Gerade komme ich vom Spektakel "Transformers - Die Rache" aus dem Corso-Kino in Stuttgart-Vaihingen zurück. Ein bisschen dreht sich mir noch der Kopf von den ganzen Eindrücken. Im Vorfeld hatte ich mich ziemlich gehyped, da der erste Teil für mich ein klarer 5-Sterne Kandidat ist (ich weiß, dass ich mich damit wohl auch unbeliebt mache) und ich den ganzen Tag eigentlich nur den Soundtrack des ersten Films gehört hatte. Zuvor noch eine schöne Cola im Subway - mit Eis, weil der Typ mein T-Shirt so cool fand - und die Hibbeligkeit war perfekt.
Da stand ich also erstmal eingequetscht mit 100 Anderen, die sich ins Kino drängten, da es im Corso noch freie Platzwahl gibt. Altmodisch und gut.
Transformers 2 ist Michael Bays Glanzstück... und daran zerbricht der Film. Es ist der Overkill schlechthin. Michael Bay ist bekannt durch seine Kameraeinstellungen und -fahrten, durch seine Mädels, durch seinen Patriotismus und seinen Hang zu übertreiben. Doch in diesem Film hat er von alledem etwas zu viel. Während der erste Film ausbalanciert wirkte, ist dieser hier uneben, von allem halt ein bisschen zu viel und von etwas bestimmten zu wenig.
Die Story ist schlicht: Böser Roboter will die Erde zerstören, Junge hat den Schlüssel dazu. Böser Roboter jagd Junge, guter Roboter beschützt Junge. Junge beschließt dem guten Roboter beizustehen, böser Roboter verfolgt Jungen. Böser Roboter erreicht durch Jungen fast sein Ziel, guter Roboter besiegt durch Jungen bösen Roboter. Ganz ehrlich, das ist die simpelste Version und wenn ich das jetzt nochmal durchlesen, habe ich schon Filme mit weniger bzw. schlechterer Story erlebt. Deshalb kann ich da meinen Stempel draufdrücken, die Story ist ok, daran scheitert der Film ganz bestimmt nicht.
Der Film scheitert an seiner Länge. Er ist schlicht und ergreifend zu lang. Ich kann keinen konstruktiven Vorschlag machen, wie ein Filmemacher, der unbedingt alles in seinem Film unterbringen will, dieses Problem löst. Die Kämpfe zwischen den Transformers sind langgezogen und während einer schier endlos erscheinenden Irrfahrt durch Ägypten sehnt man sich schon langsam nach dem Ende. Das Problem mit solchen Kämpfen ist, dass sie den Zuschauer abstumpfen.
Der coolste Kampf war für mich nach etwa einem Drittel des Filmes in einem Waldstück und endete sogar ziemlich emotional. Danach war ich fertig, ich brauchte theoretisch keinen Kampf mehr. Es war alles nur das selbe. Ich freute mich dennoch auf den Endkampf, der zu diesem Zeitpunkt noch eine Steigerung versprach. Doch es gab keine mehr. Das Niveau blieb, die Kämpfe wurden länger. Statt alles auf eine Karte zu setzen, gibt es ein schier endloses Gefecht der Zweitcharaktere und Transformers und als die Hauptcharaktere schließlich eingreifen, ist es so schnell vorbei, dass man nicht zwinkern darf.
Ein weiteres Problem ist die schiere Anzahl von mechanischen Kameraden, auf der guten sowie auf der bösen Seite, bis zu dem Extrem, dass man sich nicht mehr die Namen geschweige denn auseinanderhalten kann. Man sitzt im Sessel und weiß nicht, ob die Explosion auf der Leinwand ein guter oder ein böser Transformer war und das machte viele Explosionen auch redundant.
Die vertane Chance des Filmes ist aber, dass die Welt von den Tranformern erfährt, der Zuschauer aber eigentlich nie die Reaktion der Welt. Das hat auch ein wenig den ersten Film ausgezeichnet: Wie reagieren die Menschen auf außerirdisches Leben und Roboter, die als Autos versteckt unter ihnen leben? Hier wird das eigentlich zur Nebensache und die meisten Charaktere nehmen es hin.
Was ich cool fand: Devastator, ein Transformer, der sich aus vielen kleinen Baufahrzeug-Transformern (Constructicons) zusammensetzt, die großartigen Bilder und Kamerafahrten und viele Hommages an die Zeichentrickfilme aber auch andere Filme. Schauspielerisch gibt es nicht viele Szenen, in denen man glänzen könnte. Shia LaBeouf und Megan Fox tun ihr bestes, wenn sie nicht gerade herumrennen, von daher auch keine Beschwerden. Der Soundtrack und die Effekte waren gut.
Der Film selbst ist unterhaltsam, gut gemacht und für Interessierte definitiv einen Blick wert, aber nur für Interessierte. Ich würde diesen Film nie jemanden weiterempfehlen, der solche Filme nicht mag, ich würde ihn nie spontan zum Spaß mit Freunden auf DVD schauen wollen und ich würde ihn erst recht nie meiner Freundin aufzwingen. Er ist der Overkill. Punkt. Es ist zu viel. Der erste Transformers ist und bleibt grandios. Weil er übersichtlich ist, eine klare Handlung hat und man da einfach noch mitkommt. Transformers 2 hätte meine Krönung dieses Filmjahres werden sollen, aber er ist es nicht geworden. Ein guter Film, mehr nicht. Weiterempfehlung nur an Kino- oder Transformerkenner.
Gerade wollte ich noch ein paar Infos des Filmes zusammensuchen und bekomme von Wikipedia das geliefert:
Das hat er nicht verdient. Für den nächsten Film einfach eine Prise weniger Michael Bay, ein bisschen weniger Militär schießt auf irgendwas und ein wenig mehr "ein Junge und sein Auto."
3,5 von 5 Sterne.
Da stand ich also erstmal eingequetscht mit 100 Anderen, die sich ins Kino drängten, da es im Corso noch freie Platzwahl gibt. Altmodisch und gut.
Transformers 2 ist Michael Bays Glanzstück... und daran zerbricht der Film. Es ist der Overkill schlechthin. Michael Bay ist bekannt durch seine Kameraeinstellungen und -fahrten, durch seine Mädels, durch seinen Patriotismus und seinen Hang zu übertreiben. Doch in diesem Film hat er von alledem etwas zu viel. Während der erste Film ausbalanciert wirkte, ist dieser hier uneben, von allem halt ein bisschen zu viel und von etwas bestimmten zu wenig.
Die Story ist schlicht: Böser Roboter will die Erde zerstören, Junge hat den Schlüssel dazu. Böser Roboter jagd Junge, guter Roboter beschützt Junge. Junge beschließt dem guten Roboter beizustehen, böser Roboter verfolgt Jungen. Böser Roboter erreicht durch Jungen fast sein Ziel, guter Roboter besiegt durch Jungen bösen Roboter. Ganz ehrlich, das ist die simpelste Version und wenn ich das jetzt nochmal durchlesen, habe ich schon Filme mit weniger bzw. schlechterer Story erlebt. Deshalb kann ich da meinen Stempel draufdrücken, die Story ist ok, daran scheitert der Film ganz bestimmt nicht.
Der Film scheitert an seiner Länge. Er ist schlicht und ergreifend zu lang. Ich kann keinen konstruktiven Vorschlag machen, wie ein Filmemacher, der unbedingt alles in seinem Film unterbringen will, dieses Problem löst. Die Kämpfe zwischen den Transformers sind langgezogen und während einer schier endlos erscheinenden Irrfahrt durch Ägypten sehnt man sich schon langsam nach dem Ende. Das Problem mit solchen Kämpfen ist, dass sie den Zuschauer abstumpfen.
Der coolste Kampf war für mich nach etwa einem Drittel des Filmes in einem Waldstück und endete sogar ziemlich emotional. Danach war ich fertig, ich brauchte theoretisch keinen Kampf mehr. Es war alles nur das selbe. Ich freute mich dennoch auf den Endkampf, der zu diesem Zeitpunkt noch eine Steigerung versprach. Doch es gab keine mehr. Das Niveau blieb, die Kämpfe wurden länger. Statt alles auf eine Karte zu setzen, gibt es ein schier endloses Gefecht der Zweitcharaktere und Transformers und als die Hauptcharaktere schließlich eingreifen, ist es so schnell vorbei, dass man nicht zwinkern darf.
Ein weiteres Problem ist die schiere Anzahl von mechanischen Kameraden, auf der guten sowie auf der bösen Seite, bis zu dem Extrem, dass man sich nicht mehr die Namen geschweige denn auseinanderhalten kann. Man sitzt im Sessel und weiß nicht, ob die Explosion auf der Leinwand ein guter oder ein böser Transformer war und das machte viele Explosionen auch redundant.
Die vertane Chance des Filmes ist aber, dass die Welt von den Tranformern erfährt, der Zuschauer aber eigentlich nie die Reaktion der Welt. Das hat auch ein wenig den ersten Film ausgezeichnet: Wie reagieren die Menschen auf außerirdisches Leben und Roboter, die als Autos versteckt unter ihnen leben? Hier wird das eigentlich zur Nebensache und die meisten Charaktere nehmen es hin.
Was ich cool fand: Devastator, ein Transformer, der sich aus vielen kleinen Baufahrzeug-Transformern (Constructicons) zusammensetzt, die großartigen Bilder und Kamerafahrten und viele Hommages an die Zeichentrickfilme aber auch andere Filme. Schauspielerisch gibt es nicht viele Szenen, in denen man glänzen könnte. Shia LaBeouf und Megan Fox tun ihr bestes, wenn sie nicht gerade herumrennen, von daher auch keine Beschwerden. Der Soundtrack und die Effekte waren gut.
Der Film selbst ist unterhaltsam, gut gemacht und für Interessierte definitiv einen Blick wert, aber nur für Interessierte. Ich würde diesen Film nie jemanden weiterempfehlen, der solche Filme nicht mag, ich würde ihn nie spontan zum Spaß mit Freunden auf DVD schauen wollen und ich würde ihn erst recht nie meiner Freundin aufzwingen. Er ist der Overkill. Punkt. Es ist zu viel. Der erste Transformers ist und bleibt grandios. Weil er übersichtlich ist, eine klare Handlung hat und man da einfach noch mitkommt. Transformers 2 hätte meine Krönung dieses Filmjahres werden sollen, aber er ist es nicht geworden. Ein guter Film, mehr nicht. Weiterempfehlung nur an Kino- oder Transformerkenner.
Gerade wollte ich noch ein paar Infos des Filmes zusammensuchen und bekomme von Wikipedia das geliefert:
Das hat er nicht verdient. Für den nächsten Film einfach eine Prise weniger Michael Bay, ein bisschen weniger Militär schießt auf irgendwas und ein wenig mehr "ein Junge und sein Auto."
3,5 von 5 Sterne.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen