Es gibt Samstagabende, die sind perfekt. Unterwegs oder daheim mit Freunden, Spaß, ein guter Film, ein gutes Spiel und schon vergeht der Abend wie im Flug.
Nicht heute. Das Steinbeis-Studium nahm mir den warmen Nachmittag und so konnte man auch keine Verabredungen für den Abend treffen; die Freunde unterwegs zur Geburtstagsfeier.
Zur Zeit habe ich kein Spiel oder Film auf dem Programm und so tröpfelt jede Sekunden langsam dahin. Nachdem ich mir den seltsamen Streifen "The Happening" angeschaut habe und eine Weile XBox gespielt habe, sitze ich wieder vor dem Blog und versuche in Worte zu fassen, was mir gerade beim Zappen durch das Fernsehprogramm gekommen ist. Aber ich kriege es nicht anders hin:
Hitler ist besser als Deutschland sucht den Superstar. Das hier darf man aber nicht aus dem Kontext reißen. Ich zappe also durch die deutsche Fernsehlandschaft und das einzige brauchbare, was kommt ist "Der Untergang", ein filmisches Meisterwerk. Erschütternde Bilder, tiefe Charaktere prägen diesen Film. Besonders hängen geblieben ist mir die Szene von seiner letzten Mahlzeit: Es gibt anscheinend Tortellini oder andere Nudeln mit Tomatensoße. Er blickt zur Köchin und sagt "Danke, das war sehr gut [...]" Danach verabschiedet er sich von seinen Vertrauten. Und genau in dieser Szene wird klar: Das sitzt ein Mensch, ein gebrochener Mann, der alles verloren hat, woran er glaubt. Und so pervers das auch sein mag, für einen Augenblick vergisst man alle Schreckenstaten, und sieht nur noch dieses Häufchen Elend und empfindet Mitleid.
Aber warum? Weil nicht nur er, sondern auch ich ein Mensch bin. Ein Mensch, der irrational ist, der Dinge tut, die man nicht erklären kann und der auf einen Filmcharakter hereinfällt. Dieser Mann, dem man da sieht, ist eine Filmfigur. Eine Filmfigur, die das schlimmste repräsentiert, was die Welt je gesehen hat. Es finden sich keine Worte für das, was er getan hat und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Nur, dass soetwas nie wieder passieren darf. Und wir sind dafür verantwortlich, dass so etwas nicht wieder passiert. Ein Film wie "Der Untergang" trägt dazu bei.
Auf der anderen Seite gibt es Deutschland sucht den Superstar. DSDS ist Trash-TV hoch fünf. In der ersten Hälfte jeder Staffel werden arme Würstchen zur Schnecke gemacht, während in der zweiten Hälfte Halbtalente durch unzählige Mottoshows geschickt werden, auf das Verprechen nach Ruhm und Reichtum. Ehre gibt's dabei keine. Denn egal wieviele "Superstars" ihre Seele an die Medien verkaufen, am Ende erinnert sich keiner mehr an sie. Und so ist jede weitere Sendung nur ein weiteres Trauerspiel, jeder Quotenrekord ein Armutszeugnis an Deutschland. Während die Geschichte, in Form eines großartigen Filmes, an ihnen vorbeiläuft, sitzt die Masse an einem Samstagabend zu Hause, anscheinend allein wie ich, und tippelt sich die Hände Wund für eine SMS für ihren Favoriten.
Und dabei geht es gar nicht, darum, dass der Favorit gewinnt oder gut singt; es geht um Unterhaltung, die anderen verlieren sehen. Hat der Kandidat doch tatsächlich gewonnen, wird er fallen gelassen. Zu erst vom obligatorischen ersten Platz der Charts für die erste Single, danach von den Zuhörern, weil die Musik dann doch nicht so gut ist, und am Ende vom Label, weil die Zuhörer wegbleiben. Zurück bleibt eine Existenz, ein Traum, ein Leben, welches auch bald weitergeht. Nur nicht in der Öffentlichkeit, denn die sucht schon wiederden nächsten Star die nächste heiße Kartoffel.
Gerade wird ein nicht als Mann oder Frau identifizierbares Wesen von Dieter Bohlen runtergeputzt. Es lebe die deutsche Fernsehkultur.
Samstag, der 4. April 2009: Der Abend, an dem Hitler besser war als DSDS.
Nicht heute. Das Steinbeis-Studium nahm mir den warmen Nachmittag und so konnte man auch keine Verabredungen für den Abend treffen; die Freunde unterwegs zur Geburtstagsfeier.
Zur Zeit habe ich kein Spiel oder Film auf dem Programm und so tröpfelt jede Sekunden langsam dahin. Nachdem ich mir den seltsamen Streifen "The Happening" angeschaut habe und eine Weile XBox gespielt habe, sitze ich wieder vor dem Blog und versuche in Worte zu fassen, was mir gerade beim Zappen durch das Fernsehprogramm gekommen ist. Aber ich kriege es nicht anders hin:
Hitler ist besser als Deutschland sucht den Superstar. Das hier darf man aber nicht aus dem Kontext reißen. Ich zappe also durch die deutsche Fernsehlandschaft und das einzige brauchbare, was kommt ist "Der Untergang", ein filmisches Meisterwerk. Erschütternde Bilder, tiefe Charaktere prägen diesen Film. Besonders hängen geblieben ist mir die Szene von seiner letzten Mahlzeit: Es gibt anscheinend Tortellini oder andere Nudeln mit Tomatensoße. Er blickt zur Köchin und sagt "Danke, das war sehr gut [...]" Danach verabschiedet er sich von seinen Vertrauten. Und genau in dieser Szene wird klar: Das sitzt ein Mensch, ein gebrochener Mann, der alles verloren hat, woran er glaubt. Und so pervers das auch sein mag, für einen Augenblick vergisst man alle Schreckenstaten, und sieht nur noch dieses Häufchen Elend und empfindet Mitleid.
Aber warum? Weil nicht nur er, sondern auch ich ein Mensch bin. Ein Mensch, der irrational ist, der Dinge tut, die man nicht erklären kann und der auf einen Filmcharakter hereinfällt. Dieser Mann, dem man da sieht, ist eine Filmfigur. Eine Filmfigur, die das schlimmste repräsentiert, was die Welt je gesehen hat. Es finden sich keine Worte für das, was er getan hat und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Nur, dass soetwas nie wieder passieren darf. Und wir sind dafür verantwortlich, dass so etwas nicht wieder passiert. Ein Film wie "Der Untergang" trägt dazu bei.
Auf der anderen Seite gibt es Deutschland sucht den Superstar. DSDS ist Trash-TV hoch fünf. In der ersten Hälfte jeder Staffel werden arme Würstchen zur Schnecke gemacht, während in der zweiten Hälfte Halbtalente durch unzählige Mottoshows geschickt werden, auf das Verprechen nach Ruhm und Reichtum. Ehre gibt's dabei keine. Denn egal wieviele "Superstars" ihre Seele an die Medien verkaufen, am Ende erinnert sich keiner mehr an sie. Und so ist jede weitere Sendung nur ein weiteres Trauerspiel, jeder Quotenrekord ein Armutszeugnis an Deutschland. Während die Geschichte, in Form eines großartigen Filmes, an ihnen vorbeiläuft, sitzt die Masse an einem Samstagabend zu Hause, anscheinend allein wie ich, und tippelt sich die Hände Wund für eine SMS für ihren Favoriten.
Und dabei geht es gar nicht, darum, dass der Favorit gewinnt oder gut singt; es geht um Unterhaltung, die anderen verlieren sehen. Hat der Kandidat doch tatsächlich gewonnen, wird er fallen gelassen. Zu erst vom obligatorischen ersten Platz der Charts für die erste Single, danach von den Zuhörern, weil die Musik dann doch nicht so gut ist, und am Ende vom Label, weil die Zuhörer wegbleiben. Zurück bleibt eine Existenz, ein Traum, ein Leben, welches auch bald weitergeht. Nur nicht in der Öffentlichkeit, denn die sucht schon wieder
Gerade wird ein nicht als Mann oder Frau identifizierbares Wesen von Dieter Bohlen runtergeputzt. Es lebe die deutsche Fernsehkultur.
Samstag, der 4. April 2009: Der Abend, an dem Hitler besser war als DSDS.
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