25. April 2009

Ich habe es getan. Ich war auf dem Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen in Stuttgart. Jährlich gibt es zwei Volksfeste: Eins im Frühling und eins im Herbst. Dabei geht es meist ums Biersaufen und um Geld, das den Leuten aus den Taschen gezogen wird.

Das Fest im Herbst meide ich meistens, keine Ahnung warum. Erfahrungsgemäß passiert im Frühling einfach mehr. Nach kurzem Rumwandern entschieden mein Mitbewohner und ich uns schnell für das Zelt "Zum Wasenwirt", das schon bei unserer Ankunft sehr gut gefüllt war. Wir setzten uns raus, das Wetter ließ es zu.



Bald gesellten sich drei muntre und lustge Gesellen zu uns, die seltsamerweise noch laufen konnten. Reden ging nicht mehr so gut, oder vielleicht war das auch nur das Schwäbisch. Sie mussten aber auch schnell weiter, aber nicht bevor sie uns fragten:
Wie breit ist ein Meter Feldweg?

Puh... das ist schon eine taffe Frage, und auf jeden Fall "truly trivial".

Wir konnten nicht lange nachdenken, bevor wir schon wieder Gesellschaft bekamen, diesmal weiblich. Einem der Mädels tischte mein Mitbewohner auf, dass er hauptberuflich Flyer herstellt und austrägt. Obwohl sie dachte, dass Flyer falten eher ein 1-Euro-Job wäre, nahm sie ihm das ab, was er zum Anlass nahm, mir seine glorreiche Meinung mitzuteilen.
Also wenn du mich fragst: Frauen haben sowieso alle einen an der Klatsche!


Von meiner Gesprächspartnerin konnte ich das nicht behaupten und am Ende des Abends konnte ich sogar mit einer Telefonnummer mehr weiterziehen. Es ist schon interessant, da strengt man sich jahrelang an, aber dann wenn man nicht sucht und es vor allem nicht erwartet, trifft man auf einmal jemanden, für den man sich augenscheinlich nicht verbiegen muss. Und wann trifft man schon eine Frau, die Liga-Dart spielt?

Von dieser unerwartet netten Nonchalance verabschiedet (nach Böblingen, meine ehemalige "Traumstadt") ging es weiter in unser altes Schema: Cocktails im Enchilada und danach abhotten im Schocken.

Was für ein Abend! Aber das bekommt man wohl, wenn man jedes Mal mit schlechten Erwartungen auf das Frühlingsfest geht. Mit dem Nachtbus über die Weinsteige ging es zurück nach Hause und mit dem Blick über Stuttgart konnte ich mich nur noch überrascht zeigen und lächeln: Das Leben kann eine erfrischende Leichtigkeit haben.

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