7. November 2009

Ich weiß, für manche ist Kaffee eine Religion, bei der Starbucks wie eine Kirche ist. Ich selbst trinke kein Kaffee und war auch noch nie im Starbucks. Die Zielgruppe war für mich immer diese ständig beschäftigten Großstädter, die dort eine Oase der Ruhe finden. Irgendwie wollte ich nie dazugehören. Aber heute war es soweit. Ich war mit Freunden unterwegs in Stuttgart und bei einer Pause mussten wir einen Kaffee trinken.

Kaffee in der Großstadt trinken, daneben die Taschen vom Shopping, mit Freunden chillen... das muss das Starbucks-Gefühl sein. Wenn da nicht so viel los wäre. Der Laden war rappelvoll. Wir hatten Glück überhaupt noch einen Sitzplatz zu bekommen. Dazu ist die Einrichtung gegenüber von Karstadt und Sportarena auch noch so eng, dass man neben der riesigen Schlange nicht mal mehr vorbeikommt. Es war laut, stressig und voller sinnloser Menschen. Wie da Ruhe entstehen soll, weiß ich auch nicht.

Ich hatte einen Frappucino, oder wie das heißt, natürlich ohne Kaffee. Ich will gar nicht wissen, aus welchen Worten dieses Modewort entstanden ist. Dazu gab's ein Apfel-Muffin. Fünf Euro für den Vanille-Milkshake (das war der Frappucino letztendlich) und zwei Euro für drei Happen Kuchen. Das sind immerhin 14 Mark für einen relativ geschmacklosen Shake und einen Muffin, den ich aus ner Backmischung besser hinbekomme.

Ich bekam auch die Gelegenheit den Toffee Nut Latte zu kosten, der mir aus diversen Quellen empfohlen wurde. Ich muss sagen, er schmeckt gut (außer der für mich widerliche Kaffeenachgeschmack), allerdings schmeckt er exakt gleich wie diese Cappucino-Instantpulver "Jacobs Cappuccino Specials Daim". Warum sollte ich also für so einen Kaffee 5 Euro zahlen, den ich für gefühlte 10 Cent auf meiner Couch haben könnte. Ist mir dieses Starbucks-Gefühl, das einfach nicht existiert, wirklich so viel Geld wert?

Also, ich kann die Leute nicht verstehen, die so darauf abgehen. Aber jedem das seine. Bei der Zielgruppe hatte ich schon irgendwie Recht, allerdings gab es dort auch viele Leute, die sich noch irgendwie in die Zielgruppe reinzwängen wollten. So nach dem Motto "Hey, ich bin auch hipp und Großstadt". Nunja, ich bin nicht Großstadt, aber ich mag die Stadt trotzdem. Starbucks werde ich weiterhin umgehen, soweit wenn möglich. Und wenn sich die Gelegenheit doch wieder ergibt, dann werd ich halt nur nach dem Gefühl suchen, ohne überteuertes Wasser mit Geschmack zu kaufen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen