3. März 2010

Das heutige Bild zum gestrigen Brand in Stuttgart bestimmen die Zeitungen. Twitterer und Schaulustige sind längst weitergezogen. Zu sehen gibt es nichts mehr. Spekulationen um die Ursache sind auch vorbei. Offensichtlich war es ein defekter Sicherungskasten, der den Dachstuhlbrand auslöste. Kurz vor Mitternacht wurde das Feuer wohl gelöscht nachdem das Dach aufgesägt worden war.

Die Zeitungen machen einen Tag nach der Aufregung einen besseren Job. Spekulationen wurden durch Fakten ersetzt, die Bildergallerien wirken runder und alles in allem klingen die Artikel jetzt fundierter und ansprechender.

Die Bild-Zeitung berichtet vor allem über einen Internisten Promi-Arzt, der wohl einige "Größen" Stuttgarts in Behandlung hatte. Er konnte nur ein Kunstwerk retten:
http://www.bild.de/BILD/regional/stuttgart/aktuell/2010/03/03/feuer-zerstoert-promi-praxis-dr-suso-lederle/millionen-schaden-am-olga-eck.html

Bei der Stuttgarter Zeitung geht es um die Mieter allgemein. Hier mehr im Fokus, die Mosaiq Media:
http://www.stuttgarter-zeitung.de/stz/page/2407135_0_6849_-nach-dem-grossbrand-in-stuttgarter-city-mieter-stehen-vor-dem-nichts.html

Im Stuttgart Journal geht es nur um die Ursache:
http://www.stuttgart-journal.de/tp/pool/nachrichten-stuttgart/sj/2010/03/03/news/ursache-zum-brand-am-charlottenplatz-in-stuttgart/

Auch die Stuttgarter Nachrichten legen nochmal nach:
http://content.stuttgarter-nachrichten.de/stn/page/detail.php/2406310

Eine weitere Meldung bei der Südwest Presse:
http://www.swp.de/goeppingen/lokales/stuttgart_und_region/art5592,387486

Blogger sind schon längst weiter gezogen. Aktualität wird vorgezogen. Fundierte Berichte werden den Zeitungen überlassen.

Fazit der ganzen Geschichte: Zeitungen sollten sich eigene Angebote für eine Art Live-Berichterstattung zulegen oder sich aus Sensationsjournalismus oder Spekulationen raushalten. Es schadet ihnen mehr, als es dem Nutzer Mehrwert bringt. Der holt seine Live-Informationen sowieso aus anderen Quellen. Das Ergebnis, wenn Zeitungen mit rummurksen: Halb-ausgegorene Berichte, Artikel, die in der Vergangenheit geschrieben sind, obwohl noch nichts vorbei ist und sich ständig widersprechende Informationen. Dann lieber doch andere Kanäle wie Twitter oder Blogs benutzen, um das eigene Angebot unterstützen und sich lieber auf eigene Stärken wie guten Qualitätsjournalismus besinnen.

Zeitungen, bleibt traditionell! Denn das erwarte ich als Leser von euch. Selbst in eurer Online-Ausgabe.

Update: Das Bonbon mal wieder zum Schluss: Die beste Berichterstattung gibt es immer noch von direkt Betroffenen. Die Firma MOSIAQ MEDIA (@mosaiqmedia) musste ihre Büros räumen und muss nun mit den Folgen kämpfen. Ihr Blog dokumentiert das Geschehen (Feuer|Der Tag danach).

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