24. August 2009

Irgendwie sollte es nicht mein Tag werden. Nachdem ich schon das Wochenende das Gefühl hatte, einfach nur neben mir zu stehen und mir geistig jedes Mal an den Kopf zu fassen, wenn ich sinnloser Weise irgendwas tat, was ich sonst nie tun würde, konnte dieser Montag auch nicht besser werden, zumal es drohte ein langer Tag zu werden. Schon beim Blick auf meine ausstehenden Tests wurde mir mulmig.

Noch mulmiger wurde mir allerdings, als ich mich in den Passat meiner Eltern setzte, den Schlüssel drehte und nichts passierte. Ein kurzer Blick auf die nicht erleuchtenden Armaturen sagte mir alles: Ich Depp hatte wohl irgendwas angelassen, was den Saft fraß... und die Hoffnung pünktlich zum Basketballtraining von Möhringen zu kommen.

Ich schwang mich also aufs Fahrrad und radelte los. Der Weg von mir zur Halle und dem danebenliegenden Möhringer Freibad ist genial: Einfach nur geradeaus fahren. Den Omas und ihren Enkeln ausgewichen kam ich noch rechtzeitig zum Training, aber niemand anders schaffte es. Wahrscheinlich wurde die Trainingszeit verlegt und ich wusste nicht bescheid. Wie auch, wenn man neu dabei ist? Also schwang ich mich zurück zu meiner Bude und stand vor der Wahl: Doch noch Sport heute oder Auto.

Ein kurzes Telefonat und schon hatte ich Hilfe, ein Freund gab mir Starthilfe. Die Lichter blinkten, die Hoffnung war groß. Doch auch hier ließ sich der Schlüssel nicht drehen. Beziehungsweise, er drehte sich schon, aber es passierte einfach nix. Nächste Option: Sechsmal die 2 und die "gelben Engel" holen. Der kam auch ziemlich bald und mit einer tragbaren Batterie und einem Schlüsseldreh lief der Wagen wieder. Meh. Warum klappt das nicht so gut, wenn man das selbst macht? Naja, er meinte, dass solche Plastekabel, wie wir sie verwendet haben manchmal einfach zu viel Widerstand haben. Nagut...

Seitennotiz: Der ADAC-Techniker fand es erstaunlich, dass unser 92er Passat die Abwrackprämie überstand, allerdings befand er, dass sich das Auto in einem Superzustand befinden würde. Einen so guten Klang eines so alten Autos hat man selten. Dafür wusste er aber nicht, wie weit der Mond von der Erde entfernt ist, aber das nimmt man dem Typen, der gerade dein Auto wieder heil gemacht hat, nicht übel. Mein großes Ziel sind noch 65000 km mit dem Passat, denn dann war er einmal auf dem Mond...

Jedenfalls war jetzt Roadtrip angesagt, um die Batterie wieder zu laden. Also Flexo geschnappt und hab ging es. Zuerst die B27 runter vorbei an der Baustelle, die gerade so viele Leute ärgert. Inzwischen hatten wir auch das Ziel ausgemacht: Den lustigsten Ortsnamen in der Stuttgarter Umgebung. Wir einigten uns auf HASENHOF. Es ging durch Echterdingen und Steinenbronn um zum Ziel unserer Träume zu gelangen.


Um den Sieg zu feiern ging es auch in die Dorfkneipe, die den wunderbaren Namen der wunderbaren Stadt trug, aber anstatt kühler Erfrischung erwarteten uns noch die etwas strange wirkenden Hausherren im Urschwäbischen: "G'schlossä..."

Meh.

Also ging es weiter... immer weiter. Im nahegelegenen Waldenbuch ließen wir uns dann im Biergarten des Gasthauses "Lamm" (www.lamm-waldenbuch.de) nieder. Während Flexo ein Weizen nach dem anderen kippte gab es für mich einen Fitnessteller und einen leckeren Eisbecher. Der Abend war chillig, einzig und allein die Sorge, ob das Auto wieder anspringen würde, trübte die warme Sommernacht etwas.


Das Gasthaus ist nett, wir mussten zwar etwas länger warten, aber dafür hat der Rest gepasst. Wir stellten uns vor, wie Rach der Restauranttester von Switch Reloaded das Lokal bewertet hätte ("Naja, ich weiß ja nich...").

Auf dem Rückweg ging es dann vorbei am Ritter-Sport-Werk über Schönaich nach Böblingen und über die Autobahn zurück. Ein netter kleiner Roadtrip zum Abschluss einer hoffentlich kurzen Phase des Nebenmirstehens. Irgendwie fühle ich mich gerade, als ob der Himmel näher rückt und mich und die Welt erdrücken will. Und das am Wochenanfang... kann ja heiter werden.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen