1. März 2009

Heute startete "Monk" "The Mentalist" auf Sat1. Dies Serie wurde mit viel Radau angekündigt; sie hatte einen sehr erfolgreichen Serienstart in den USA. So erfolgreich, dass sie sogar, während die erste Staffel über dem See noch läuft, schon hier gebracht wird. Kann man nur hoffen, dass die Synchronisation schnell genug ist, dass Sat1 wenigstens die ganze Staffel zeigen kann, bevor ein Jahr nichts passiert.

Bis zur ersten Werbepause fand ich die Serie auch noch ganz vielversprechend. Sie wirkte zwar schon seit der ersten Ankündigung so, als hätte ein Network in den USA eine Serie auf dem Konzept von Monk bestellt, aber ich wollte ihr trotzdem eine Chance lassen. Der einfache Grund war auch NCIS, auf deren neue Folgen ich gespannt war und danach einfach nicht umschalten konnte wollte.

Die Premisse ist einfach: Patrick Jane hilft der Polizei. Er gab mal vor ein Medium zu sein, aber als er durch seine Überheblichkeit seine Familie an einen Serienkiller verliert, widmet er sich der Jagd nach dem Killer. In der ersten Folge trifft er gleich auf einen Nachahmer, der den Serienmörder kopiert.

Am Anfang der Folge lernt man etwas über Patricks Begabung. Er beobachtet viel, liest zwischen den Zeilen, hat gute Menschenkenntnis und achtet auf Details. Das wird gleich mal Dauer-Nebendarsteller Steven Culp zum Verhängnis. Oh man, keine Pilotfolge mehr ohne einen Tod im Teaser mehr. Und wenn es dann auch gleich Steven Culp trifft, der so bei ziemlich jeder Serie, bei der er mitspielt (z.B. Enterprise, Deperate Housewives), ins Gras beisst, dann sind die ersten 5 Minuten gerettet. Obwohl es mir schon ziemlich seltsam vorgekommen ist, wie leichtfertig dort mal wieder mit dem Tod umgegangen wird.

In den nächsten paar Minuten kann man sich sogar ein wenig mit dem Hauptdarsteller identifizieren, bis zu dem Punkt, wo er sich zum Arschloch entwickelt. Er stellt sich über die Kollegen, macht sich über den Glauben einer Kollegin lustig und ist so überheblich, dass man sich wünscht, er würde nochmal so etwas dramatisches erleben, damit er wieder zu Sinnen kommt.

Und so kommt es dann auch, dass er seinen ersten Fall nicht durch seine Begabung löst, sondern durch einen Trick und gefälschte Beweise. Schade! Es ging vielversprechend los. Bei solchen Serien ist es außerdem wichtig, zu zeigen, wie der Mastermind auf seine Schlüsse kommt. Das wurde hier teilweise gemacht, trotzdem bleibt noch einiges im Dunkeln.

Der Polizei muss man außerdem noch schlampige Arbeit vorwerfen. Hätten sie das Gesicht, was der Killer hinterlassen hat, mit dem des Serienkillers vergleichen, hätten sie sofort gemerkt, dass der Nachahmer oben mit dem Kreis begonnen hat, sodass das "Haar" nach links geneigt war, während der Serientäter unten beginnt und das "Haar" nach rechts neigt. Oder war das nur ein Produktionsfehler und eines der Bilder gespiegelt?

Die Parallelen zu Monk sind da, aber vernachlässigbar. Die Serien entwickeln sich in andere Richtungen, so dass man beide sicher noch genießen kann. Ich glaube nicht, dass ich dabei bleibe, wenn sich die Einstellung von Patrick nicht ändert und seine Kollegen nichts weiter als Schoßhündchen bleiben, die Männchen machen, wenn er ruft oder nur Kontra zu seiner Einstellung geben. Hey, Nebencharaktere brauchen eine sinnvolle Aufgabe oder müssen in die Story integriert sein, sonst braucht man keine Nebencharaktere.

Ich kann verstehen, dass "The Mentalist" so erfolgreich ist, weil es in das total angesagte Schema von derzeit hippen "Crime"-Serien ist. CIS, Monk, Criminal Intent und wie ihr alle heißt: Ihr habt ein kleines Brüderchen bekommen, dass ihr so schnell nicht loswerdet. Denn auch in den USA läuft direkt davor NCIS und dass ist gerade eine der erfolgreichsten Serien überhaupt.

Herzlich willkommen.

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

law and order ftw

Maith hat gesagt…

richtig... Criminal Intent ist ja ein Law&Order Spin-Off... meine Mutter schaut nur noch so ein Kram... und wenn sie irgendwie weg muss, dann nimmt sie es auf und schaut es sich am nächsten nachmittag an

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