12. Juli 2009

Dass der heutige Ausflug ein besonderer sein wuerde, zeigte sich schon frueh. Als wir mit der Jacht losfuhren waren die Bojen von Seeloewen besetzt und waehrend der Fahrt erkor ein Delfin das Boot zu seinem Spielgefaehrten. Immer wieder huepfte er direkt neben mir aus dem Wasser, tauchte unter der Jacht hindurch und schwamm mit der Bootsspitze um die Wette. Delfine sind auch so wunderbare Tiere und ich wuenschte unser kleiner Freund waere etwas laenger beim Boot geblieben. Trotzdem eine tolle Erfahrungen, wenn er in armlaenge entfernt ploetzlich aus dem Wasser springt.


Unser Ziel war Bartolomé, eine der juengeren Inseln der Gruppe. Entstanden durch einen Vulkanausbruch vor etwa 2,5 Millionen Jahren und seitdem relativ unveraendert liegt die Insel unweit der viel groesseren James-Insel (oder auch San Salvador). Auf der Insel ist quasi nichts ausser versteinerte Lavastroeme. Hier und da steht ein Kaktus und ein paar Farne (Tequilia) bewachsen die Inseln. So sahen alle Galapagos-Inseln aus, bevor die Tiere und mehr Pflanzen auf sie kamen. Der Lavastaub ist auch eine perfekte Gelegenheit eine weitere Spur zu hinterlassen, allerdings bezweifel ich, dass sie mehr als ein paar Stunden haelt.


Auf Bartolomé ist eine der bekanntesten Felsformationen von allen Galapagos-Inseln, die Felsnadel (Pinnacle Rock). Unser Guide meinte, dass wenn jemand ein Bild von den Inseln gesehen hat, dann ganz bestimmt diesen Fels; er ist der meistfotografierte Fels der Inseln. Ausserdem wurde hier der Film "Master & Commander" gedreht, den ich noch nicht gesehen habe. Allerdings weiss ich, dass wegen Master & Commander der Dreh von Fluch der Karibik eingeschraenkt wurde. *grml*


Die Aussicht ist wirklich fantastisch und gleicht 1-zu-1 den Postkarten oder den Fotos in der Wikipedia. Waehrend wir den Blick genossen, besuchte uns wie auf Kommando ein Falke. Er liess sich grazil im Wind treiben, von allen Seiten fotografieren, setzte sich ein paar Mal an verschiedenen Stellen auf das Gelaender, bevor er genauso grazil wieder abhob. Wie auf Bestellung.



Der eigentliche Hoehepunkt von Bartolomé sind allerdings... PINGUINE. Und zwar die einzigen, die man noerdlich des Aequators finden kann. Die Insel ist zwar nicht auf der Nordhalbkugel, aber ziemlich nahe und die Hauptkolonie ist dann auf einer noerdlichen Insel. Auf Bartolomé leben nur 12 Paare... und wir konnten 7 der niedlichen Tierchen sehen. Sie sind kleiner als ihre antarktischen Verwandten, aber watscheln genauso tollpatschig durch den Sand.


Das Grossartigste war aber das Schnorcheln. Zwar spielen die Pinguine nicht so mit einem wie Seeloewen, aber sie sind tolle Schwimmer und es ist total faszinierend sie zu beobachten, wie sie Fischschwaermen hinterherjagen. Wer haette gedacht, dass ich mal mit Pinguinen bei tropischen Temperaturen am Aequator tauchen gehe? Weitere Highlights dieses Wassergangs in aller Kuerze: Noch eine Spieleinheit mit Seeloewen, die sich sogar streicheln lassen haben und mit ihrer Nase meine Maske beruehrten. Ein etwa 2 Meter langer Hai (scary). Hunderte von Seesternen in Monstergroessen (Familienpizza) in allen moeglichen Farbkombinationen. Und ultraflache Flundern, die wie der Sand gefaerbt waren und man nur erkennen konnte, wenn man lange genug wartet.

Das war wieder mal ein grossartiger Tag und langsam glaube ich, dass die Erlebnisse hier fuer drei oder fuenf Urlaube reichen...

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