Posts mit dem Label Quito werden angezeigt. Alle Posts anzeigen
Posts mit dem Label Quito werden angezeigt. Alle Posts anzeigen

29. Juni 2009

1 Kommentare
Heute lernte ich die andere Seite von Quito kennen. Waehrend unserer Stadttour kamen wir durch aermere Viertel, wo es nicht so modern wirkte wie in den Gegenden, in denen wir gestern zu Fuss unterwegs waren.

Waehrend wir die historische Altstadt besichtigten, erklaerte uns unser Reisefuehrer ein wenig ueber Ecuador und Quito. Ecuador hat etwa 13 Millionen Einwohner, davon sind 7 Millionen unter 18 Jahre. Das bedeutet, dass eine Minderheit Politik macht, Waehlen geht und die Richtung des Landes bestimmt. Dabei gibt es aber mit dem aktuellen Praesidenten ein wenig Hoffnung, denn er ist dabei, viele Reformen, die der Bevoelkerung dienen, durchzusetzen. In Ecuador gibt es nur zwei Gruppen: Entweder man hat Geld oder man hat kein Geld... und seit 2000 der amerikanische Dollar eingefuehrt wurde, verschlimmert sich die Lage. Die Zentralbank ist quasi entmachtet und es fliesst nicht mehr so viel Geld der Bevoelkerung zu.

Das Wappen Ecuadors

In Quito leben etwa leben etwa 1,3 Millionen Menschen. Die Stadt zieht sich durch ein Tal und ist dadurch etwa 50km lang und 8km breit. Die Architektur der Altstadt ist europaeisch angehaucht, dabei stehen Haeuser mit spanischem Stil direkt neben Haeusern in franzoesischem Stil. Doch das Spanische ueberwiegt. In vielen Haeusern gibt es einen angenehm kuehlen Innenhof mit Springbrunnen und einladenden Sitzgelegenheiten. Nach der obligatorischen Besichtigung des Praesidentenpalastes ging es den Berg hoch um einen Ueberblick ueber Quito zu bekommen.


Ueber der Stadt wacht eine riesige Statue von Maria. Ich hatte irgendwie immer angenommen, in Quito gebe es auch so eine Jesus-Statue wie in Rio, aber ich habe mich getaeuscht. Von dort oben hat man eine herrliche Sicht auf Quito in alle Richtungen.


Am Nachmittag ging es zum Aequator. Eine Linie trennt die Nordhalbkugel von der Suedhalbkugel. Dort ist auch ein Ecuador-Museum und man hat eine kleine Anlage darum gebaut, die sich "Stadtzentrum in der Mitte der Erde" nennt. Es ist wirklich wie eine zweite kleine Stadt, allerdings gibt es dort nur schoene Ecken. Wir hatten etwas Zeit an der Linie und so verbrachte ich die meiste davon mit hin- und herhuepfen. "Nordhalbkugel, Suedhalbkugel... Nordhalbkugel, Suedhalbkugel... Nordhalbkugel, Suedhalbkugel..." :)

Links: Suedhalbkugel, Rechts: Nordhalbkugel

Im Museum lernt man etwas ueber das Land und wie es sich kulturell aufbaut. Es wird in ein Amazonasgebiet, ein Berggebiet und ein Kuestengebiet aufgeteilt. Darauf verteilen sich etwa 40 ethnische Gruppen. Ziemlich oft betonte unser Reiseleiter, dass es zwar Inka-Ruinen in Ecuador gibt, man aber viel stolzer darauf sei, dass es dort noch eine Voelkergruppe gab, die viel aelter (etwa 3500 v. Chr.) als die Inkas sei, die Cañari.

Interessanter Fakt: Die Afro-Ecuadorianer kamen in dieses Land durch einen Aufstand auf einem Sklavenschiff, dass von Panama nach Bolivien unterwegs war. Eine kleine Gruppe schaffte es von Bord zum Festland zu schwimmen und brachte so afrikanische Kultur nach Ecuador. Nach der Informationstafel im Museum gehen alle Afro-Ecuadorianer auf 23 Menschen zurueck.

Wie sehr unser Reiseleiter mit seinem Land verbunden ist, zeigte er immer wieder, als er auf die aktuelle Politik einging oder die Lage der Voelkergruppen beschrieb. So braucht zum Beispiel eine ethnische Minderheit im Amazonasgebiet Tukane zum Ueberleben; sie bieten Nahrung und Federn. Allerdings ist der Tukan vom Aussterben bedroht, werden deshalb geschuetzt und es werden hohe Strafen auf das Jagen nach diesen Tieren ausgesetzt. Doch wer schuetzt diesen Stamm, die Menschen, die nichts mit dem Aussterben zu tun haben? Ist es Wert ein Tier zu schuetzen, aber dafuer eine Kultur untergehen zu lassen? Ueber solche Missstaende machte er uns immer wieder aufmerksam und es ist wirklich ein ziemlich schwieriges Thema.

Diese ganzen Kulturen haben mich wirklich neugierig gemacht. In diesem Museum durfte man leider nicht fotografieren, sonst haette ich die ganzen Infotafeln fotografiert. Ich werde schauen, ob ich zu diesem Thema noch ein schoenes Buch bekomme. Es gibt einen Nomadenstamm, der alle aussenstehenden angreift. Nur die Kirche hat es zum Beispiel noch nicht gelernt und schickt in unregelmaessigen Abstaenden Missionare dorthin. Dass die Staemme ihre eigene Kultur und Religion haben, mussten zwei Nonnen und ein Priester im letzten Jahr mit dem Leben bezahlen. Zwei andere Voelkergruppen unterscheiden sich kulturell kaum, nur das Rollenbild zwischen Mann und Frau ist genau vertauscht. Das Interessante daran ist, dass diese Voelkergruppen etwa 1000km voneinander entfernt leben und eigentlich keinen Kontakt miteinander haben. Solche kleinen Besonderheiten machen diese Menschen hier aus und dieses Museum hat das sehr schoen hervorgehoben. Eine Empfehlung fuer jedermann, der zum Aequator kommt.

Die neun Voelker der Welt, die direkt am Aequator leben bzw. dort ihre Herkunft haben

Morgen verlassen wir Quito und machen Stationen in einer Rosenplantage und einem Thermalbad unter anderen. Ich bin sehr gespannt darauf. Ich hoffe, dass ich weiterhin so gute Bedingungen habe, was das Internet betrifft, und ein paar mehr Impressionen verewigen kann.
0 Kommentare
... dass die Sonne direkt vor unserem Zimmer aufgeht¿?

0 Kommentare
Das erste Mal auf der Suedhalbkugel, das erste Mal am Aequator... das macht sich bemerkbar. Die Sonne geht um 6 auf und um 6 unter.

Zum Abendessen beschlossen wir, das Hotelrestaurant mit Rundumblick zu besuchen. Hinter uns Quito im Tal mit den Bergen im Hintergrund, vor uns das Tal, auf das wir vom Zimmer aus blicken. Hinter den Bergen spielte sich wohl ein fantastischer Sonnenuntergang ab, von dem immer einzelne Strahlen das Tal trafen.

Als dann Quito schon langsam in der Dunkelheit verschwand, schob sich die Sonne nochmals durch den Wolkenberg und beleuchtete das Tal hell. Ein traumhafter Anblick, als sich alles verdunkelte, der Himmel sich rot faerbte und nur das Tal noch einen letzten Glanz erhielt.

Langsam schob sich dieser letzte helle Fleck bis an die hoechsten Gipfel, bevor die Sonne der Erde endgueltig gute Nacht sagte. Ein Flugzeug flog ueber unseren Koepfen Richtung Flughafen und glaenzte abwechselnd silber und golden, je nachdem wie die Loecher in den Wolken es zuliessen. Waehrend in Quito die Lichter angingen und die Stadt ein zweites Mal zu leben begann, spielte im Radio eine Panfloetenversion von Memory.

Vom Berg konnte man nicht einmal mehr die Silhouette sehen. Nahtlos ging der schwarze Berg in die Nacht ueber. Nur die Lichter der Haeuser an den Haengen zeigten, wie eine Treppe ins Nichts, dass es da noch etwas gab.

Es ist einer dieser perfekten Momente, der viel zu kurz und viel zu schnell aus der Erinnerung verblasst ist. Es gibt sie immer wieder, man muss sie nur wertschaetzen...

28. Juni 2009

1 Kommentare
Es ist Mitternacht Ortszeit in Madrid. Ich sitze am Terminal und denke an die Stadt zurueck. Sicherlich nicht meine Lieblingshaupstadt, aber ich weiss dennoch, dass ich eines Tages hierher zurueckkehren werde.

Wenig spaeter hebt der Flieger ab, ich habe Spass mit dem Bordsystem, sehe ein spektakulaeres Gewitter von weiten und kreuze insgeheim die Finger. Ein bisschen Bammel hatte ich schon vor dem Flug und bei jedem Luftloch schlaegt das Herz etwas schneller. Das Bordsystem lenkt mich ab.

Unsere Maschine

Um 7 Uhr Ortszeit landet der Flieger in Quito. Durch "Wolkenberge" geht es in die auf 2800 Meter liegende Hauptstadt Ecuadors. Der Flug hat etwa 14 Stunden gedauert. Zu Hause waere es 14 Uhr. Was faengt man mit 7 gewonnenen Stunden an, wenn die wirkliche Tour erst morgen losgeht und man ganz genau weiss, dass man diese Stunden in zwei Wochen wieder einbuesst¿? Bei der Fahrt ins Hotel sticht mir nicht wirklich etwas ins Auge, von Sehenswuerdigkeiten in Quito habe ich noch nie gehoert. Die Stadt hat definitiv einen suedamerikanischen Flair, was aber sofort auffaellt ist, dass sie trotzdem sehr modern ist. In diesen typischen Gebaeuden finden sich Designer-Laeden, vor allem richtig teure Moebel scheinen wenigstens hier beliebt zu sein. Immer wieder fliegen Flugzeuge tief ueber der Stadt. Sie ist direkt um den Flughafen herum. Im Tal hat man nicht viel Platz um sich auszudehnen und so wugs Quito im den Flughafen herum.

Beim Anflug: Ein Stadion Quitos

Es ist jetzt 8 Uhr Ortszeit. Im Hotel angekommen faellt mir nur ein Wort ein: Wow. Ein solch tolles Hotel haette ich nicht erwartet. Das Hotel ist gross, sauber und macht aeusserlich einen fantastischen Eindruck. Die Zimmer sind grossraeumig, sauber, der Pool gross und klar und man hat einen fantastischen Blick ins Tal - vom Zimmer mit riesiger Fensterfront. Fitness, Sauna, Whirlpool, Internet. Alles inklusive. Umwerfend. Beeindruckend. Zwei Naechte hier... ich freue mich. Schon nach wenigen Minuten hier kann ich jedem das "Hotel Quito" empfehlen. Beide Daumen hoch. www.hotelquito.com - Die Bilder auf der Page sind natuerlich Fake, aber das haette das Hotel gar nicht noetig.

Blick vom Zimmer

9 Uhr: Quito steht uns offen. Das Frischegefuehl ist truegerisch, doch wir sind tatendurstig. Der botanische Garten, Parque La Carolina, soll es sein. Wir gehen durch die leeren Strassen. Sonntags scheinen die Buergersteige zugeklappt, die meisten Geschaefte sind geschlossen. Quito ist nicht so sauber wie Madrid. Sobald in Madrid etwas auf dem Boden liegt, kommt ein menschengrosser WALL-E in Neonweste und macht sauber. Das fehlt in Quito, wirkt aber dennoch nicht schmutzig.

Quito

Um 10 Uhr erreichen wir den Park. Der Gang hierher war lang, aber es hat sich gelohnt. Hier ist das Leben. Viele Bewohner Quitos nutzen den Park fuer Fussball, Basketball, Volleyball, Aerobik und andere Sportarten. Jede der zur Verfuegung stehenden Anlagen ist in Nutzung. Kein Wunder, dass die Buergersteige hochgeklappt sind. Hier spielt heute die Musik. Wir schlendern durch den Park ueber angelegte Kanaele und gruene Wiesen. Quito wirkt allgemein etwas gruener als Madrid. Ich liebe diesen Park. Riesengross und etwas fuer jeden dabei. Das bluehenden Leben. Fuer solche Impressionen reise ich.

Wir erreichen ein Einkaufszentrum, dass auch sonntags geoeffnet ist. Eigentlich koennte ich darauf verzichten, aber man weiss ja nie, ob man waehrend der Tour nochmals eine Chance erhaelt. Wir staerken uns bei Dunkin´ Donuts und schlendern weiter. Die Fuesse werden schwer und wir kehren um. Den ganzen Weg zurueck, durch den Park und den Berg hoch zum Hotel. Dabei faengt es an zu regnen, aber der Spruehregen tut mir gut.

Die rote Banane aus dem Supermarkt

Es ist jetzt 14 Uhr, um 9 in der Heimat. Ich bin gefuehlte 2 Tage auf den Beinen... und im Grunde stimmt das. Erfrischung im Pool ruft. Die Sonne schaut aus den Wolken hervor. Das Wetter scheint sich ziemlich schnell zu aendern. Sobald sich die riesigen Wolken einmal ueber die Berge geschoben haben, laesst sich der Regen kaum vermeiden. Das Schwimmen tut gut, das Relaxen im Whirpool danach tut besser.


16 Uhr: Zu Hause geht der Tag zu Ende, hier ist nur noch Siesta drin. Die Beine werden schwer und der Geist kann sich nicht mehr konzentrieren. Ich habe noch nicht viel von dieser Stadt gesehen, aber das, was ich gesehen habe, war genau das Richtige. Ich fange an, mich zu verlieben. Wie ich das Reisen vermisst habe. Einen ganzen Tag noch in dieser einladenden Stadt. Morgen ist Montag und da wird sie sich sicher von einer anderen Seite zeigen. Ob diese wohl auch so magisch auf mich wirkt?

Zum Schluss noch die Quizfrage des Tages: An was merkt man zu erst, dass man aus einem fremden Land bloggt¿¿¿¿ Richtig, an fehlenden Umlauten und seltsamen Zeichen wie çÇçÑñ?¿!¡

Smileys gehen ueberall =)