladenden Sitzgelegenheiten. Nach der obligatorischen Besichtigung des Praesidentenpalastes ging es den Berg hoch um einen Ueberblick ueber Quito zu bekommen.
Ueber der Stadt wacht eine riesige Statue von Maria. Ich hatte irgendwie immer angenommen, in Quito gebe es auch so eine Jesus-Statue wie in Rio, aber ich habe mich getaeuscht. Von dort oben hat man eine herrliche Sicht auf Quito in alle Richtungen.
Am Nachmittag ging es zum Aequator. Eine Linie trennt die Nordhalbkugel von der Suedhalbkugel. Dort ist auch ein Ecuador-Museum und man hat eine kleine Anlage darum gebaut, die sich "Stadtzentrum in der Mitte der Erde" nennt. Es ist wirklich wie eine zweite kleine Stadt, allerdings gibt es dort nur schoene Ecken. Wir hatten etwas Zeit an der Linie und so verbrachte ich die meiste davon mit hin- und herhuepfen. "Nordhalbkugel, Suedhalbkugel... Nordhalbkugel, Suedhalbkugel... Nordhalbkugel, Suedhalbkugel..." :)
Im Museum lernt man etwas ueber das Land und wie es sich kulturell aufbaut. Es wird in ein Amazonasgebiet, ein Berggebiet und ein Kuestengebiet aufgeteilt. Darauf verteilen sich etwa 40 ethnische Gruppen. Ziemlich oft betonte unser Reiseleiter, dass es zwar Inka-Ruinen in Ecuador gibt, man aber viel stolzer darauf sei, dass es dort noch eine Voelkergruppe gab, die viel aelter (etwa 3500 v. Chr.) als die Inkas sei, die Cañari.
Interessanter Fakt: Die Afro-Ecuadorianer kamen in dieses Land durch einen Aufstand auf einem Sklavenschiff, dass von Panama nach Bolivien unterwegs war. Eine kleine Gruppe schaffte es von Bord zum Festland zu schwimmen und brachte so afrikanische Kultur nach Ecuador. Nach der Informationstafel im Museum gehen alle Afro-Ecuadorianer auf 23 Menschen zurueck.
Wie sehr unser Reiseleiter mit seinem Land verbunden ist, zeigte er immer wieder, als er auf die aktuelle Politik einging oder die Lage der Voelkergruppen beschrieb. So braucht zum Beispiel eine ethnische Minderheit im Amazonasgebiet Tukane zum Ueberleben; sie bieten Nahrung und Federn. Allerdings ist der Tukan vom Aussterben bedroht, werden deshalb geschuetzt und es werden hohe Strafen auf das Jagen nach diesen Tieren ausgesetzt. Doch wer schuetzt diesen Stamm, die Menschen, die nichts mit dem Aussterben zu tun haben? Ist es Wert ein Tier zu schuetzen, aber dafuer eine Kultur untergehen zu lassen? Ueber solche Missstaende machte er uns immer wieder aufmerksam und es ist wirklich ein ziemlich schwieriges Thema.
Diese ganzen Kulturen haben mich wirklich neugierig gemacht. In diesem Museum durfte man leider nicht fotografieren, sonst haette ich die ganzen Infotafeln fotografiert. Ich werde schauen, ob ich zu diesem Thema noch ein schoenes Buch bekomme. Es gibt einen Nomadenstamm, der alle aussenstehenden angreift. Nur die Kirche hat es zum Beispiel noch nicht gelernt und schickt in unregelmaessigen Abstaenden Missionare dorthin. Dass die Staemme ihre eigene Kultur und Religion haben, mussten zwei Nonnen und ein Priester im letzten Jahr mit dem Leben bezahlen. Zwei andere Voelkergruppen unterscheiden sich kulturell kaum, nur das Rollenbild zwischen Mann und Frau ist genau vertauscht. Das Interessante daran ist, dass diese Voelkergruppen etwa 1000km voneinander entfernt leben und eigentlich keinen Kontakt miteinander haben. Solche kleinen Besonderheiten machen diese Menschen hier aus und dieses Museum hat das sehr schoen hervorgehoben. Eine Empfehlung fuer jedermann, der zum Aequator kommt.
Morgen verlassen wir Quito und machen Stationen in einer Rosenplantage und einem Thermalbad unter anderen. Ich bin sehr gespannt darauf. Ich hoffe, dass ich weiterhin so gute Bedingungen habe, was das Internet betrifft, und ein paar mehr Impressionen verewigen kann.
Waehrend wir die historische Altstadt besichtigten, erklaerte uns unser Reisefuehrer ein wenig ueber Ecuador und Quito. Ecuador hat etwa 13 Millionen Einwohner, davon sind 7 Millionen unter 18 Jahre. Das bedeutet, dass eine Minderheit Politik macht, Waehlen geht und die Richtung des Landes bestimmt. Dabei gibt es aber mit dem aktuellen Praesidenten ein wenig Hoffnung, denn er ist dabei, viele Reformen, die der Bevoelkerung dienen, durchzusetzen. In Ecuador gibt es nur zwei Gruppen: Entweder man hat Geld oder man hat kein Geld... und seit 2000 der amerikanische Dollar eingefuehrt wurde, verschlimmert sich die Lage. Die Zentralbank ist quasi entmachtet und es fliesst nicht mehr so viel Geld der Bevoelkerung zu.
Das Wappen Ecuadors
In Quito leben etwa leben etwa 1,3 Millionen Menschen. Die Stadt zieht sich durch ein Tal und ist dadurch etwa 50km lang und 8km breit. Die Architektur der Altstadt ist europaeisch angehaucht, dabei stehen Haeuser mit spanischem Stil direkt neben Haeusern in franzoesischem Stil. Doch das Spanische ueberwiegt. In vielen Haeusern gibt es einen angenehm kuehlen Innenhof mit Springbrunnen und einladenden Sitzgelegenheiten. Nach der obligatorischen Besichtigung des Praesidentenpalastes ging es den Berg hoch um einen Ueberblick ueber Quito zu bekommen.
Ueber der Stadt wacht eine riesige Statue von Maria. Ich hatte irgendwie immer angenommen, in Quito gebe es auch so eine Jesus-Statue wie in Rio, aber ich habe mich getaeuscht. Von dort oben hat man eine herrliche Sicht auf Quito in alle Richtungen.
Am Nachmittag ging es zum Aequator. Eine Linie trennt die Nordhalbkugel von der Suedhalbkugel. Dort ist auch ein Ecuador-Museum und man hat eine kleine Anlage darum gebaut, die sich "Stadtzentrum in der Mitte der Erde" nennt. Es ist wirklich wie eine zweite kleine Stadt, allerdings gibt es dort nur schoene Ecken. Wir hatten etwas Zeit an der Linie und so verbrachte ich die meiste davon mit hin- und herhuepfen. "Nordhalbkugel, Suedhalbkugel... Nordhalbkugel, Suedhalbkugel... Nordhalbkugel, Suedhalbkugel..." :)
Links: Suedhalbkugel, Rechts: Nordhalbkugel
Im Museum lernt man etwas ueber das Land und wie es sich kulturell aufbaut. Es wird in ein Amazonasgebiet, ein Berggebiet und ein Kuestengebiet aufgeteilt. Darauf verteilen sich etwa 40 ethnische Gruppen. Ziemlich oft betonte unser Reiseleiter, dass es zwar Inka-Ruinen in Ecuador gibt, man aber viel stolzer darauf sei, dass es dort noch eine Voelkergruppe gab, die viel aelter (etwa 3500 v. Chr.) als die Inkas sei, die Cañari.
Interessanter Fakt: Die Afro-Ecuadorianer kamen in dieses Land durch einen Aufstand auf einem Sklavenschiff, dass von Panama nach Bolivien unterwegs war. Eine kleine Gruppe schaffte es von Bord zum Festland zu schwimmen und brachte so afrikanische Kultur nach Ecuador. Nach der Informationstafel im Museum gehen alle Afro-Ecuadorianer auf 23 Menschen zurueck.
Wie sehr unser Reiseleiter mit seinem Land verbunden ist, zeigte er immer wieder, als er auf die aktuelle Politik einging oder die Lage der Voelkergruppen beschrieb. So braucht zum Beispiel eine ethnische Minderheit im Amazonasgebiet Tukane zum Ueberleben; sie bieten Nahrung und Federn. Allerdings ist der Tukan vom Aussterben bedroht, werden deshalb geschuetzt und es werden hohe Strafen auf das Jagen nach diesen Tieren ausgesetzt. Doch wer schuetzt diesen Stamm, die Menschen, die nichts mit dem Aussterben zu tun haben? Ist es Wert ein Tier zu schuetzen, aber dafuer eine Kultur untergehen zu lassen? Ueber solche Missstaende machte er uns immer wieder aufmerksam und es ist wirklich ein ziemlich schwieriges Thema.
Diese ganzen Kulturen haben mich wirklich neugierig gemacht. In diesem Museum durfte man leider nicht fotografieren, sonst haette ich die ganzen Infotafeln fotografiert. Ich werde schauen, ob ich zu diesem Thema noch ein schoenes Buch bekomme. Es gibt einen Nomadenstamm, der alle aussenstehenden angreift. Nur die Kirche hat es zum Beispiel noch nicht gelernt und schickt in unregelmaessigen Abstaenden Missionare dorthin. Dass die Staemme ihre eigene Kultur und Religion haben, mussten zwei Nonnen und ein Priester im letzten Jahr mit dem Leben bezahlen. Zwei andere Voelkergruppen unterscheiden sich kulturell kaum, nur das Rollenbild zwischen Mann und Frau ist genau vertauscht. Das Interessante daran ist, dass diese Voelkergruppen etwa 1000km voneinander entfernt leben und eigentlich keinen Kontakt miteinander haben. Solche kleinen Besonderheiten machen diese Menschen hier aus und dieses Museum hat das sehr schoen hervorgehoben. Eine Empfehlung fuer jedermann, der zum Aequator kommt.
Die neun Voelker der Welt, die direkt am Aequator leben bzw. dort ihre Herkunft haben
Morgen verlassen wir Quito und machen Stationen in einer Rosenplantage und einem Thermalbad unter anderen. Ich bin sehr gespannt darauf. Ich hoffe, dass ich weiterhin so gute Bedingungen habe, was das Internet betrifft, und ein paar mehr Impressionen verewigen kann.