23. März 2010

Der folgende Beitrag muss entweder frustriert, verzweifelt oder einfach nur total plemplem klingen.

Aber nur ein bisschen.

All die glücklichen Menschen um mich, wie sie mir erzählen, wie sie glücklich in ihren Beziehungen sind und wie sie mir förmlich ins Gesicht springen und erzählen wie toll es ist. Jetzt wo wieder Frühling wird, kommen sie auch alle wieder aus ihren Löchern, händchenhaltend schlendern sie umher, kaufen sich ein Eis und machen Spaziergänge.

Vielleicht bin ich frustriert, weil ich's einfach nicht auf die Reihe kriege, vielleicht bin ich kein Mensch für Beziehungen. Ich sage mir ja immer wieder selber, dass ich nicht gut mit Frauen kann. Und nein, Männer sind keine Option.

Schauen wir uns das doch mal von der evolutionären Seite an. Beziehungen sind kontraproduktiv. Sie verhindern die Grundwerte der Evolution: Einen größtmöglichen Genpool möglichst weit verbreiten. Mit einem Partner schränkt sich die Menschheit ziemlich schnell ein. Es drohen Monotonie, Langeweile und Stagnation.

Und mal ganz ehrlich, Ehen und Heirat sind ja noch weiter von Vorgestern! Ein ganzes Leben mit dem gleichen Partner? Das Konzept war vielleicht ok, als die Lebenserwartung uns nur 5-10 Jahre Ehe gegeben hat. Aber heute? 50, 60, 70 Jahre mit dem gleichen Partner? Das ist zwar löblich und sicherlich erstrebenswert, aber auch wie die Natur das will? Welche Tiere bleiben denn ewig zusammen? Meist ist es doch im Tierreich so, dass die Eltern ihre Kinder so lange gemeinsam aufziehen, bis diese alleine klarkommen. Warum nicht bei Menschen auch? Sollten Ehen nur auf 18-20 Jahre beschränkt sein?

Ist Liebe wirklich ewig oder nur eine kurzweilige Ansammlung von verschiedenen Faktoren, die den anderen kurzzeitig attraktiv machen, eine Aussschüttung von Hormonen und Chemikalien, die das Zusammenkommen vereinfachen.

Vielleicht reduziere ich ja das zu sehr auf die Fortpflanzung, aber die Ehe ist ein Konzept, dass uns von einer mittelalterlichen Religion vorgegeben wird, die ihre eigenen Gesetze nicht halten kann und versucht die Menschen zu kontrollieren. Zwar haben wir durch sie eine wunderbare Wertegesellschaft, aber niemand kommt mal auf die Idee die Werte anzuzweifeln oder wenigstens zu überdenken. Damit werden wir in einer immer moderneren und schnelleren Welt immer langsamer und altmodischer.

Es ist nichts falsch daran, Ehen scheiden zu lassen oder Kinder getrennt großzuziehen, wenn man richtig damit umgehen kann. Haben es Kinder getrennter Eltern wirklich schwerer weil ihre Eltern getrennt sind oder weil die Gesellschaft meint, dass es schwerer ist, wenn die Eltern getrennt sind. Was uns im Weg steht ist die Gesellschaft selbst, die so etwas an den Pranger stellt und verurteilt. Man muss nur das richtige Bild vermitteln und es würde funktionieren. Liebe ist nicht immer ein Konzept, das ewig funktioniert und man sollte wirklich langsam anfangen Liebe, Ehe und Fortpflanzung ein bisschen differenziert voneinander zu betrachten. Man sollte nicht in traditionellen Werten versinken, wenn es den Fortschritt und das Fortbestehen einer modernen Gesellschaft verhindert.

Nein, ich meine das eigentlich nicht ernst und sobald es mich wieder über beide Ohren erwischt, verfluche ich sowieso wieder jedes Wort, was ich hier schreibe und will, dass es bis in alle Ewigkeit anhält (seufz), aber im Moment sieht's einfach nicht danach aus.

Ich will, dass meine Liebe ewig währt. Ich will, dass meine Ehe ewig währt. Ich will, dass meine Kinder bei ihren Eltern aufwachsen. Aber ich verurteile keine andere Art, weil es funktionieren kann. Pro Evolution. Contra versteiftes traditionelles Wertesystem, welches jede andere Herangehensweise verurteilt.

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