19. Juni 2009

Eine Schnitzeljagd macht eigentlich nur dann Spaß, wenn sie gut geplant und spannend gestaltet ist. Beim Film "Das Vermächtnis des geheimen Buches" ist das leider nicht so. Der Streifen ist eine Art Ausrede über eine horrende Handlung lose Rätsel und Puzzle miteinander zu verknüpfen und schafft es dabei über 2 Stunden nicht mal einen Funken Spannung aufkommen zu lassen. Was im ersten Teil noch einigermaßen Spaß gemacht hat verkommt hier zu nutzlosen Gimmicks.

Schon im ersten Teil waren mir die Charaktere ziemlich egal, was in diesem Film aber noch schlimmer ist, dass der Film diese Pappheinis nicht mal mehr einführen braucht, was wiederum bedeutet, dass die Handlung über die volle Laufzeit ausgestreckt wird. Da haben wir also Nicholas Cage, der in den ersten 5 Minuten erfährt, dass sein Vater am Lincoln-Attentat beteiligt war. Jemand, der sich einmal im Jahr einen Film anschaut, weiß natürlich sofort, dass das ein Fake ist, um ihn auf die Jagd nach Puzzeln zu schicken. Herr Cage braucht natürlich 1,5 Stunden länger und bis dahin ist der Film eine Qual.

Die Rätsel schicken unsere Helden zwar um die Welt, allerdings sind sie weder schwer noch aufwendig oder spannend inszeniert. Dem Zuschauer wird suggeriert man könnte innerhalb von kürzester Zeit in die Büros von 2 der mächtigsten Menschen der Welt einbrechen und davon kommen. Schon nach dem zweiten Rätsel war ich es leid und da war noch nicht mal das Buch im Spiel, was diesem Film seinen Titel verleiht.

Die Charaktere sind wie im ersten Teil platt. Sie haben keine Geschichte, die Chemie stimmt nicht und die Dialoge machen nichts besser. Wenn der Streit zwischen Cages und Diane Krugers Charakter nicht gespielt gewesen wäre, dann möchte man meinen, da wären Amateure am Werk. Selbst gute Schauspieler wie Cage, Jon Voight und Hellen Mirren können in grausamen Rollen mit schlecht geschriebenen Dialogen nicht glänzen und von schwachen Darstellern wie Kruger und Justin Bartha braucht man gar nicht weiter reden. Harvey Keitel und Ed Harris retten in ihren Nebenrollen den Film in die schauspielerische Mittelmäßigkeit, aber auch nur, weil Harris' Rolle mal nicht die eines typischen Bösewichts ist.

Einzig allein Bruce Greenwood glänzt in seiner Rolle als Präsident, weil er für Rollen mit Autorität und Vaterrolle geschaffen ist, 2 Jahre nach diesem Desaster konnte er das in Star Trek beweisen. Was in "Das Vermächtnis des geheimen Buches" nicht fehlen darf: Product Placement. Großartig. Wenn man den Worten mit 4 Worten beschreiben sollte, dann wären das Apple, MSN und zusammenhanglose Ideen. Von der Logik der Fallen im letzten Drittel ganz zu schweigen.

Filmisch ist der "Das Vermächtnis des geheimen Buches" eine Katastrophe, der langweilt und diesen Juckreiz im Daumen auf dem Stopp-Knopf auslöst. Für Fans von einfachen Rätseln, schnelle Ortswechsel und einer sinnlosen Schatzjagd dürfte der Film viel tun, erfahrene Filmfreunde sollten ihn aber meiden. 1,5 von 5 Sterne

1 Kommentar:

Daniel Schmid hat gesagt…

Ich war damals im Kino ... und bin im film eingeschlafen - gut ich muss zugeben ich war sowieso müde, aber der Film konnte mich dennoch nciht wach halten

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