10. August 2009

Christian Stöcker hat auf Spiegel Online "Zehn Thesen zum Web" veröffentlicht, welche einigen Leuten mal etwas die Augen öffnen sollten.

Natürlich stimme ich nicht jeder These so 100%ig zu oder lässt sich über die ein oder andere Wahrheit streiten, doch ich finde, dass dieser Artikel für alle, die wirklich über das Thema "Internet" und dem damit zusammenhängenden Wahlkampf diskutieren wollen, Pflichtlektüre sein sollte.

Viel zu oft werden einige dort genannten Warhheit von Politikern verdreht, todgeschwiegen oder schlicht ignoriert. Dennoch sollte jedem klar sein, wer sich nicht mit der Thematik beschäftigt, Falschaussagen macht oder einfach nur die Anhänger erzürnt, der verliert womöglich eine ganze Generation als Wählerschaft.

Ich beobachte gerade einen Umschwung gerade in meinem Umfeld. Viele geben offen zu, dass sie Piratenpartei wählen werden, da sie zum ersten Mal fühlen, von einer politischen Partei wirklich vertreten zu sein. Das liegt daran, dass die Politik nicht mehr irgendwo in Berlin gemacht wird, sondern im Netz, direkt bei den Leuten. Themen wie Bildung, Steuern oder gar Verteidigung haben doch mit dieser Generation noch nichts direkt zu tun. Netzkultur, Zensur und Einschränkung der Freiheit aber betrifft sie selbst. Und da viele Parteien dieses Thema ignorieren oder nicht behandeln können, weil sie es nicht verstehen, entsteht da draußen eine Bewegung, die noch über einige Jahre andauern kann... und die sicherlich an Momentum gewinnen wird.

Auch wenn viele Leute in Deutschland sich mit dem Thema nicht identifizieren können oder die betreffende Partei nicht kennen, so werden ihre Anhänger und Themen nicht so leicht verstummen. Die Umfragen im Netz mögen ein wenig zu euphorisch sein, da ja die Zielgruppe direkt am Drücker sitzt, aber nichts destotrotz erkennt die junge Generation, dass ihre Stimme durchaus gehört werden kann. Während die Umfragen auf den Straßen und die Bundestagswahl ein etwas anderes Ergebnis zu Tage fördern werden, ist der Lauf geradezu sensationell. Da sollten einige aufpassen, dass sie nicht überrollt werden. Wie schon im Netz werden auch bald die anderen Umfragen und Medien diese Bewegung nicht ignorieren können.

Ich bin überrascht und freue mich, dass man bei Spiegel Online auch einmal so einen Artikel lesen darf. Vielleicht war ich mit meinen früheren Urteilen zu streng. Bitte mehr davon.

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