11. Mai 2009

Die Fahrt von Zeulenroda nach Stuttgart war heute ziemlich stressfrei. In 3 Stunden ging es über die A9 und die A6, beide ziemlich leer. Es war so frei, dass ich nicht einmal so langsam war, dass ich mal zu meiner Flasche greifen und etwas trinken konnte. Dafür hab ich die Cola jetzt fast geext.

Um Nürnberg belegt ein Klassik-Sender die Frequenz 87,6 und stört meinen iTrip, den ich auf 87,5 laufen habe. Dadurch bin ich immer gezwungen durch die bajuwarischen Radiosender zu zappen. Die modernen Sender, die Pop spielen sind komischerweise in ihrer Grundlautstärke immer fast doppelt so laut wie die Sender, die Klassik spielen.

Heute lernte ich in einer Talkshow den "Nature-Redundancy-Effekt" kennen, den ich sehr interessant finde. Leider konnte ich ihn nicht googlen, da es anscheinend kein Fachbegriff ist. Aber trotzdem: Es geht um Umweltschutz und die Wahrnehmung der Veränderung der Natur, genauer genommen ging es in der Sendung um das Gletscherschmelzen. Der Natur-Redundancy-Effekt ist ein Kreislauf. Jede Generation nimmt den Ist-Zustand seiner Umwelt und der Natur wahr und im Laufe ihres Lebens die Veränderungen, die die Natur durchmacht. Dabei wird immer mit dem zuerst aufgenommenen Ist-Zustand verglichen und versucht diesen zu bewahren. Die nächste Generation nimmt wieder einen anderen Ist-Zustand wahr und Veränderung an diesem... Und so weiter und so fort.

Um zurück auf das Gletschersterben zu kommen. Irgendwann gibt es einfach keine Gletscher mehr und die Generation, die zuerst die Umwelt ohne Gletscher wahrnimmt braucht nichts mehr zu beschützen und bewahren. So wird sicher die Ansicht über die Natur ständig ändern und im Fluss bleiben. Das muss nichts schlechtes sein, aber der Redner meinte, dass man sich gerade in einer Abwärtsspirale befindet und der Zustand der Umwelt für den Menschen schlechter wird. Man muss das ganze Thema ziemlich pragmatisch sehen und ehrlich gesagt durchdringe ich auch nicht alles, aber ich weiß, dass das Gletschersterben ein ganz natürliches Phänomen ist, dass durch den Menschen nur schneller geschieht. Irgendwann sind Gletscher auch nur eine Erinnerung und selbst wenn wir den Zustand vermissen würden, könnten wir das nicht rückgängig machen. Das sind auf jeden Fall interessante Ansätze, aber um mehr zu sagen, müsste man sich in das Thema mal richtig einlesen und vor allem den Fachbegriff für diesen Effekt wissen.

Die restliche Fahrt dachte ich noch über den neuen Star Trek Film nach. Star Trek begleitet mich eigentlich schon mein ganzes Leben und hat es auch ein wenig geprägt. Durch diesen Film werden eigentlich alle diese Geschichten invalidiert. Die Frage ist, was das für meine Erfahrungen und Erinnerungen bedeutet. Das ist mir irgendwie nicht ganz klar, aber schon ein seltsames Gefühl. Jetzt steht alles das in einem neuen Licht da.

Das Wetter war krass. Neben einem tollen, reinigendem Sommerregen mit riesengroßen Tropfen bot sich mir ein Klasse Spektakel: Ein heftiges Gewitter aus der Ferne. Vor mir blitzte es ständig und man konnte das Unwetter in seinen vollen physischen Ausmaßen sehen. Echt toll.

Am Ende gab es noch einen richtig großen Feuerwehr- und Rettungswageneinsatz am SI-Zentrum. Mal sehen, ob man da morgen was in den Lokalnachrichten hört. Bei Twitter ist es noch ruhig.

Zu guter letzt habe ich entschieden, diese Woche fleischlos zu gestalten. Nachdem ich in Berlin und jetzt in Zeulenroda bzw. Clodra immer essen war und es dabei immer Fleisch gab, habe ich heute Mittag beim Kassler entschieden, dass ich es mal ohne Fleisch probiere. Das Kassler war richtig lecker und die Klöße und Soße dazu perfekt (wurde ja auch von Mutti gemacht), allerdings brachte es ein Faß in mir zum Überlaufen, von dem ich dachte das es nicht überlaufen kann: Ich brauche eine Pause von Fleisch. Eine Woche ist zwar gar nicht lang, aber für jemand, der gerne Fleisch isst kann das schon lang sein. Fisch ist erlaubt, ansonsten keine Wurst, kein Steak, kein Burger. Ich bin mal gespannt.

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