6. Juli 2009

Jaehrlich kommen etwa 80000 Touristen auf die Galapagos-Inseln. Dieses Jahr bin ich einer davon. Als unser Flugzeug auf der Insel Baltra aufsetzte, war ich zunaechst ueberrascht: Steppe und kaum Baeume. Mir wurde aber sofort erklaert, dass es auf Baltra keinen Berg gibt, der die Wolken festhaelt, damit sie sich abregnen. Schon auf der naechsten Insel, Santa Cruz, sah das anders aus. Dort liegt auch unser Hotel, das Finch Bay Hotel. Das liegt so abgelegen, dass man mit einer Faehre hinfahren muss.

Leider ist hier das Internet nicht so toll und ich kann weder Bilder hochladen noch meinen eigenen Blog abrufen (403 Forbidden). Aber ich werde das die Woche ueber austesten. Denn wir bleiben hier im gleichen Hotel und machen jeden Tag mit dem Boot Ausfluege zu den unterschiedlichen Inseln. Wenn nicht, dann gibt es die Bilder halt im Nachgang aus Deutschland.

Wenn es ein Adjektiv gibt, was das Hotel, den Strand und die Natur hier beschreibt, dann ist das "paradiesisch". Es ist so schoen hier. Das Hotel hat eine eigene Bucht mit Sonnenuntergangskulisse, die Zimmer sind schoen und ueberall ist einfach nur Natur pur.

Auf dem Weg zum Hotel machten wir Station auf einer unscheinbaren Kuhfarm. Die Kuehe grasten zwischen Steinen und wirkten zufrieden.

Moment... hatte sich der Stein gerade bewegt??

Das waren gar keine Steine. Das waren Riesenschildkroeten. Welche von der langsamen Sorte. Diese Tiere bewohnen einen Fleck dieser Insel und sind dabei wahrscheinlich freier als die Menschen. Die Schildkroeten stehen unter absolutem Schutz und duerfen nicht gestoert werden. Selbst Zaeune werden so gebaut, dass die Tiere darunter durch passen. Wir liefen etwas ueber die Farm und beobachteten etwas. Aber viel gab es da nicht zu sehen, denn die Schildkroeten liegen einfach nur rum und fressen. Das ist alles, was sie machen. Unser Guide meinte, das einzige Mal, dass sie sich schnell bewegen ist zur Paarungszeit, denn sie wollen ja nicht zu spaet kommen. Immer chillen, aber wenn es was gibt, dann die schnellsten sein wollen? Klingt wie Software-Entwickler.

Was wir noch sehen durften war ein Schildkroetenkampf. Dabei strecken die Kontrahenten den Hals aus und wer hoeher kommt ist der Sieger. Spektakulaere Zeitlupe in Echtzeit :)

Ein zweiter Stopp vor dem Hotel war ein Lavatunnel, der entstanden ist, als fliessende Lava von aussen kalt wurde. Als dann innen die Lava abgeflossen war, blieb die festgewordene Kruste aussenrum stehen. Mittlerweile hat sich darauf soviel Erde abgelagert, dass der Tunnel unterirdisch ist. Entdeckt wurde er erst als die Decke einstuerzte und eine Kuh hineinsfiel. Zur Feier dieses Ereignis bewachen die sterblichen Ueberreste dieser Kuh jetzt den Eingang des Tunnels. Grossartig. Die Highlight des Tages war dann noch die Schildkroete, die die Strasse blockierte und die vom Guide und dem Busfahrer zur Seite getragen wurde. Denn anstatt auf das Hupen zu reagieren und zu verschwinden, zog diese nur den Kopf ein. Software-Entwickler....

Ueberall sitzen hier Tiere um. Leguane, Pelikane, Eidechsen, Schildkroeten... und alle scheinen hier wichtiger als der Mensch zu sein. Die ganze Inselgruppe ist ein grosser Nationalpark und unter Schutz gestellt. Das ist interessant, denn wenn man mal durch ein Dorf faehrt, dann sieht es aus wie in Ecuador. Ohne Muellabfuhr schmeissen die Leute ihren Muell einfach zum Nachbarn... Das in die Richtung noch nichts getan wird...

Ich freue mich sehr auf die naechste Woche und die anstehenden Bootstouren. Dass man die Natur so hautnah erleben kann und dass es zusaetzlich noch so traumhaft ist, haette ich nicht gedacht. Morgen geht es los...

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