28. Juni 2009

Der Flug nach Quito sollte schnell vergehen. Neben viel nachzuholendem Schlaf gab es auch ein tolles Bordsystem mit Touchscreen und Fernbedinung in den Sitz des Vordermanns eingearbeitet.


Die Anwendung sah ein wenig wie Windows Media Center aus. Zur Auswahl gab es 44 Filme, 16 Spiele und unzaehlige TV-Serien mit ganzen Staffeln. So hatte ich die Moeglichkeit, endlich mal Fight Club und Madagaskar zu sehen, die schon lange auf meiner To-See-Liste standen. Bei den Mahlzeiten liefen verschiedene Simpsons-Episoden.

Die Fernbedienung/Das Gamepad


Aber was macht ein wirklich guter Informatiker mit so einem System?? Natuerlich rumexperimentieren. So waren die Anwendung bei Start und Landung eigentlich durch ein Video gesperrt. Aber durch 3-sekuendiges Druecken der Home-Taste und dann ein Tippen auf den oberen Bildschirmrand, und schon hatte man eine Fenster-Leiste á la Windows. Beim ersten Mal beendete ich Trottel natuerlich das Video und so lief bei mir nichts, waehrend beim Rest der Urlauber das Sicherheitsvideo lief. Bei der Landung machte ich es besser und schaute mir erstmal die anderen Funktionen an. Nichts besonderes, aber immerhin konnte man das Fenster minimieren, maximieren und verschieben.





Aber das grossartigste ueberhaupt war etwas anderes: Was passiert wohl, wenn man ein System einer Nutzerzahl von etwa 350 Leuten gleichzeitig zugaenglich macht?? Klar, sie versuchen sich gleichzeitig anzumelden. Und was passiert, wenn das die Datenbank nicht aushaelt? Aetsch... mysql_connect: Too many connections.



Autsch... Aber ein guter Dienstleister wie die Fluggesellschaft LAN (*zwinker*) hat das Problem natuerlich schnell geloest gehabt. Wie ich mich solche Dinge begeistern, ich bin so ein Nerd :)

Und wie vollendet der Nerd seine Spielerei mit ein paar Partien Schach gegen den mittelschweren Computer. Leider hatte der so eine Macke, bei den ersten vier Partien exakt das gleiche zu spielen und im 8. Zug seine Dame einzustellen.

1. e4 e5 2. Sf3 Sc6 3. Lb5 a6 4. L:c6 d:c6 5. 0-0 De7 6. d4 e:d4 7. S:d4 c5 8. Sf5 D:e4 9. Te1 De1 10. De1 ... Der Drops ist gelutscht.

Als ich dann meinen Sieg zum fuenften Mal auskosten wollte, praesentierte mir das Programm einen grossartigen Bug. Statt 5. ... De7 spielte er 5. ... Ld6 es folgten 6. d4 e:d4 und 7. D:d4. Was jetzt passierte, bleibt ein Raetsel. Der Computer markierte seinen Turm auf a8 und dieser verschwand einfach so. Er tauchte nicht in der Statistik der geschlagenen Figuren auf, aber er war halt weg. LOL. Das Spiel war dann auch schnell gewonnen.


Bei so viel Spass kann ich mich nur auf den Rueckflug freuen, auf das er auch so schnell und lustig vergeht. Mein Sitznachbar verfolgte etwas argwoehnisch mein hektisches Klicken, Machen und Fotografieren. Egal, den treffe ich bestimmt nicht auf dem Rueckflug wieder.

Da wir nachts geflogen sind, gab es leider nicht viel zu sehen, ausser ein 100km entferntes Gewitter, das bedrohlich ueber den Lichtern von Kolumbien schwebte und fantastische Lichteffekte in den Himmel zauberte. Beim Anflug auf Quito war es dann ein wenig heller und man hatte einen tollen Blick auf die Wolken, die die umliegenden Berge umschlangen. Das gibt dem Begriff "Wolkenberg" eine ganz neue Bedeutung.

1 Kommentar:

Daniel Schmid hat gesagt…

hihi ... du bist echt so ein kleiner Nerd ... aber echt witzig - viel Spaß im Urlaub

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