Da geht man seit gefühlten Ewigkeiten mal wieder ins Kino und was muss man mit Entsetzen feststellen? Der Kinotag kostet in der Innenstadt jetzt 5 Euro statt 4,50 Euro. Wenn sie mit dieser Preiserhöhung endlich mal den dämlichen Pixelfehler im Metropol wegmachen würden, dann wäre das Geld ja gut angelegt, aber ich glaube, das fließt nur in irgendwelche Taschen.
Der angesagte Film war Kick-Ass, yeah, basierend auf der gleichnamigen Comicvorlage von Mark Millar. Millar ist unter Filmfreunden bekannt für Wanted, Comicfreunden für Civil War oder The Ultimates und hat hier ein grandioses Feuerwerk aus Gewalt, Gesellschaftskritik und einfach nur purem Spaß abgeliefert, grandios verfilmt von Matthew Vaughn (Layer Cake).
Dave Lizewski fragt sich, warum es in unserer Welt bei den ganzen Comics und Filmen noch niemand probiert hat ein Superheld zu sein. Also probiert er es und trennt dabei das Wort "super" vom Wort "held", denn er hat weder irgendwelche Kräfte noch sportliche Fähigkeiten. Trotzdem streift er sich immer wieder seinen Taucheranzug über und schlüpft in die Rolle von "Kick-Ass". Er trifft auf Nachahmer wie Hit Girl und Red Mist und gerät durch sie immer tiefer in eine Spirale aus Rache und Gewalt.
Der eigentliche Star von Kick-Ass ist meiner Meinung nicht der titeltragende Hauptcharakter (gespielt von Harry-Potter-Doppelgänger Aaron Johnson), sondern Hit Girl (Chloë Moretz), die als 11-jährige als einzige über irgendwelche ausgebildeten Fähigkeiten besitzt und die Bösewichte fast im Alleingang niedermetzelt. Und was sie für grandiose Sprüche sie bringt... Hammer. Achja, Nicolas Cage und McLovin (Christopher Mintz-Plasse) sind auch dabei, und passen grandios rein.
Ein weiteres Highlight an Kick-Ass ist der absolut fantastisch eingesetzte Soundtrack. Nur wenige Filme schaffen es, mit der Musik das auszudrücken, was manche Szenen visuell nicht rüberbringen können. Dazu gehören nicht nur die ausgesuchten Songs (wie ein absolut grandioses Stück von Ennio Morricone), sondern auch die Kompositionen. Dazu gehört zum Beispiel ein klasse Remix von John Murphy's Track "In the House - In a Heartbeat", der schon in 28 Days Later und Sunshine zu hören ist. Die Musik trifft die Atmosphäre und der Film trifft die Musik. Genauso sollte es sein. Da kann ein gewisser Herr mit seiner Beatbox schön abstinken dagegen.
"Kick-Ass" demonstriert neben einer absolut übertriebenen Gewaltdarstellung, wie die Gesellschaft mit Superhelden umgehen würde. Sie hätten wohl keine Chance. Schon bei seiner ersten "Mission" wird der Titelheld abgestochen und als er es durch Zufall schafft, ist er das Internetphänomen schlechthin. Dass er zur Kommunikation eine MySpace-Seite ist irgendwie ein Synonym für seine Situation. Sein Highlight ist vorbei, als er realisiert, dass er es hat. Wie das kränkelnde Internetportal steht er schon bald auf dem absteigenden Ast.
Bezeichnet für unsere heutige Generation ist auch die Situation, in der ein Passant die Polizei holen soll: Anstatt kurz anzurufen, holt er noch mehr Gaffer und sie Filmen die ganze Sache und stellen es im Internet. Eine ganz zentrale Frage, die ja auch in Deutschland ganz heiß diskutiert wird, ist "Wie verhalte ich mich, wenn ich eine Straftat miterlebe? Schreite ich ein? Hole ich Hilfe? Schaue ich weg?" Kick-Ass bietet sicherlich nicht die Antworten dafür, aber es ist auch nicht die Aufgabe dieses Filmes der Gesellschaft zu sagen, wie sie sich verhalten soll. Viel mehr sollte sich jeder selbst ins Gedächtnis rufen, was er tun oder lassen sollte.
Letztenendes ist Kick-Ass großartige Unterhaltung und macht viel Spaß, darauf kommt es an. Die Message geht im letzten großen Massaker unter, aber das ist auch nicht wichtig, wenn man sich ihr hinterher wieder bewusst wird. Viele Filmkritiker verurteilen den Film, vor allem wenn eine Elfjährige das Wort Pimmel in den Mund nimmt und die meisten Bösewichte brutal abmetzelt, aber ganz ehrlich, die sind wohl nicht mehr zeitgemäß. In einer Zeit, wo bei jedem neuen gewaltätigen Spiel oder Film alle aufschreien, wir würden abstumpfen, ist so ein Film ja wohl egal. Dass die Kritiker immer noch aufschreien zeigt mir nur, dass die Zeiten sich wohl ändern, aber sie nicht. Man darf seinen Kids in einer brutalen Welt nicht mehr die Augen zuhalten, sondern muss sie aufgeschlossen erziehen, sodass sie sich vernünftig damit auseinander setzen können.
Wer einfach nur unterhalten werden will, etwas Gemetzel (á la Kill Bill Vol. 1) abkann, der wird mit Kick-Ass viel Spaß haben. Die Action ist klasse, die Sprüche gut und die Story geradlinig. Ablenkungen muss man durch eine Liebesgeschichte ertragen, aber die gehört wohl in so einen Film, vorallem weil die Darstellerin verdammt krasse Kulleraugen hatte und weil man doch etwas Ablenkung von dem ganzen Geschnätzel braucht. Sehr viel Sympathiepunkte gab's von mir auch dafür, dass die einzige Sorge von Kick-Ass im Angesicht des Todes war, dass er nie rausfinden würde, wie Lost endet. Yeah.
Also, hingehen, Kopf ausschalten, genießen, Kick-Ass. 4 von 5 Sterne.
Der angesagte Film war Kick-Ass, yeah, basierend auf der gleichnamigen Comicvorlage von Mark Millar. Millar ist unter Filmfreunden bekannt für Wanted, Comicfreunden für Civil War oder The Ultimates und hat hier ein grandioses Feuerwerk aus Gewalt, Gesellschaftskritik und einfach nur purem Spaß abgeliefert, grandios verfilmt von Matthew Vaughn (Layer Cake).
Dave Lizewski fragt sich, warum es in unserer Welt bei den ganzen Comics und Filmen noch niemand probiert hat ein Superheld zu sein. Also probiert er es und trennt dabei das Wort "super" vom Wort "held", denn er hat weder irgendwelche Kräfte noch sportliche Fähigkeiten. Trotzdem streift er sich immer wieder seinen Taucheranzug über und schlüpft in die Rolle von "Kick-Ass". Er trifft auf Nachahmer wie Hit Girl und Red Mist und gerät durch sie immer tiefer in eine Spirale aus Rache und Gewalt.
Der eigentliche Star von Kick-Ass ist meiner Meinung nicht der titeltragende Hauptcharakter (gespielt von Harry-Potter-Doppelgänger Aaron Johnson), sondern Hit Girl (Chloë Moretz), die als 11-jährige als einzige über irgendwelche ausgebildeten Fähigkeiten besitzt und die Bösewichte fast im Alleingang niedermetzelt. Und was sie für grandiose Sprüche sie bringt... Hammer. Achja, Nicolas Cage und McLovin (Christopher Mintz-Plasse) sind auch dabei, und passen grandios rein.
Ein weiteres Highlight an Kick-Ass ist der absolut fantastisch eingesetzte Soundtrack. Nur wenige Filme schaffen es, mit der Musik das auszudrücken, was manche Szenen visuell nicht rüberbringen können. Dazu gehören nicht nur die ausgesuchten Songs (wie ein absolut grandioses Stück von Ennio Morricone), sondern auch die Kompositionen. Dazu gehört zum Beispiel ein klasse Remix von John Murphy's Track "In the House - In a Heartbeat", der schon in 28 Days Later und Sunshine zu hören ist. Die Musik trifft die Atmosphäre und der Film trifft die Musik. Genauso sollte es sein. Da kann ein gewisser Herr mit seiner Beatbox schön abstinken dagegen.
"Kick-Ass" demonstriert neben einer absolut übertriebenen Gewaltdarstellung, wie die Gesellschaft mit Superhelden umgehen würde. Sie hätten wohl keine Chance. Schon bei seiner ersten "Mission" wird der Titelheld abgestochen und als er es durch Zufall schafft, ist er das Internetphänomen schlechthin. Dass er zur Kommunikation eine MySpace-Seite ist irgendwie ein Synonym für seine Situation. Sein Highlight ist vorbei, als er realisiert, dass er es hat. Wie das kränkelnde Internetportal steht er schon bald auf dem absteigenden Ast.
Bezeichnet für unsere heutige Generation ist auch die Situation, in der ein Passant die Polizei holen soll: Anstatt kurz anzurufen, holt er noch mehr Gaffer und sie Filmen die ganze Sache und stellen es im Internet. Eine ganz zentrale Frage, die ja auch in Deutschland ganz heiß diskutiert wird, ist "Wie verhalte ich mich, wenn ich eine Straftat miterlebe? Schreite ich ein? Hole ich Hilfe? Schaue ich weg?" Kick-Ass bietet sicherlich nicht die Antworten dafür, aber es ist auch nicht die Aufgabe dieses Filmes der Gesellschaft zu sagen, wie sie sich verhalten soll. Viel mehr sollte sich jeder selbst ins Gedächtnis rufen, was er tun oder lassen sollte.
Letztenendes ist Kick-Ass großartige Unterhaltung und macht viel Spaß, darauf kommt es an. Die Message geht im letzten großen Massaker unter, aber das ist auch nicht wichtig, wenn man sich ihr hinterher wieder bewusst wird. Viele Filmkritiker verurteilen den Film, vor allem wenn eine Elfjährige das Wort Pimmel in den Mund nimmt und die meisten Bösewichte brutal abmetzelt, aber ganz ehrlich, die sind wohl nicht mehr zeitgemäß. In einer Zeit, wo bei jedem neuen gewaltätigen Spiel oder Film alle aufschreien, wir würden abstumpfen, ist so ein Film ja wohl egal. Dass die Kritiker immer noch aufschreien zeigt mir nur, dass die Zeiten sich wohl ändern, aber sie nicht. Man darf seinen Kids in einer brutalen Welt nicht mehr die Augen zuhalten, sondern muss sie aufgeschlossen erziehen, sodass sie sich vernünftig damit auseinander setzen können.
Wer einfach nur unterhalten werden will, etwas Gemetzel (á la Kill Bill Vol. 1) abkann, der wird mit Kick-Ass viel Spaß haben. Die Action ist klasse, die Sprüche gut und die Story geradlinig. Ablenkungen muss man durch eine Liebesgeschichte ertragen, aber die gehört wohl in so einen Film, vorallem weil die Darstellerin verdammt krasse Kulleraugen hatte und weil man doch etwas Ablenkung von dem ganzen Geschnätzel braucht. Sehr viel Sympathiepunkte gab's von mir auch dafür, dass die einzige Sorge von Kick-Ass im Angesicht des Todes war, dass er nie rausfinden würde, wie Lost endet. Yeah.
Also, hingehen, Kopf ausschalten, genießen, Kick-Ass. 4 von 5 Sterne.
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