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2. Oktober 2011

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Wenigstens bei Schwiegertochter gesucht ist auf meinen Mitstreiter verlass.

In der aktuellen Staffel war Mary eine Anomalie. Sie war normal, sah gut aus, konnte gut mit der Kamera umgehen und sich artikulieren. Jeder dachte, sie hätte eine Wette verloren und dass Andy sich für sie entscheidet. Doch heute musste sie gehen. Sie hatte keinen Gulasch dabei. Und was war das Seltsame an ihrem Abgang: KEIN RTL-TEXT: "Möchten Sie Mary kennen lernen?" Meine Vermutung lag eh woanders. Ein Chatprotokoll vom 30.9.:

Maith, 30.09.2011 23:37:04:
aber worauf ich wirklich gespannt bin, ist wie der komische typi mit dem gulasch-vater und dem pool sich entscheidet

Maith, 23:37:20:
weil die rothaarige da, mary oder so, die ist irgendwie viel zu normal

Barufaia, 23:37:25:
naja ich denk der nmmt die dicke

Maith, 23:37:34:
und hat im fernsehen so viel selbstvertrauen

Barufaia, 23:37:40:
ich kann mir nicht vorstellen das es diese mary ernst meint

Maith, 23:37:50:
warts ab

Barufaia, 23:37:55:
die hat bestimmt ne wette verloren ^^

Maith, 23:37:56:
er nimmt die dicke

Maith, 23:38:13:
aber ich wette, wenn mary geht, dann steht nicht da "möchten sie mary kennenlernen?"

Maith, 23:38:23:
die is von rtl da rein gepflanzt

Maith, 23:38:29:
dem hat keiner weiter geschrieben

Barufaia, 23:38:47:
ich möchte mary aber kennenlernen ^^

Maith, 23:38:52:
und da das eh alles gefaked is, faken die das von vorneherein

Maith, 23:38:57:
ja, ne?

Maith, 23:39:43:
oder das is komplett gefaked... ganz ehrlich, ein bäcker und eine von der fleischtheke? wie perfekt ist das denn?

Barufaia, 23:40:11:
die könnten ein wahres wurstsemmel imperium aufbauen

Und dann bei der Entscheidung ^^

[19:15] Maith: jetzt gehts los
[19:15] Maith: BOAR!"!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!
[19:15] Barufaia: so, her mit der nummer von mary
[19:16] Maith: marrrrry
[19:16] Maith: jetzt heult die dicke
[19:16] Maith: die mary wird nichmal mehr erwähnt
[19:17] Maith: ^^
[19:17] Barufaia: keine nummer!
[19:17] Maith: HAHAHAHA
[19:18] Maith: ICH WUSSTE ES

Intuition... Mary war zu gut für eine RTL-Trash-Sendung.

So long, Mary... Wir sehen uns auf Arte!

25. August 2011

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Hahaha, man weiß nicht, ob man über die Dummheit dieses RTL-Berichts über die Gamescom vom 19.8. weinen oder lachen soll. Was haben sie sich dabei nur gedacht?



Kann sein, dass das Video schon wieder down ist. Per Google kann man es wohl ganz leicht über RTL+gamescom finden. Quintessenz ist: Gamer waschen sich nicht, stinken und kriegen deshalb keine Mädels.

Der Gegenbericht von Giga im gleichen Stil zeigt auch, dass man als RTL-Mitarbeiter eigentlich keine Zeit für Körperhygiene hat.



Ich hab leider gerade nicht die erforderliche Energie um darüber groß zu ranten. Mir bleibt nur eine Frage: Wieviel Gehirnfürze müssen dem zuständigen RTL-Redakteur gleichzeitig durch den Kopf geballert sein, damit er so viel Scheiße auf einmal produziert?

Langsam sollte man doch wissen, wie man mit seinem eigenen Publikum umgeht...

10. Februar 2011

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Genug ist genug! Genau das muss ich mir in meinem Hirnfurz gestern auch gesagt haben, als ich mich dazu entschloss noch eine Runde länger an meiner Bachelor-Arbeit zu drehen und mir "Ants on a Plane" anzuschauen.

Richtig! Motherfucking ants on a motherfucking plane. Lief kurz vor Mitternacht bei RTL2 und gehört auch genau dahin. Wohlfühlfaktor: Fehlanzeige.

Aber mal von vorne. Eigentlich heißt der Fernsehfilm "Destination: Infestation", wurde 2007 gedreht und kommt aus Kanada. Für das deutsche Publikum wurde aber der Titel des Vorbildes verwurschtelt, was auch gut so ist, denn eigentlich ist's der selbe Film, nur mit Ameisen statt Schlangen. Und schlechter.

Der ganze Film basiert mal wieder auf einem Bullshit-Charakter, der alle berechtigten Warnungen ignoriert und vollkommen irrational handelt. Würde sich diser Charakter am Anfang des Filmes richtig entscheiden, gäbe es keinen Film und mir wäre einiges erspart geblieben. Aber wie das so im richtigen Leben ist, keiner denkt mal logisch. Und so kommt es, wie es kommen muss: Ein Flugzeug voller Ameisen und daraufhin die Gefahr einfach einzuschlafen.

Neben Ameisen gibt es in dem Flugzeug noch mehr: Stereotypen. Mutter-Tochter-Probleme. Singles und der Held ist auch gerade noch zu haben. Der wächst in allen Belangen auch noch über sich hinaus und trotz der Gefahr werden ständig schöne Augen gemacht. Schlechter als im echten Leben. Natürlich wird der Kapitän angegriffen und der obligatorische Tod auf dem Klo darf auch nicht fehlen. ABER: Es gab keinen Quoten-Schwarzen!

Traurigerweise sterben aber nur 2 Menschen, weil die genetisch modifizierten Ameisen einen anderen Plan verfolgen. Horror sieht anders aus. In der ersten halben Stunde passiert mal nichts, nur hin und wieder wird in dramatischer Art und Weise eine Ameise gezeigt. Entweder ist der Film ziemlich geschnitten oder das schauspielerische Potential hat nicht für Todesszenen gereicht. Es sterben aber auch nur 2 Menschen. Das ganze Budget ist wohl für die coole Explosion am Ende draufgegangen. Ameisen sind ja auch zum Glück einfach am Computer zu animieren.

Die spannenste Szene war dann doch die Entdeckung der Königin á la "Da ist die Königin, mach sie tot!" - "OK!" *feuerlöscher-spritz*
Die Handlung in der Bodenkontrolle machte dazu noch keinen Sinn, aber das war letztendlich auch egal. Selbst das einzige Potential auf eine gute Szene (die Ameisen nisten in einem der Passagiere, bevor sie "ausbrechen") wird verschenkt. Ansonsten werden die Begegnungen mit den Tierchen auf ein Minimum reduziert, so dass überhaupt keine Spannung aufkommen kann.

Flache Charaktere, flache Handlung, flacher Soundtrack, flache Ameisen. Dieses Remake von Snakes on a Train macht keinen Sinn.

0,5 Sterne von 5.



Mehr Infos auf tierhorror.de

17. Januar 2011

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Das Dschungelcamp. Es ist so schrecklich, ich kann nicht auf's Klo gehen.

Nein, heute habe ich die Sendung nicht gesehen. Ich schreibe bewusst nicht "verpasst". Denn man verpasst nichts und ich fühle mich deshalb auch nicht schlecht. Aber ich wurde natürlich über Twitter und anderen Kanälen auf dem laufenden gehalten.

So erfuhr ich, "die blonde vom dschungelcamp hat ihre prüfung nach 1,5min abgebrochen :D hat angeblich keine luft bekommen und hat keinen einzigen stern xD"

"Ihre ausrede: 'ich hatte eindeutig die schlimmste und schwerste prüfung von allen' herrlich wie sies immer und immer wieder wiederholt :D"

Später entstand dann noch das Gespräch:

"Sarah und jay müssen die nächste prüfung machen." und darauf ich "Wer ist jay?"

Eine Feststellung der heutigen Sendung war dann wohl noch, dass "Zack die Bohne" wohl von der einen Blonden kommt und nicht von der anderen. Zum tausendsten Mal.

Da ich nicht mal weiß, wer Jay ist, sagt eigentlich alles. Ich werde es wohl auch in den nächsten Tagen "verpassen". Vielleicht auch nicht. Am Ende dreht sich die Welt auch ohne die 11 Leute im Dschungel weiter.

Und ich will ja eigentlich nicht jeden Tag als "jungle-camp opfer" abgestempelt werden.

16. Januar 2011

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Und schon wieder Bäm! Eine bunte Knutschkugel grüßt mich und brüllt "... holt mich hier raus!" und ich würde so gern einfach nur drauf einschlagen. Wut macht sich breit und trotzdem die Ohnmacht bzw. will man Stefan Raab nicht mit beim Verlieren zuschauen.

Also wieder Dschungelcamp.. oder auch "unbissige, billige Platitüden von Moderatoren, die Zuschauer schüren sollen, aber keine einzige Emotion in mir hervorrufen". Aber so geht es schon los. Scripted Reality nennt man das, wenn alle sofort über ihre Probleme sprechen: Rainer über die Kommune, Indira über ihre USA-Probleme, Eva über den Tod ihrer Schwester. Und alle suchen die Schuld bei jemand anderen. Die Rassisten waren'S. Besser als jedes Drehbuch... NICHT. Denn es klingt genau nach Drehbuch. Solche Gespräche entstehen... und passieren nicht einfach so aus dem Nichts. Passend dazu wurden die größten Zicken zum Abenteuer gebracht und versagten. Ist ja logisch, denn Zusammenarbeit ist diesen Leuten fremd.

Einzig der chillige Langhans bildet eine willkommene Ausnahme. Mit der Ruhe, die er ausstrahlt würde er selbst Daniela Katzenberger aushalten. Da hilft der ständige Cut zu den Moderatoren nicht, die immer wieder versuchen ihn mit dämlichen Sprüchen aus der Ruhe zu bringen. Nervig. Und am Ende sollen die Kakerlaken zurück in die Box kommen, wird versprochen... Kommen sie aber nicht. Innerhalb von 10 Minuten sich selbst belogen. Grandios.

Weiter im Script: Eine Frau macht einem Kerl die Hose zu. Sexmusik wird gespielt. Klasse, immer weiter so. Und bitte erwähnt jede Folge noch, dass "Zack die Bohne" nicht von dem einem Möchtegern, sondern von dem anderen ist.

Gestern meinte ich, dass die "Stars" Menschen seien, wie du und ich. Heute weiß ich es besser. Es sind Pappmaschees, die für billige Witze herhalten müssen und Schatten ihrer Vergangenheit. Denn über mehr können sie nicht reden. Sie haben keine eigene Seele, denn wer nur in der Vergangenheit lebt, gehört selbst dazu. Es gibt nichts über diese Menschen, was man nicht schon aus den ganzen Fernsehsendungen oder Tratschmagazinen weiß. Von daher sind sie auch nicht interessant oder erwähnenswert. Was will man schon Neues über sie erfahren. Zack die Bohne, das Dschungelcamp ist eine Farce, denn nicht nur die Geschehnisse sind Fake, sondern auch die Charaktere. Leere Hüllen, die danach gänzlich verschwinden. Hoffentlich.

Nur einer ist Realist. Rainer Langhans sagt: "Das ist hier alles Kinderkram." Wie Recht er doch hat...

15. Januar 2011

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Unglaublich aber wahr: Da läuft die gazillionste Ausgabe von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus" und ich sehe am Freitag meine allererste Folge komplett. Eigentlich ging die Sendung immer an mir vorbei - Schule, Arbeit, Freizeit gingen immer vor - aber irgendwann musste es ja mal so kommen, dass ich eine Folge sehe. Und dann auch noch der Auftakt. Nie konnten mich Zwittermädchen, weinenende Memmen oder großmäulige Muskelmänner reizen, vor dem Bildschirm zu verweilen. Bis gestern.

Dschungelcamp war für mich etwas Großes, Abstraktes. Etwas, wo etwas weltbewegendes passiert. Etwas worüber Deutschland wirklich spricht. Wo sich ständig Übermenschen todesmutig allen Prüfungen stellen, die so an den Haaren herbeigezogen sind, dass selbst gestandene Männer kläglich scheitern. Eine Sendung, in der das unantastbare Moderatorenduo alle Fäden in der Hand halten und die Kandidaten nach ihrer Pfeife tanzen lassen.

Doch es kam alles anders. Dass dort keine Stars auftreten, war mir schon klar, aber es überraschte mich schon, dass ich von über der Hälfte der LEute im Dschungel noch nie was gehört habe. Und der Rest meiner Vorstellungen waren wohl zu romantisch.

Der Dschungel sieht bisweilen wie der Hinterhof meines Elternhauses aus. Meine Mutter sammelt leidenschaftlich gern Setzlinge und Früchtekerne in ihren Urlauben, die sie dann dort einpflanzt. Das sieht mehr nach Dschungel aus, als dieses BigBrother-Haus in Australien aus manchen Winkeln. Wie echt kann ein Dschungel schon sein, wenn überall Kameras platziert wurden und man mit einer Hängebrücke hinein laufen kann. Apropos Australien: Flutkatastrophe in Australien? Pustekuchen.

Die Moderator entpuppten sich als phrasendreschender Kugelmops und zahnloses Luder. Es war schon fast traurig mit anzusehen, wie sie die Zuschauer versuchten mit ollen Sprüchen und Übertreibungen aufzuhetzen und Stimmung zu machen. Da wurde schnell eine Mücke zu einem Elefanten aufgebauscht als Mangel an Themen und brauchbarem Filmmaterial. RTL schreibt "LIVE" unter sein Logo, doch trotzdem wechseln die Moderatoren von einem Moment auf den anderen ihre Kleidung, wenn sie mal 2 Minuten "vorbeischauen". Der Rest der Sendung ist bis ins kleinste Detail zusammengeschnitten, dass jeder ins Licht von RTL gerückt wird, damit für die richtigen Leute angerufen wird.

Die Aufgaben sind doch eher billig und machbar. Keiner muss über sich hinaus wachsen und man muss einfach nur das machen, was man immer macht. Die Zähne zusammenbeißen und nicht schlucken.

Dann die Stars. Oder wie ich sie nenne, "die Menschen". Denn mehr sind diese Leute nicht. Menschen.

Menschen, die wie bei BigBrother alles tun, um im Rampenlicht zu stehen. (Wer würde sonst im rosa Nachthemd mit Hängetitten durch die Gänge heizen?)

Menschen, denen manche Sachen einfach zu groß sind. (Eine kurze Wanderung??)

Menschen, die menschlich reagieren. (Klar, dass ein Vegetarier vegetarisch essen will. Hier hast du ein Huhn)

Menschen, die Abgründe haben. (Eiiiin Krebs, *kreisch*)

Menschen, mit denen man nicht zwei Wochen im Hinterhof seiner Mutter verbringen möchte. (Menschliche Fails)

Menschen, die schauspielen um den anderen und den Zuschauern etwas vor zu machen. (Wenn ich wüsste, dass ich mit 10 anderen Leuten 2 Wochen auf engstem Raum zusammen bin, würde ich keine Konflikte schüren)

Wie auch immer das Konzept dieser Sendung sein soll, es reizt mich einfach nicht. Denn Menschen in Ausnahmesituationen zu sehen gibt es mittlerweile im Überfluss im TV. Da ändert die Location nichts und auch kein Moderatorenduo, das versucht Konflikte anzustacheln. Konflikte, die sowieso entstehen, wenn Menschen auf engstem Raum wohnen.

Das Dschungelcamp ist nichts. Nicht mal was besonderes. Und trotzdem werden die Leute einschalten. Ich vielleicht auch. Doch egal, was man davon erwartet. Man muss sich im Klaren sein, dass nichts so ist wie es scheint. Und dass Vorstellungen manchmal ziemlich von der Realität abweichen.

Das Dschungelcamp, wo die Leute früh um 4 geweckt werden, und durch das Fenster strahlender Sonnenschein fällt. Das Dschungelcamp... und alle machen mit.

25. Oktober 2010

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Ach übrigens: Beate Krafft-Schöning, ist eine arrogante Person. Sie setzt sich über alles hinweg und macht einen provokanten Alleingang. Andere Meinungen und Äußerungen nicht erwünscht. Das hat man in Welt der Wunder im Anschluss an die heutige Sendung gemerkt. Wie selbstgerecht sie schon schaut und redet, wenn sie einen Täter hat. Der geht es nicht um Kinder. Sondern um persönlichen Erfolg. Auch vor ihr macht der menschliche Egoismus keinen Halt. Sich im Chat als 13-jährige ausgeben kann halt jeder. Das sorgt nur dafür, dass die wahren "Online-Täter" noch vorsichtiger werden.

Wie wichtig RTL diese Sendung ist, merkt man, dass man sie gegenüber des Quotenriesen Bauer sucht Frau vom Schwestersender programmiert..
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Ich bin freundinbedingt des Öfteren in Augsburg. Mein Schatz studiert seit Neustem dort und man kann sie auf einer von den millionen Ersti-Parties antreffen. Da ich so gern an unsere Umwelt denke, allen voran aber keinen eigenen fahrbaren Untersatz besitze, bespaße ich mich meistens mit der Bahn. Von Stuttgart nach Augsburg braust der Zug entspannte 1,5 Stunden ohne Umstieg, bisher zwar noch nie pünktlich, aber wenn alles perfekt wäre, hätten wir ja gar nichts, wo wir uns verbessern könnten.

Wenn ich dann dort ankomme, fühle ich mich gleich in einer anderen Welt. Abends und Nachts scheinen in Augsburg nur Gruftis, Emos und andere dunkle Gestalten mit Schweißerbrillen und Plastik-Dreadlocks rumzulaufen. Das ist nichts Schlimmes, weil ich selbst eine gewisse Affinität für diese Kulturkreise habe (außer zu Emos *hust*), allerdings ist das schon seltsam, dass diese Stadt nach 20 Uhr einfach ein anderes Gesicht bekommt. Naja, da machen auch alle Läden zu, keine Chance.

Von Augsburg kann sich Stuttgart allerdings noch eine große Scheibe abschneiden. Nämlich wenn es um die Kommunikation für einen Bahnhofsumbau geht. Auch in Augsburg wird der Bahnhof gebaut, sowie die große Verkehrsachse dort, der Königsplatz. Hier wurden die Bürger von Anfang an daran beteiligt, mit öffentlichem Ideenwettbewerb und Bürgerentscheiden. Diese Entscheidungen werden dann auch in einem positiven Licht kommuniziert. Das ist Demokratie und das ist vor allem richtig gute Kommunikation udn Außenwirkung. Take that, Stuttgart 21. Schaut's euch an, so geht das.

Von guter Kommunikation ist man bei RTL dagegen irgendwie meilenweit, habe ich das Gefühl. In Augsburg steigt mein RTL-Konsum immer um gefühlte 500 Prozent. Neben meiner Haussendung, Schwiegertochter gesucht, darf ich auch die Suche nach dem Supertalent miterleben. Aber das Ganze hat ja eigentlich weder etwas mit Talent noch einer Suche zu tun. Ich war schon positiv überrascht, dass eigentlich vergleichsweise wenige Witzfiguren bisher aufgetaucht sind. Schadenfreude scheint nicht mehr In zu sein.

Was allerdings richtig gut funktioniert, ist das Verhältnis und Zusammenspiel zwischen Bruce Darnell und Dieter Bohlen. Die beiden haben eine Chemie auf dem Bildschirm, die sicher viele Leute bestens unterhält. Unter der Interaktion zwischen den beiden leidet natürlich alles andere. Die Leute auf der Bühne werden zur Nebensache und die dritte Jurymitgliedtussi (ich weiß nicht mal ihren Namen) stinkt gewaltig ab. Das Ganze ist keine Talentwettbewerb mehr, sondern eine Show, bei dem sich die Moderatoren durch Interaktion mit den Teilnehmern auf Basis derer "Talente" profiliert.

Kennt man das? Ja, klar... Wetten, dass..?

Das Supertalent ist das neue Wetten, dass..

Wenn es RTL nicht um Quote und um Werbeeinnahmen gehen würde, könnte man ihnen glatt auf die Schulter klopfen und sagen "Herzlichen Glückwunsch, ihr habt eine wunderbare Samstagabendshow geschaffen, die aufgrund ihres dynamischen Duos unterhält." Allerdings gibt es auch eine Kehrseite der Medallie.

Und dass, ist die Fassade, die diese Show, genauso wie Schwiegertochter gesucht, aufbaut. Fassade in dem Sinne, dass nichts mehr wirklich dem Zufall überlassen wird oder Real ist. Das geht einfach bei den Reaktionen und der von den Kandidaten hervorgerufenen Emotionen im Publikum oder in der Jury los.

Der klassische Ablauf eines Kandidaten ist: Er macht Sein Ding auf der Bühne - Schnitt - Zuschauerreaktion - Schnitt - Kandidat - Schnitt - Jury - Schnitt - Kandidat...

Man sieht das Publikum nie direkt auf die Kandidaten reagieren, nie eine Drehung der Kamera, nie eine Überblende. Als Fernsehzuschauer kann man sich nicht mehr sicher sein, ob die Zuschauerreaktionen überhaupt wegen dem betreffenden Kandidaten stattfinden oder weil der Zuschauer gerade auf Toilette muss. Man hat das Gefühl, dass diese Reaktionen alle vorher gefilmt wurden und dann im passenden Moment reingeschnitten werden. Auffällig ist das vor allem bei einem Kandidaten mit tosenden Applaus und Standing Ovations, bei dem das Publikum dann bei der Juryentscheidung auf einmal völlig gelangweilt und ohne jegliche emotionale Regung hinter dem Bohlen sitzt. Unrealistisch. Gefaked. Gestellt. Leider. Und genau das macht einen großen Unterhaltungswert für mich kaputt. Denn das fällt auf.

Genauso wie es auffällt, wenn zwei Leute bei Schwiegertochter gesucht, ein Gespräch wie abgelesen führen, oder sich mit dem Rücken zu einem wunderschönen Sonnenuntergang setzen, nur damit sie mit dem Gesicht zur Kamera sitzen.

Typische Szene bei Schwiegertochter gesucht: Familie eines Mannes sitzt mit der "Schwiegertochter" in einer Großaufnahme zusammen. Diese sagt etwas, was im RTL-Kontext seltsam sein könnte, aber keiner zeigt eine Reaktion. Schnitt. Großaufnahme der Schwiegermutter, die das Gesicht verzieht. Schnitt. Wieder die Großaufnahme, in der sie keine Reaktion zeigt.

Der Charme von Schwiegertochter gesucht lag für mich immer beim Spontanen, Ungeplanten und Natürlichen. Wenn RTL dieses Element wegnimmt, dann verliert diese Sendung auch den Reiz für mich. Dann könnte ich mir auch billige Scripted Reality nachmittags an Wochentage anschauen. Das wäre dann auch ohne seltsame Moderation, die bei Kleinwüchsigen immer besonders oft die Wort "groß" und "klein" verwendet oder jede Personen mit einem beschreibenden Nomen versehen muss, die so offensichtlich sind, dass auch der Durchschnittszuschauer von RTL sie nicht braucht. Katja, die Schmuckträgerin (weil sie einen Ring trägt). Sophie, die Rothaarige (weil sie rote Haare hat.. ach Echt?). Oh man.

Dann doch lieber raus auf die Augsburger Straßen und die Leute beobachten. Sonntags sieht das Ganze nämlich schon wieder total anders. Uni-Stadt, und so. Die ganzen Studenten strömen zurück in die Stadt. Der Bahnhof verwandelt sich halb 10 in eine geschäftige Masse. Witzig, dass man die selben Pärchen Woche für Woche an exakt der selben Stelle trifft. Naja, was ich witzig finde, finden die vielleicht seltsam, aber egal. Der Zug nach Stuttgart ist dann auch gerappelt voll und mittlerweile findet man auch an jedem zweiten Platz einen Laptop mit laufenden Videos. US-Serien sind im Trend. Ganz hoch im Kurs stand gestern bei den beiden MacBooks vor (mit der gleichen Tasche, trotzdem zwei wildfremde Personen) Two and a Half Men. The Mentalist, South Park und Supernatural war aber auch im Angebot. Ist das das Ende vom Buch? Gestern hatte ich jedenfalls das Gefühl.

Und ich hatte auch das Gefühl, dass es auf der Welt nur noch offene Türen geben müsste, weil jeder die Tür hinter mir aufgemacht hat, aber keiner wieder zu. Aber das ist eine andere Geschichte...

18. Oktober 2010

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Ich habe schon über Tatort Internert gelesen, heute wollte ich mir selber ein Bild machen. Meinungsbildung und so.

Was ich nach einer Folge Tatort Internet gelernt und gedacht habe:

- aufklärende Sendungen müssen schnell und unverständlich geschnitten sein. Eine reißerische Aufmachung ist auch nicht schlecht. Provokation für den Pöbel. Stuttgart21-Proteste haben es ja vorgemacht.

- Im Internet sind nur Täter unterwegs. Onlinetäter. Gegen diese Onlineproblematik muss etwas getan werden.

- Argumente von anderen Parteien, wie Vertrauenslehrern ("Das sind ja auch Menschen mit Rechten"), werden zwar gezeigt, aber nicht beantwortet oder thematisiert. Sind ja schließlich schon Täter. Onlinetäter.

- Um ihre Aussage auch klar und deutlich zu machen, tritt unsere Kämpferin für Recht und Ordnung mit dem Doppelnamen immer schön im Minirock auf. Muss ja die Blicke auf sich ziehen. Ist ja ok und legal, wenn die Onlinetäter sie anchatten.

- Irgendwas müssen sie den ertappten Leuten doch androhen, wenn die so bereitwillig ihr Auto oder Handy zeigen. Ein Typi von einer Sicherheitsfirma hat sicher nicht das Recht mal sich die Handys zeigen zu lassen.

- Alle Onlinetäter sind "professionell ausgestattet". Ahja, professionell ist es also, wenn einer im Chat sagt, er dunkelt seine Scheiben ab und macht das dann auch.

- *gg* heißt "Großes Grins"

- Den Vogel abgeschossen hat aber letztendlich unser Innenminister Thomas de Maizière mit seiner Aussage "Überall, wo es Freiheit gibt, gibt es Kriminalität". Heißt das also um keine Kriminalität mehr zu haben, dürfen wir keine Freiheiten mehr haben. Jaja, muss man ja auch sagen, wenn man für einen Staat arbeitet, der seit ich denken kann, die Freiheiten und Rechte immer weiter einschränkt. Aber ohne Freiheit wird man Kriminalität nicht aus der Welt schaffen. Nirgends.


Die Sendung ist gesehen, das Urteil ist gefällt. Prävention, Aufklärung und konkrete Tipps gibt es hier nicht. Ich kann weiter surfen und chatten und potentieller Onlinetäter sein. Danke RTL2... für nichts...

14. Mai 2010

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Das Schöne am Filme schauen mit meiner Mutter ist, dass sie nie groß um den heißen Brei redet. Ein Film ist entweder Scheiße oder Blödsinn oder gut. Als ich mich gestern zu ihr auf die Couch gesellte, war sie schon tierisch am Grummeln. "Hätte ich diesen Blödsinn bloß nicht angefangen!" Es waren gerade die ersten 20 Minuten von "Zimmer 1408" auf RTL vorbei. Immer wieder fielen die Worte "So ein scheiß" oder "Wenn es wenigstens spannend wäre". Und recht hatte sie!

Zimmer 1408 ist dermaßen unspannend und uninspiriert und die Handlung ist ein riesiger Haufen Mist. Da helfen nicht mal John Cusack und Samuel L. Jackson. Da passieren all diese seltsamen Dinge und es kommt nicht einmal Spannung auf und es war uns total egal, was mit diesem Kerl da passiert. Aber das war ja fast klar, 1408 basiert ja auch auf einer Geschichte von Stephen King. Von seinen 1000 verfilmten Geschichten gibt es auch nur 1-2 gute. Da war's dann irgendwie klar, dass das nix wird. Den Schluss kommentierte sie dann noch trocken mit "Was für ein Scheiß Ende!"

Ich danke meiner Mutter jedenfalls für die Kritik, die ich einfach so ungefiltert weiter gebe: Zimmer 1408 ist unspannender Scheiß. Ich möchte mich gar nicht für die vielen Schimpfwörter entschuldigen, weil man diesen Film gar nicht anders beschreiben kann. Filmstudios müssen einfach lernen, dass Stephen-King-Filme einfach nur Schrott werden. 1 Stern von 5.

22. April 2010

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Stefan Raab und TV Total sind zwar sicher nicht mehr was mal waren, aber dennoch präsentiert er dort, was das deutsche Fernsehen so mittlerweile ausspuckt. Zum Beispiel RTLs "Mitten im Leben".
Und das ist nicht wirklich schön...



Trotz des Schocks vor dem hier gezeigten muss man sich vor Augen halten, das ist "Scripted Reality", also irgendein Autor hat sich das ausgedacht ("Ich brauch dazu nur die richtigen Assis als Darsteller" - "Hier ich! Ich sach immer, Hauptsache im Fernsehen!!"). Selbst das "alte Familienrezept": Spaghetti mit Hackfleisch und Ketchup...

Aus dieser ganzen Sache ergeben sich zwar wunderbare Gespräche ("Gibs zu, das würdest du auch für mich machen" - "Aber nur ohne Buchse!"), aber da brauch man sich nicht wundern, dass intellektuelle Menschen oder die, die sich für intellektuell halten, Big Brother schauen. Da bekommt man nämlich noch echte Realität geboten.

Traurig, traurig... wenn das die Zukunft ist. Danke RTL, danke Deutschland, denn nur die Zuschauer machen so einen Schwachsinn möglich. Ich weiß gar nicht, ob man da nicht lieber halbnackte Mädels mit Hula-Hoop-Reifen bei DSF Sport1 schauen sollte um "mehr" geboten zu bekommen... Tststs... Vielleicht sollte ich mich da als Autor bewerben. Kranke Ideen hab ich immer... Romantische auch...

14. März 2010

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Niki Lauda ist heute bissig. Der Reporter meint, besser hätte es heute nicht laufen können. Lauda giftet zurück, "Nein, Vettel hatte einen Motorschaden". Man müsste das Rennen schon als Ganzes sehen und da hätte Vettel gewonnen, denn er war der Einzige, der die Ferraris dominiert hat.

Wovon der alte Mann da redet, weiß er selbst wahrscheinlich nicht. Das ist längst kein Sport mehr, der irgendwelche Experten erfordert. Wie kann man auch in etwas "Experte" sein, dass eigentlich ganz neu ist. Jede Saison werden die Regeln so sehr verändert, dass sich jedes Mal etwas ganz Neues ergibt. Dieses Jahr gibt es mehr Punkte und man darf nicht mehr tanken, das sind die auffälligen Änderungen. Dadurch ergibt sich etwas ganz Neues. Wie soll man da als Laie durchblicken oder als Langzeitfan dabei bleiben?

Das ist schon längst kein Sport mehr. Das ist Geschäft. Und das lebt auch nicht von sportlichen Leistungen, sondern von Namen. Dem Opa auf dem RTL-Bildschirm wird's letztendlich egal sein, denn er bekommt die Kohle. Als er seine Runden drehte, war das noch was ganz Anderes. Der Johannes Heesters des Rennsports. Sein Gelaber ist kaum ertragbar. Täglich gibt es Leute, die mehr leisten aber viel weniger Anerkennung bekommen. Und trotzdem werden die Fahrer in den Olymp gelobt.

Seit Jahren in der Krise und trotzdem zieht sich sie sich den Kopf immer wieder aus der Schlinge. Gebeutelt von Skandalen und Verschiebungen, ein Verlustgeschäft für fast alle Beteiligten. Umweltverschmutzung und Ressourcenverschwendung hoch fünf. Nein, die Formel 1 und ich werden wohl nie Freunde und jedes Mal die Hoffnung, dass der Zirkus ein Ende hat.

Sebastian Vettel sagt gerade, "Gerade aus, da kann man auch einen Affen vor's Lenkrad stellen." Wie sehr er mir aus der Seele spricht...

21. Januar 2010

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Bin ich eine Feige, die Kriterien nicht einstecken kann? Ich denke nicht :)

Mittwochs trainiere ich und "verpasse" deshalb DSDS und konnte deshalb den großartigen Auftritt von Cosimo nicht sehen. Das hab ich jetzt nachgeholt.

Auch in meiner Wahlheimat Stuttgart gibt es solche Menschen... Da wird in den Lokalblogs sich schon das Maul genug darüber zerissen. Da brauch ich eigentlich gar nichts weiter zu sagen.

Ich wollt es nur noch mal gepostet haben, was ich mit früheren Beiträgen meine und um zu zeigen, dass es auch in Stuttgart Luftpumpen gibt. Das muss keinem Stuttgarter peinlich sein, nur muss sollte man halt aufpassen, wenn man über andere Städte und deren Vögel ablästert. Das kann man ja in Stuttgart ganz gut, aber seit der VfB rumgurkt ist's auch da ein wenig ruhiger geworden...

Ich präsentiere: Den Checker vom Neckar...


Und die Reaktionen von kessel.tv und brezel.me, die deutlich schnippiger ausfallen, als meine. Aber das sind ja auch Stuttgarter, da muss die Reaktion gewaltiger ausfallen.

20. Januar 2010

6 Kommentare
Sorry für die Wortwahl..

Gerade läuft DSDS. Und wie so oft fragt man sich, warum No-Talents immer wieder sich in solchen Shows tummeln. Ich meine, ich hab auch nix drauf, trotzdem werfe ich mich nicht in den Ring oder an den Pranger. Warum also solche Leute.

Erst gestern gab es bei Spiegel Online einen interessanten Artikel, in dem der Dunning-Kruger-Effekt vorgestellt wurde.

Der Effekt in aller Kürze: Dumme Menschen überschätzen sich selbst, erkennen andere Fähigkeiten nicht an und merken nicht mal, wie dumm sie sind, selbst wenn sie mit ihrer Dummheit konfrontiert werden.

Na, erkennen wir uns da wieder?



Naja, wenigstens gibt es die Chance, dass diese Menschen ihr eigenes Unvermögen erkennen, wenn sie so langsam davon befreit werden....

9. Januar 2010

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Och neeeeeee...


Manchmal ist Fremdschämen ja lustig und DSDS-Schauen ganz ok. Besonders in guter Gesellschaft und mit einem ordentlichen Knacks.

Aber ist nun wirklich zu viel. Wer schon einen coolen Namen wie "Bernd Martini" hat, braucht doch nicht noch Superstar werden. Der arme Kerl. Mir tut er leid.

16. November 2009

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Geld allein macht nicht glücklich. Nein, man muss noch alle anderen um sich herum demütigen. So in etwa stelle ich mir das jetzt mal vor. Der Grund: Welt der Wunder, Galileo, Schau dich Schlau oder irgendeine andere dieser sogenannten Wissenssendungen, die den Unterschichten erklären soll, warum Klotieftaucher nicht zu den 10 schlechtesten Jobs der Welt gehört und man sich deshalb lieber zu einer guten Prise Hartz-4 und Babara Salesch den Arsch breit sitzt. Ich bin stinkwütend. Aber nicht über Unterschichten-TV, sondern über die Menschen.

Dabei stelle ich mir nur eine Frage: Leben wir wirklich in so einer Gesellschaft, die den Menschen so sehr ins Gehirn furzt?

Da war also so eine Sendung auf irgendeinem Kanal, die sonntags halt solche Sendungen zeigen. Darin ging es darum, wie wir Geld und den Wert von Dingen bewerten. Dazu wurden die verschiedensten äußeren Faktoren hinzugezogen, und eine dieser Faktoren waren andere Menschen. Die Leute auf der Straße wurden nun vor die Wahl gestellt:
Was wäre Ihnen lieber? Sie verdienen 200000 Euro und der Rest ihrer Kollegen je 300000. Oder sie verdienen nur 100000 Euro, dafür der Rest ihrer Kollegen je nur 50000 Euro.

Entweder also viel verdienen, dafür aber weniger als alle anderen oder weniger verdienen, dafür mehr als die anderen. Alle, und ich wiederhole hier nochmal gerne: ALLE der gefragten würden lieber das zweite Szenario bevorzugen. Weniger, dafür mehr als alle anderen.

Der Mensch ist von Natur aus egoistisch und egozentrisch. Aber heutzutage reicht wohl nicht mehr das persönliche Glück aus. Es muss allen anderen um einen herum auch richtig schlecht gehen, damit man sich gut fühlt. Nur wenn man in der Masse der Beste ist und alle anderen noch richtig in den Boden stampfen kann, geht es einem gut. Ich bin schockiert und erschüttert... und enttäuscht.

Nun weiß ich nicht, wieviele Leute im Zuge dieses "Experiments" tatsächlich befragt worden und ob das Fernsehen nur manipulieren und erschüttern will (oder ab für die Zielgruppe die richtigen Antworten einblendet), aber immerhin die vier oder fünf Menschen, die gezeigt wurden, sehen andere lieber leiden als sich mit ihrem eigenen Glück zufrieden zu geben.

Zweihundertausend Euro sind doppelt so viele wie Einhundertausend. Das muss man sich erstmal bewusst machen. Wieviele Träume und Wünsche man sich damit erfüllen kann. All das dafür aufzugeben, nur damit es den anderen nicht so gut geht wie einem selber... wie krank ist das eigentlich?? Sorry, aber alle die so denken fallen bei mir ganz unten durch. Das geht einfach nicht. Eigentlich würde ich jetzt gerne jeden, den ich kenne, diese Frage stellen und allen mit der erschütternden Antwort die Bekanntschaft kündigen.

Ich meine, das wäre mir doch egal, wie ich unter meinen Kollegen gestellt bin, wenn ich mir mein persönliches Glück erfüllen kann. Selbst wenn das so schlimm ist, dass es unaushaltbar wird, kann man doch ein paar Jahre dort arbeiten und sich dann zur Ruhe setzen. Jedenfalls bei solchen Renten, Gehältern und dem Lebensstandard, den man heute kennt. Das wäre mir die doppelte Menge Geld auf jeden Fall wert.

Es gibt Tage, an denen ich mich wirklich ernsthaft frage, in was für einer Welt ich lebe. Heute ist einer davon. Wenn ich mir vorstelle, dass es anderen Menschen besser geht, wenn sie besser gestellt sind und es ihnen besser geht als mir, dann kann ich mich vor Enttäuschung vor der ganzen Menschheit nicht mehr zurückhalten. Sind wir wirklich so eine Rasse? Ist das, wo die Evolution hingehen soll? Wie sieht die Zukunft aus?

Egoistisch ja, aber so? Ich bin ratlos.... und enttäuscht...

13. September 2009

2 Kommentare
Ich sitze hier gerade und es ist still. Der Fernseher ist aus. Das TV-Duell ist vorbei und es war nicht mehr als eine, wie ich es nenne, WOT. Eine Waste-Of-Time. Von Langweile geprägt zog es sich unnötig in die Länge. So kam es einem jedenfalls vor. Günther Jauch sagte hinterher, es war eine Werbeveranstaltung für die große Koalition, bei der jeder seine persönlichen Erfolge hervorhebt. Meiner Ansicht nach traf er damit genau ins Schwarze.

Aber spulen wir mal zurück...

Es ist 20.15 Uhr. Das Duell steht kurz bevor und man muss sich für einen Sender entscheiden. In der ARD diskutieren politische Vertreter (Edmund Stoiber und Klaus Wowereit) mit bekannten Gesichtern aus dem Fernsehen (Anne Will und Günther Jauch) - bei RTL wird gezeigt, was die beiden Hauptdarsteller vor der Übertragung essen. Die Prioritäten sind klar, die Entscheidung schnell getroffen. Die ARD ist mein Favorit, am Ende ist es sowieso egal.

Die Moderatoren sind die üblichen Verdächtigen, ich hatte nur Angst, dass es eine Frank-Plasberg-Show wird. Es wurde keine. Es wurde eine Moderatoren-Show. Während des gesamten Duells machten es alle Plasberg nach und unterbrachen die Kandidaten, redeten dazwischen oder ließen sich auf eine Diskussion ein. Das war überhaupt nicht deren Aufgabe. Sie sollten Fragen stellen. Diese ganzen Plasbergischen Unterbrechungen sorgten schonmal für eine miese Grundstimmung und eine extreme Genervtheit, nicht nur bei mir sondern auch sichtlich bei den Kandidaten.

In einer Mehrparteien-Demokratie wie bei uns in Deutschland ist ein TV-Duell mit nur 2 Kandidaten sowieso sinnlos, da es viel mehr zu hören und zu diskutieren gibt, als nur die Meinungen der beiden großen Volksparteien CDU und SPD. Vor allem, wenn diese gerade aus einer Großen Koalition gibt, bei der beide gut zusammenarbeiteten und die Kandidaten wahrscheinlich mehr als nur großen Respekt füreinander haben. Merkel und Steinmeier mussten die vier Jahre so eng zusammenarbeiten, dass jeder die Qualitäten des anderen zu schätzen weiß. Und genauso verlief die Veranstaltung auch. Es war ein Duett und kein Duell.

Geschaut habe ich das Duell von meinem Schreibtisch - mit meinem Mitbewohner auf der Couch, mehreren Diskussionspartnern im Chat und Twitter. Allerdings musste ich Twitter bald wieder einstellen. Bei sovielen Tweets entsteht keine Diskussion, sondern eher eine Schulhof-Stimmung, bei der jeder gerade reinschreit was er denkt. Bei so einem Ereignis ist Twitter zur Kommunikation völlig ungeeignet, einzig und allein für lustige oder aufklärende Kommentare war es gut.

Wir mussten feststellen, dass Peter Kloeppel etwas alt geworden ist und langsam ergraut. Könnte ihm stehen, wenn er dazu steht. Ich hatte gehofft, dass er noch ein paar Fragen zur außenpolitischen Lage in Lampukistan stellt, aber dem war nicht so. Bei seiner ersten Frage musste Frank Plasberg natürlich gleich provozieren und unterbrechen, in feinster Hart-aber-Fair-Manier. Dass alle anderen Moderatoren auf diesen Zug aufspringen war zu der Zeit noch nicht abzusehen. Angela Merkel begann mit exakt den gleichen Worten, die sie am Freitag in Stuttgart an die Leute richtete. Standardtext also...

Ein Moderator fragt, warum Frau Merkel eine Frage nicht wirklich beantwortet. "Ich beantworte meine Fragen, so wie ich das will." Ich ergänze "Und wenn ich sie dabei nicht beantworte!" Insgesamt wird viel ausgewichen und kaum eine Frage wirklich beantwortet, aber das kennen wir ja von anderen TV-Duellen. Da wünscht man sich doch etwas Obama-Mentalität herbei. "Change" und "Yes, we can!" möchte man den beiden zurufen. Die Bundeskanzlerin wirkt zum Anfang etwas schlecht gelaunt, klar nach dem Empfang in Stuttgart ;)

Laut Steinmeier (Steini, wie ich ihn im Chat nenne) ist die Krise in den Köpfen der Menschen vor allem eins: Unterbelichtet. Oder meint er damit die RTL-Zuschauer? Aber wir wollen nicht verallgemeinern. Immerhin wirkt Steini extrem kompetent und vorbereitet. Die erste Hälfte gehört fachlich ihm, oder jedenfalls von der Redekunst. Fachlich kommt ja nicht viel dabei raus. Merkel meint, dass alle guten Gesetze aus Zeiten kommen, in denen die CDU an der Macht war. Schlechte Gesetze hat niemand gemacht, oder so...

Frank Plasberg lacht, Steinmeier weist ihn zurecht. Verstanden hat der Moderator das Wohl nicht. Anscheinend scheinen sie den ganzen Abend nichts zu verstehen. Peter Kloeppel liest einen Satz korrekt vor, verdreht ihn dann und meint hinterher, er verstehe es nicht. Moderne Rhethorik. Ich hoffe, dass wenigstens die Bild-Zeitung ihre Verdreher noch versteht. Beim Fernsehableger RTL ist das nicht so. Fernsehen ist sowieso ein schnelllebiges Medium, da ist sowas beim gemeinen Zuschauer vergessen. Im Netz wird es wohl irgendwo bei Youtube hängen bleiben. Das Netz vergisst nichts. Auch Maybrit Illner zeigt Ansätze von gewisser Inkompetenz. Nur N24-Mann Peter Limbourg hält sich damit etwas zurück. Dafür unterbricht auch er munter weiter.

Ich eliminiere ein paar Nebensätze aus Frau Merkels Schachtelsatz und zurück bleibt die Aussage: "Jeder, der sich was zuverdienen will, ist wichtig für unser Land." Ja Frau Merkel, wir sind im Kapitalismus. Steini meint zu dem Thema "Jeder, der den ganzen Tag arbeitet, muss von dem Lohn leben können." Recht hat er. Die Redezeit wird zum ersten Mal eingeblendet. Beide liegen gleich auf. Ein Chatpartner meint, dass Steinmeier mehr gesagt hätte - von der Zeit her, nicht inhaltlich.

Zum Thema Opel meint Steini, dass der Konzern mit einer schwarz-gelben Regierung tot wäre. Merkel widerspricht. Steini redet weiter und auf einmal ergänzt die Kanzlerin seinen Satz. Es herrscht pure Harmonie. Sieht so ein Duell aus?

Es ist fast Halbzeit und das Thema Atomkraft steht an. Es ist für mich ein schwieriges Thema. Denn ich finde Atomkraft ist eine der saubersten, effizientesten, und sichersten Energiequellen, die wir haben. Das führen sich aber viele Leute nicht vor Augen. Vor allem wenn es einen kleinen Defekt gibt, dann ist das Geschrei groß. Ich möchte nicht wissen, wieviele Sicherheitsverstöße es in Kohlekraftwerken gibt. Das Problem sind die Restprodukte der Kernenergie. Aber anstatt die in unsere Erde zu tun würde ich sie lieber in die Sonne schießen. Überhaupt: Das ganze Müllproblem würde ich auf Raketen packen und in die Sonne schießen. Ein gigantischer Müllschlucker, der nur 8 Lichtminuten entfernt ist und wir nutzen ihn nicht, weil es wohl zu billig ist. Nunja, meine Meinung bleibt: Lieber Atomkraft als den Ruß von Kohlekraftwerken in unserer Atmosphäre und Luft zum Atmen.

Merkel verhaspelt sich "... Arbeitnehmer und Arbeitnehmer ...". Das einfache Volk muss doppelt angesprochen werden. Als Steini zu dem Thema redet schaut sie öfter etwas verstört herüber. Ein Blick wie ein Terminator. Sie sollte Arnold anders herum machen, erst Politik, dann Hollywood. Für jeden verrückten Kampfroboter aus der Zukunft ist sie geeignet. Frank Walter hat dagegen pechschwarze Augenbrauen. Ob die gefärbt sind, fragen wir uns im Chat. Naja, auf jeden Fall gezupft. Das Moderatorenteam fragt, warum die Regierung jede dreckige Kneipe schließen kann, aber keine Bank. Weil in der Bank Geld liegt und nicht nur Dreck wie in der Kneipe, Herr Plasberg.

Schon wieder stimmen beide überein. Angela Merkel nickt zu Steinis Ausführungen sogar mit einem Lächeln. Ich finde, sie sollten beide Kanzler werden. Co-Kanzler, quasi. Steinmerkel. Dann aber bitte ohne Streit wie bei Scrubs gestern auf Pro7. Apropos Pro7, ich bin immer kurz davor auf den Simpsons-Film umzuschalten. Den hab ich zwar schon gesehen, ist aber trotzdem nicht so vorhersehbar wie dieses "Duell".

Maybrit Illner wirkt unvorbereitet. Gerade fällt ihr auf, dass Linkspartei und SPD Schnittmengen haben. Schön, dass ihr auffällt, dass beide Parteien links ausgerichtet sind, historisch die selben Wurzeln haben und soziale Demokratie auf ihren Fahnen wehen haben. Bei Twitter wuselt es kräftig. Da ist auch von Langeweile die Rede, aber vor allem von Ärger über die sinnlosen Moderatoren. Peter Kloeppel fragt, woher Wachstum kommt, ein Twitter-User empfiehlt ihm ein VWL-Buch zu lesen. Ein anderer meint, dass dieses "Duell" brutto wie netto eine Unverschämtheit für jeden ist, der (noch) selbständig denkt. Man möchte ihm beipflichten, der in der schieren Masse der Tweets geht es unter.

Es ist fast halb 10 und Steini wirkt jetzt vor allem genervt von den ständigen Unterbrechungen der Moderatoren. Immer wieder zuckt er zusammen wenn Plasberg mit Sprüchen kommt wie "Ich möchte nur ungern stören", wo wir doch alle wissen, dass Stören sein Beruf ist. Aber Frank Walter merkt schnell, dass auch die Kameras seine Laune nach außen transportieren. Er versucht sich zu bessern. Er lacht und grinst in die Kamera und das hält er sogar bis zum Schluss durch. Glänzte er in der ersten Halbzeit mit fachlicher Kompetenz, so glänzt er in der letzten halben Stunde mit Karisma und breitem Lächeln.

Bei einer Aussage Merkels zückt er den Stift und schreibt etwas auf. Ich bin überrascht. Im Chat versichert man mir, dass sie keine geschriebenen Fakten mitnehmen durften. Das durften die Moderatoren, allerdings scheinen sie davon keinen Gebrauch machen zu wollen. Dummes Geschwätz kommt nur aus der Ecke des Vierergespanns. Angela Merkel verteilt keine Posten vor der Wahl. Hoffen wir, dass sie es nach der Wahl auch nicht braucht. Trotzdem wird sie nach dieser Aussage noch zwei Mal gefragt, wie sie denn verschiedene Ministerposten besetzen wolle.

Die Moderatoren sind anscheinend unzufrieden, zu viel Übereinstimmung. Steini kontert: In der Vergangenheit stimmen beide überein, für die Zukunft haben sie unterschiedliche Vorstellungen. Und wieder hat einer der Kandidaten recht und die Moderatoren sehen schlecht aus. Angela Merkel hat dafür mit ihrer Aussage Recht, dass die SPD im Moment nicht so richtig weiß wohin. Das ist sicher auch für manche Leute ein KO-Kriterium bei der Wahl. Frank Walter redet, ein Moderator unterbricht ihn, der wiederum von einem anderen Moderator unterbrochen wird. Das wirft wirklich kein gutes Licht auf unsere Journalisten.

Auf die Linkspartei angesprochen greift Merkel Steinmeier an: "Sie sagen: Nur über meine Leiche. Und wir beide wissen, wie schnell das in der SPD gehen kann." Ein Punkt für die Kanzlerin und wahrscheinlich die erheiterndste Aussage des Abends. Das Duell neigt sich dem Ende. Schlusssatz: Keine Verlängerung, keine Verletzten. Das ist gelogen. Ich bin verletzt. Das Duell ist vorbei. Endlich.

Inhaltlich war von vorneherein klar, dass nicht viel dabei heraus kommt. Hier ging es nur darum sich vor dem breitesten aller Publikume zu präsentieren. Für viele Menschen wird das die erste und einzige Berührung mit dem Wahlkampf in diesem Jahr sein und deshalb ist es schon wichtig etwas zu sehen. Dass nur 2 Parteien eingeladen werden ist absolut unverständlich und in einer Demokratie wie unserer absolut unverantwortlich von den Medien. Wir haben kein Zweiparteiensystem und es gibt mehr Kandidaten als Angela Merkel und Frank Walter Steinmeier. Ich hoffe, dass das vielen Menschen klar ist.

Da kein richtiges Rede-Duell entstand, war die Veranstaltung etwas langweilig. Besonders nervig waren allerdings die 4 Moderatoren der beteiligten TV-Stationen. So etwas unverschämtes und unsittliches Verhalten habe ich kaum erlebt. In so einem Duell, wo jeder nur 90 Sekunden hat, da auch noch zu unterbrechen mit belanglosen oder völlig sinnfreien Fragen. Das hat nicht nur die Kandidaten genervt, sondern vor allem mich. Diese Moderatoren haben eine Vorbild-Funktion, der sie heute absolut nicht gerecht wurden. Es ist also ok in Debatten dazwischen zu reden, oder was? Absolut unterstes Niveau, das aus einer langweiligen auch noch eine frustrierende Sendung machte. Bitte nie wieder. Kloeppel: Fail. Illner: Fail. Limbourg: Fail. Plasberg: Uber-Fail. Ihr seid die wahren Helden der Nation. Herzlichen Glückwunsch. Die Bundeskanzlerin und ihr Vize-Kanzler haben sich dagegen recht beachtlich geschlagen, in Fragen, die relevant waren.

Fazit: Ein solches Duell muss in so einer Konstellation nicht mehr stattfinden. Kuschelkurs war angesagt und nur in wenigen Fragen kam hitzige Debatte und Duell-Feeling auf. Das nächste Mal bitte ohne diese nervigen Moderatoren, die an diesem Abend die Bezeichnung "Journalist" nicht verdient haben. Ich sah Steinmeier etwas vorne, meine Stimme haben beide nicht. Hinterher wird jedes Lager den Sieg für sich reklamieren und die Diskussionen darüber so belanglos wie das Duell selbst. Die Abschlussreden von beiden ergaben sich ja auch nicht aus dem Duell, sondern waren einstudiert. So funktioniert das...

Ich würde so ein Duell nur noch gerne wieder sehen, wenn es eine Parodie von Switch Reloaded wäre. Da haben die Autoren doch hier sicher großartiges Material gefunden.

8. August 2009

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RTL2 hat mir heute einen Gefallen getan und direkt nach dem Aufstehen "Double Dragon" gesendet. Der Film ist eine Verfilmung des gleichnamigen Videospiels und ist durchaus sehenswert. Produziert in 1994 hat er trotzdem den Charme eines 80er Jahre B-Movies.

Die Handlung spielt in der "Zukunft", im Jahre 2007, in einem postapokalyptischen Los New Angeles. Die beiden Brüder Jimmy und Billy erhalten von ihrer Aufziehmutter eine Hälfte des Drachen-Medallions. Die andere Hälfte ist im Besitz von Oberbösewicht Robert Patrick aka Koga Shuko, der die beiden Brüder jagt. Es kommt zu vielen Konfrontationen und am Ende zum finalen Endkampf.

Der Film ist etwas billig produziert, bietet aber dennoch kurzweiligen Spaß. Während manche Special Effects einfach ziemlich schlecht wirken, ist die Animation, wie Shuko zum Schatten wird für die frühen 90er Jahre gar nicht mal so schlecht. Da ich den Film als Kind gerne gesehen habe, habe ich natürlich noch ein nostalgisches Verhältnis zu ihm und so kann ich ihm viel des schlechten Humors, des fehlenden Schauspieltalents und den Handlungslöchern verzeihen. Die vielen KungFu- und Actionsequenzen haben dem damals 12jährigen Jungen den Rest angetan.

Heute wirkt der Film natürlich billig, die Synchronisation ist mies und es gibt tausend bessere Filme. Trotzdem ist und bliebt er ein kleines Goldstück in meiner Erinnerung.

Ich sehe diesen Film immer wieder gerne und bei nur 90 Minuten Spielzeit ist er definitiv einen Blick wert. 3,5 Sterne von 5.

4. April 2009

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Es gibt Samstagabende, die sind perfekt. Unterwegs oder daheim mit Freunden, Spaß, ein guter Film, ein gutes Spiel und schon vergeht der Abend wie im Flug.

Nicht heute. Das Steinbeis-Studium nahm mir den warmen Nachmittag und so konnte man auch keine Verabredungen für den Abend treffen; die Freunde unterwegs zur Geburtstagsfeier.

Zur Zeit habe ich kein Spiel oder Film auf dem Programm und so tröpfelt jede Sekunden langsam dahin. Nachdem ich mir den seltsamen Streifen "The Happening" angeschaut habe und eine Weile XBox gespielt habe, sitze ich wieder vor dem Blog und versuche in Worte zu fassen, was mir gerade beim Zappen durch das Fernsehprogramm gekommen ist. Aber ich kriege es nicht anders hin:

Hitler ist besser als Deutschland sucht den Superstar. Das hier darf man aber nicht aus dem Kontext reißen. Ich zappe also durch die deutsche Fernsehlandschaft und das einzige brauchbare, was kommt ist "Der Untergang", ein filmisches Meisterwerk. Erschütternde Bilder, tiefe Charaktere prägen diesen Film. Besonders hängen geblieben ist mir die Szene von seiner letzten Mahlzeit: Es gibt anscheinend Tortellini oder andere Nudeln mit Tomatensoße. Er blickt zur Köchin und sagt "Danke, das war sehr gut [...]" Danach verabschiedet er sich von seinen Vertrauten. Und genau in dieser Szene wird klar: Das sitzt ein Mensch, ein gebrochener Mann, der alles verloren hat, woran er glaubt. Und so pervers das auch sein mag, für einen Augenblick vergisst man alle Schreckenstaten, und sieht nur noch dieses Häufchen Elend und empfindet Mitleid.

Aber warum? Weil nicht nur er, sondern auch ich ein Mensch bin. Ein Mensch, der irrational ist, der Dinge tut, die man nicht erklären kann und der auf einen Filmcharakter hereinfällt. Dieser Mann, dem man da sieht, ist eine Filmfigur. Eine Filmfigur, die das schlimmste repräsentiert, was die Welt je gesehen hat. Es finden sich keine Worte für das, was er getan hat und mehr gibt es dazu auch nicht zu sagen. Nur, dass soetwas nie wieder passieren darf. Und wir sind dafür verantwortlich, dass so etwas nicht wieder passiert. Ein Film wie "Der Untergang" trägt dazu bei.

Auf der anderen Seite gibt es Deutschland sucht den Superstar. DSDS ist Trash-TV hoch fünf. In der ersten Hälfte jeder Staffel werden arme Würstchen zur Schnecke gemacht, während in der zweiten Hälfte Halbtalente durch unzählige Mottoshows geschickt werden, auf das Verprechen nach Ruhm und Reichtum. Ehre gibt's dabei keine. Denn egal wieviele "Superstars" ihre Seele an die Medien verkaufen, am Ende erinnert sich keiner mehr an sie. Und so ist jede weitere Sendung nur ein weiteres Trauerspiel, jeder Quotenrekord ein Armutszeugnis an Deutschland. Während die Geschichte, in Form eines großartigen Filmes, an ihnen vorbeiläuft, sitzt die Masse an einem Samstagabend zu Hause, anscheinend allein wie ich, und tippelt sich die Hände Wund für eine SMS für ihren Favoriten.

Und dabei geht es gar nicht, darum, dass der Favorit gewinnt oder gut singt; es geht um Unterhaltung, die anderen verlieren sehen. Hat der Kandidat doch tatsächlich gewonnen, wird er fallen gelassen. Zu erst vom obligatorischen ersten Platz der Charts für die erste Single, danach von den Zuhörern, weil die Musik dann doch nicht so gut ist, und am Ende vom Label, weil die Zuhörer wegbleiben. Zurück bleibt eine Existenz, ein Traum, ein Leben, welches auch bald weitergeht. Nur nicht in der Öffentlichkeit, denn die sucht schon wieder den nächsten Star die nächste heiße Kartoffel.

Gerade wird ein nicht als Mann oder Frau identifizierbares Wesen von Dieter Bohlen runtergeputzt. Es lebe die deutsche Fernsehkultur.

Samstag, der 4. April 2009: Der Abend, an dem Hitler besser war als DSDS.