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13. März 2014

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Unser Song für Deutschland kam und ging. UND ZUM GLÜCK HAT DER SINNLOSE UNHEILIG-BART NICHT GEWONNEN, DER NICHT MAL SEINEN EIGENEN WERBESPOT SPRECHEN KONNTE.

Deutschland hat wenigstens halbwegs Rückrad bewiesen und eine unbekannte Nummer nach Dänemark schickt. Das Cascada-Debakel wollte wohl niemand wiederholen, gut so. Trotzdem geht mir das nicht weit genug, denn der Song ist nicht so prall. Wieder nur durchproduziertes Mittelmaß-Pop.

Nach der ersten Runde hatte ich mir vier Songs notiert: Santiano mit Fiddler on the Deck, MarieMarie mit Cotton Candy Hurricane, The Baseballs mit Mo Hotta Mo Betta und eben Elaiza mit Is it right. Davon kamen drei weiter, nur The Baseballs mussten dem Bekanntheitsgrad des sinnlosen Unheilig-Barts weichen. Musikalisch waren die 50er-Rocker für mich das Beste und MarieMarie war mein zweiter Favorit, weil Cotton Candy Hurricane ein 100 prozentiges Grand-Prix-Lied ist.

Schade, dass wieder nur stromlinienförmiges Pop gewinnen kann und schade, dass "wir" Deutschen dann wieder mit unserer Meinung in Europa auf die Nase fallen werden. Trotzdem drücke ich Elaiza alle meine Daumen, denn sie sind frisch und unverbraucht und sympatisch. Fast wie Lena, nur der starke Song fehlt halt. Aber wir werden sehen...

Nachtrag: Videos gibt's bei eurovision.de: Meine Favoriten Mo Hotta mo betta und Cotton Candy Hurricane kriegen Extra-Links.

19. Mai 2013

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Glorreich verkackt von Cascada. "Ein Hammer-Auftritt", meinte noch Peter Urban. Aber spätestens beim Voting muss er sich doch gestern beim Eurovision Songcontest gefragt haben, was ihn dazu geritten hat, Glorious als billige Kopie von Euphoria nach Malmö zu schicken. Aber er war uneinsichtig.

Ich hab mir im Februar schon gedacht, dass es so kommen wird und wollte unbedingt LaBrassBanda. Weil das genau der Song war, der nach Malmö gehört hat. Aber nicht nach Peter Urban und die anderen Vollpfosten aus der Jury. Aber die Doppelmoral schlägt immer zweimal zu: Da kommt Griechenland und trällert mit Alcohol is Free eine lockere Ska-Nummer im Stile LaBrassBandas und was kommentiert Peter Urban im Anschluss "Tolle Nummer, ein Volltreffer". So viel Fail habe ich noch nicht erlebt.

Ich mochte Peter Urban vor Lena. Damals, als wir beim Grand Prix keine Chance hatten. Als alles noch eine Lachnummer war. Da spritzte er vor Zynismus und trockenem Humor. Sein Kommentar war ein Highlight. Aber jetzt? Jetzt rechnet er sich was aus, hat gute Laune und ist so verblendet, dass er meint, dass wir das nicht verdient hätten. Doch, haben wir! Das war die Strafe für die ganze Hochnäsigkeit, die wir uns beim ESC die letzten Jahre angefressen haben. Und dann die Schuld am Besten anderen zuschieben. SPON hätte es nicht besser formulieren können.

Gewonnen hat am Ende das zweitbeste Lied nach Griechenland und das massentauglichste. Musikalisch war der ganze Contest für mich im unteren Drittel aller meiner Grand Prixes. Einfach zu viel Blah dabei. Wo ist die Leichtigkeit und der Spaß? Den gab es nur bei Griechenland. Ausgerechnet dem Land, was es nach der Nachrichtenlage am schlechtesten gehen sollte. Zufall? Ich glaube nicht.

15. Februar 2013

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Da war er also, der Vorentscheid zum Eurovision Song Contest, Unser Star für Malmö oder einfach nur #usfm. Schön inszeniert mit einer schillernden und charmanten Anke Engelke. Bis zum Ende war ich überrascht-begeistert von dem Mix der Kandidaten und dem Charisma, das diese Sendung versprüht hat. Bis zum Voting...

Musikalisch hat man einiges aufgeboten. Zwölf interessante Kandidaten. Betty Dittrich war für mich die Entdeckung des Abends, den Rest kannte ich mehr oder weniger oder fand ich vergesslich. Ich war schon richtig im Grand-Prix-Feeling, auch das Voting war gut aufgezogen. Aber was war das? Wer hat eigentlich gewonnen und warum?

Ja... Cascada hat gewonnen und LaBrassBanda hinter sich gelassen. Ganz ehrlich, für mich war die ganze Abstimmung Betrug. Zuerst das Radio-Voting. LaBrassBanda komplett durch die Bank 12 Punkte, am Ende dann 12/36 im Gesamtvoting. Cascada 10 Punkte. Dann das Jury-Voting: LaBrassBanda 1 Punkt, Cascada 8 Punkte. Dann das Zuschauer-Voting: LaBrassBanda 10 Punkte, Cascada 12 Punkte. Bäm, Cascada hat gewonnen.

Warum nenne ich das hier Betrug?

Erstens, die Jury hat am Ende entschieden, nicht das Publikum. Vom Publikum gab es in zwei Abstimmungen für beide Kandidaten einmal 10 und einmal 12 Punkte (Radio-Voting, Telefonvoting). Das macht einen Gleichstand von 22 Punkten von den Zuschauern/Zuhörern. Klar entscheidet jetzt die Jury über den Sieger und eben nicht die Leute mit eigenem Geschmack.

Zweitens, die Reihenfolge der Abstimmung. Die Jury hat ihre Ergebnisse erst NACH dem Radio-Voting bekannt gegeben. Beim Radio-Voting gab es die ganze Zeit nur 12 Punkte für LaBrassBanda. Und hinterher vergibt die Jury nur 1 Punkt??? Ein fahler Beigeschmack bleibt dabei, das riecht nach Schiebung.

Und das zeigt eigentlich mal wieder, dass es in Deutschland wieder nur eine kleine Gruppe geben kann, die entscheidet was wir oder ganz Europa gut findet. Nämlich dämlichen Klospül-Pop, der nicht nur aus der Retorte kommt, sondern auch noch so dämlich wie der letzte Gewinner-Song klingt. Wie weit man mit Kopien von letztjährigen Gewinnersongs kommt, sieht man ja immer wieder. Ich weise da nur auf die ganzen Geiger hin, die es mit Satellite aufnehmen wollten.

Und LaBrassBanda?? Das ist eine der interessantesten deutschsprachigen Bands, die es zur Zeit gibt. Neue ungewohnte Musik, unglaubliche Stimmung auf den Konzerten und einfach mal was Frisches und Neues. Aber frisch und neu brauchen wir nach Lena ja nicht mehr. Das haben wir ja letztes Jahr schon abgehakt. Wie hieß noch mal das Lied von Deutschland? .... Eben...

Dieser Vorentscheid hatte alles, was der Bundesvision Songcontest früher war. Gute Musik, unverbrauchte Gesichter, frische Moderation. Auch wenn einige Witze wie der über den toten Michael Jackson daneben gingen oder das pralle Dekolleté einer Radiomoderatoren bei der ganzen Aufschrei-Debatte etwas unpassend war. Das in der ARD!! Schade, dass eine so nette Sendung so enden muss. Eine geile Live-Band mit frischem Sound oder Pop aus der Retorte?

Die Industrie "Jury" hat entschieden. Im Westen nichts Neues. Und genau deswegen ist das Betrug. Weil im Musikgeschäft eben alles Betrug ist...

8. Februar 2013

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Politik schafft sich mal wieder selber ab. Genau deshalb hasse ich diesen ganzen Zirkus. Die Politiker sind so abgehoben, dass sie den Menschen, die sie wählen, absprechen zu verstehen, wie Politik funktioniert ekelhaft. Und passt rein in mein Weltbild, dass es mal einen Knall geben und sich endlich mal was ändern muss. Ekelhaft.

19. November 2012

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Am 11. November kam im WDR eine Sendung, in der Schüler einer Gesamtschule aus Duisburg Auschwitz besuchen. Der Titel: "Menschen keine Nummern mehr" von Kamilla Pfeffer und Felix Kuballa. Der Link zur Seite ist noch da, der Mediathekeintrag ist mittlerweile entfernt.

Jemand hat's auf Youtube hochgeladen. Danke dafür. Das darf nicht verschwinden. Ich weiß nicht, wie viel man auf die Aussagen der Schüler geben kann, doch kommt es mir wie ein Beweis vor, dass solche Besuche helfen, das Weltbild vieler junger Leute gerade zu rücken. Gerade die letzten 10 Minuten mit dem Besuch eines Zeitzeugen finde ich authentisch und bewegend.



Hier ein Mirror.

(via Fefe)

Update: Der größte und sinnloseste Fail ist eingetreten: Die ARD hat alle Videos getilgt und eine verkürzte Version bei Youtube reingestellt. Und damit genau das brisante Material geschnitten. Moderne Zensur. Dafür bezahle ich Gebühren, damit ich nicht mal sehe, was meine Gebührengelder eigentlich bezahlen. Das ist eine Schande. Die Orginal-Reportage war 45 Minuten lang, davon sind 14 Minuten übrig geblieben. Genau deshalb schau ich kein Fernsehen, weil da genau solche Leute wie vor 70 Jahren schalten und walten wie sie wollen. Kotzt mich das an...

31. Juli 2012

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Liebes ARD und ZDF,

es ist Olympia und ich bin sportbegeistert. Ich will einfach nur Olympia sehen. Warum zeigt ihr, wenn um Entscheidungen gekämpft, gerannt und geschwommen werden irgendwelche Reportagen über irgendwelche deutschen Sportler, die in der ersten Runde rausfliegen?

Warum wird die Geschichte um diese Sportler von euch zum Politikum erhoben? Warum sind die Geschichten, die ihr spinnt, schlechter als die von RTL im Nachmittagsprogramm?

Warum sind Medaillen schon eingeplant und warum seid ihr enttäuscht, wenn es dann doch nicht reicht? Die deutschen Olympiateilnehmer sind ganz normale Sportler und dazu sogar Menschen. Es gibt auch manchmal bessere Sportler in einer Sportart. Das muss man akzeptieren. Doch anstatt die Leistungen der anderen anzuerkennen und anstatt auch die Leistungen der deutschen Sportler anzuerkennen, sprecht ihr von Enttäuschung, Fehlschlag und persönlichen Katastrophen.

Warum zeigt ihr keine Live-Wettbewerbe oder gaukelt uns vor, Live dabei zu sein, wenn es nicht so ist? Ich will einfach nur Sport sehen, doch bei euch sind es Soaps und Dramas. Dazu habt ihr die schlechtesten Kommentatoren mit der miesesten Regie. Seht ihr nicht ein, dass mich nicht interessiert, was ein deutscher Athlet zum Frühstück isst oder welcher Trainer was in eurem beschissenen Studio zu sagen hat, während da draußen ernsthaft um den Sieg gekämpft wird?

Die Olympiade in den öffentlich-rechtlichen Kanälen ist eine Katastrophe. Und das nach nicht mal einer Woche. Kein Gold für euch.

10. Dezember 2011

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.. oder zieht weiter, mal schauen. Jetzt noch Zapp über Uhly, Jena, braune Kacke und das ZDF. Juchey.


Was ich hasse, dass wir eine Gesellschaft sind, die sich ständig rechtfertigen muss. Keiner sagt mehr "War Kacke, wussten wir nicht, sorry". Richtig schlecht wird mir aber, wenn ich den Futzi vom ZDF sehe, wie er sich sein Grinsen unterdrücken muss.

Oder wenn man auf Leute warten muss, weil sie zu spät kommen, bekommt man dann immer noch eine Story zu hören. Braucht man nicht. Entschuldigen reicht. Aber für manche halt nicht und das kotzt an. Rührt nur weiter in der Scheiße...

16. Mai 2011

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Es ist schon wieder aus und mehr als 24 Stunden her. Das Thema ist nicht mehr aktuell und auch wenn die Online-Magazine sich noch darum reißen: Der Eurovision Songcontest ist Geschichte.

Dabei fand ich ihn dieses Jahr musikalisch gar nicht so spektakulär. Das mag daran liegen, dass auch hier die Modernisierung im vollen Gange ist. Es wird alles jünger, professioneller und glatter. Das ist nicht erst seit Lena so und nimmt der ganzen Veranstaltung etwas das Grand-Prix-Feeling. Statt großartiger Musi, Balladen und Spaßnummern dominiert jetzt vor allem durchkalkulierter Pop. Geht die Magie verloren?

Nein, denn der Grand Prix ist immer noch etwas Besonderes. Bewiesen hat das vor allem Deutschland, Düsseldorf und das ganze Team hinter den Kulissen. Das Fußballstadion war toll umgebaut und dass der schöne Green Room direkt hinter der Leinwand war, den die Zuschauer beim Voting sehen konnten, war einfach genial und bombastisch. Bombastisch war auch die Eröffnung und Stefan Raab. Ich konnte das Bashing nicht ganz verstehen, denn alle Moderatoren haben ihre Sache gut gemacht.

Raab ist für mich der wahre König des Grand Prix in Deutschland. Was er da mit Satellite abgeliefert hat, ist für mich einer der Höhepunkte aller meiner gesehenen Songcontests zusammen. Gänsehautfeeling pur. Bestes. Grand. Prix. Opening. EVER.


Nicht nur für mich. Ich wette, Stefan Raab grinst sich jeden Abend in den Schlaf.

Ansonsten war es ein Songcontest, der den Namen Grand Prix sicherlich verdient hat. Peter Urban war wieder in Topform, obwohl ich ihn weniger euphorisch und etwas trockener lieber hab. Große Überraschung war, dass es eine Jazz-Nummer auf Platz 2 schafft. Negative Überraschung: Griechenland. Rap und schmachtiger Gesang? OMG.

Zur Auswertungspause gab es noch einen Jan Delay in Hochform. Und mit Hochform meine ich, wie immer nuschelig und nicht zu verstehen und Kommerz durch und durch, weil man schon während seines Auftrittes seinen Auftritt als MP3 bei Itunes für 1,29 runterladen konnte. Echt enttäuschend für jemanden, der meint er hätte Stil und wäre "Musiker".



Google hat wohl unrecht behalten (zum ersten Mal), was aber auch nicht schlimm ist, denn der 10. Platz ist absolut zufriedenstellend. Beim ARD werden die Korken ob der gelungenen Show geknallt haben und jemand wird erleichtert aufgeatmet haben, dass man die ganzen Kosten jetzt auf Aserbaidschan abwelzen konnte. Mit 50% Einschaltquote dürfte nicht nur Stefan Raab grinsend schlafen gehen.

Statt dem Epic Sax Guy gab es dieses Jahr wieder ordentlich Eurodance und natürlich die Zipfelmützen von der Republik Moldau, die ja neben Lena mein Favorit waren. Für sie sprang leider nur Rang 12 heraus. Die drittbeste Performance des Abends haben sie aber definitiv hingelegt (1: Stefan Raab, 2: Lena).



Es war mal wieder ein rundum gelunger Grand-Prix-Abend an dem ich bewusst und völlig zu Recht Twitter ausgeblendet ließ. Vollkommen unqualifiziert, daneben und absolut unpassend, was da abgelassen wird für so einen schönen Abend. Es kann halt auch nicht sein, dass man sich zuerst über Frank Elstner aufregt, wenn er Eurovision mit European verwechselt und man sich zum Finale beschwert, dass Aserbaidschan nicht mal in Europa liegt. Ich sag nur Eurovision.

Sei's drum. Die Sache ist geritzt, für die Online-Medien ist noch Stoff für 2-3 weitere Tage sinnlose Berichte und ich bin froh, dass Deutschland so eine Show abliefern kann. Kudos to Stefan Raab und Lena.

11. Mai 2011

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Am Samstag ist Songcontest (Grand Prix, wie man in der alten Garde sagt) und Lena wird für uns singen. Ich freue mich darauf, aber vielen geht Lena auf den Sack. Kann ich nachvollziehen, bei der Medienpräsenz, allerdings ist das nicht oft Lenas Schuld sondern einfach nur die Berichterstatter, die glauben mit ihr Quote machen zu können, aber eigentlich nur mehr Leute damit nerven, als glücklich zu machen.

Letztenendes ist Lena einfach nur Lena und auch wenn ihre Art manchmal doch gekünstelt wirkt, wenn sie jedes Mal nach dem Bühnenausgang fragt, wirkt sie für mich immer noch frisch und natürlich. Vor allem weil sie sich nichts bieten lässt, gegen das System arbeitet und auch nicht nur brav ja und danke sagt bei allem was sie tut.

Und so traf sie in einer der unzähligen und unnötigen Shows vor dem eigentlichen Wettbewerb auf Frank Elstner, den ich noch nie irgendwie mit dem Eurovision Songcontest verbunden hatte, und da ist sie eben mal nicht die Piepsmaus und lässt sich nicht von der Showgröße etwas bieten. Das Ergebnis hier:



Grandios und Bravo, kann ich da nur sagen. Von diesem peinlichen Auftritt Elstners hatte ich zuerst bei SPON gelesen und Stefan Niggemeier erbost sich im FAZ-Fernsehblog ganz bitter darüber. Zurecht.

Anscheinend gibt es zwischen der Lena und dem Frank schon eine Vorgeschichte. Die kenne ich nicht, aber was der nette Opa hier abliefert ist schon schwach. European Songcontest? Meine Güte. Da wird sich bei der ARD wohl jemand gedacht "Joa mei, der Elstner-Bub, den kennt doch jede Sau. Den setze wir da mal hin. Die Lena wird schon nix sage. Der muss sich auch net vorbereite, der macht das alles mit seine Großvater-Scharm wett(en, dass)".

Stefan und Lena haben das schon geschickt gemacht, sie weitgehend aus den Medien zu halten bis kurz vor der Show. Den Song hab ich seit dem Vorentscheid auch nicht im Radio gehört. Chapeaux. Aber jetzt geht es wohl nicht anders. Lena hier und Lena da. Ich werd jedenfalls keine von diesen Shows schauen. Nur das Finale am Samstag. Und ich werde Lena die Daumen drücken.

20. Dezember 2010

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Nun gut, der Tatort war jetzt nicht der beste Film, den ich dieses Jahr gesehen habe, aber er war schon bombastisch.

Der Tatort ist das beste, was Deutschland im Fernsehen zu bieten hat. Wahrscheinlich sogar auch im Kino. Er ist cineastisch, vor allem „Nie wieder frei sein“ hatte grandiose Bilder. Emotional und technisch brilliant. Soundtrack war allererste Klasse. Da kann jeder andere Krimi, jede andere "Crime"-Serie mal richtig dagegen abstinken. Beim gestrigen Tatort hat wirklich alles gepasst, selten ist jedes Bild so perfekt und jede Note vom Klavier an der richtigen Stelle. Und für das geniale Drehbuch waren die Bayern Batić und Leitmayr genau die richtigen Kommissare.

Das besondere am Tatort ist ja, dass er jedes Mal anders ist. Das ist keine Serie im klassischen Sinn und das ist gut so. Immer etwas frisches Neues. Mal etwas leichtere Kost (im guten Sinne) und mal geniale Thriller wie der letzte.

Der Tatort ist deutsches Kulturgut und gehört ewig fortgesetzt. Klar kann man sich die ollen Kisten aus den 70ern/80ern nicht mehr ansehen, aber die Reihe passt sich an die Zuschauer an. Für jede Generation gibt es ihren Tatort. Passt. Und für jeden Geschmack das richtige Duo. Nur wenige Ermittler sagen mir gar nicht zu.

Und das Geniale: Man kann ihn immer in der Mediathek ansehen (wenn er nicht von Privatfernsehnazis nach ein paar Monaten weggelöscht wird). Das ist mal gut investiertes GEZ-Geld...

Und am Sonntag bevor ich in 60 Jahren den Löffel abgebe soll bitte ein Tatort laufen.... in Zeulenroda.
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Tolle Wurst, dachte ich mir, als ich gerade den gestrigen Tatort (Nie wieder frei sein) aus der ARD Mediathek schauen wollte:


Unter 12 Jahren nicht geeignet? Nur zwischen 20:00 und 6:00 Uhr?? Alter, wie mich das nervt. Und jetzt stellt euch so mal das Internet vor.

SCHEISSE, FICKEN, GEDÄRME. Jetzt ist dieser Beitrag auch nicht mehr für Kinder geeignet und ist von 20:00 bis 6:00 Uhr nicht mehr zu sehen...

Jedenfalls wollte das die Regierung. Ein Glück ist das gescheitert. Ich warte auf jeden Fall jetzt. Und geb ihn mir später.

Warum ich ihn mir anschaue? Er wurde mir von sooo vielen Stellen empfohlen (auch nicht-Tatort-Guckern), für René von Nerdcore ist er sogar der beste Film des Jahres. Naja, mal sehen.

Hier:

http://mediathek.daserste.de/daserste/servlet/content/6102662?&moduleId=602916

25. Oktober 2010

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Ach übrigens: Beate Krafft-Schöning, ist eine arrogante Person. Sie setzt sich über alles hinweg und macht einen provokanten Alleingang. Andere Meinungen und Äußerungen nicht erwünscht. Das hat man in Welt der Wunder im Anschluss an die heutige Sendung gemerkt. Wie selbstgerecht sie schon schaut und redet, wenn sie einen Täter hat. Der geht es nicht um Kinder. Sondern um persönlichen Erfolg. Auch vor ihr macht der menschliche Egoismus keinen Halt. Sich im Chat als 13-jährige ausgeben kann halt jeder. Das sorgt nur dafür, dass die wahren "Online-Täter" noch vorsichtiger werden.

Wie wichtig RTL diese Sendung ist, merkt man, dass man sie gegenüber des Quotenriesen Bauer sucht Frau vom Schwestersender programmiert..

17. August 2010

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Nicht mal Stuttgart21 nervt gerade mehr als diese aufgeblasene Diskussion über Google Street View. Eigentlich wollte ich dazu nichts sagen, weil es dazu einfach nichts zu sagen gibt oder andere schon alles Wichtige darüber sagen, wie z.B. Basic Thinking.

Google Street View? Das ist doch dieser Sightwalk-Dienst, der einfach nur Straßen ablichtet.

Wenn aber ein blinder, unwissender, wütender Mob noch Medien wie die Bild-Zeitung und RTL im Rücken haben, die einfach nur Stimmung machen, dann kann ich nicht ruhig dasitzen.

Gestern kam auf dem NDR um 20.15 Uhr eine Sendung namens "Markt" und in dieser Sendung ein Bericht über Google Street View. Beim NDR als Teil der öffentlich-rechtlichen Sender hat man ja einen gewissen Anspruch an die Qualität seines Programmes, dachte ich. Aber auch hier kann man sich nur an die allgemeine Panikmache anschließen, bzw. die Leute, die sie interviewen. Auch hier gibt es nur schwarz, kein weiß, denn Befürworter kommen nicht zu Wort. Die ganze Sendung und einen Bericht kann man sich hier nochmal auf der Homepage vom NDR anschauen.

Da stapft man also mit großen Kameras durch eine kleine idyllische Vorstadt, von der man das Gefühl hat, dass dort alle den gleichen Nachnamen haben, filmt die Leute in ihren Vorgärten und fragt sie danach, ob sie das denn OK finden, wenn man sie so filmt. Und erwartungsgemäß finden sie das natürlich nicht OK, aber WTF? Sie lassen sich da vor ihrem Haus, in ihrem Vorgarten filmen, für ein Millionenpublikum sichtbar, aber es ist nicht OK, wenn jemand erst nach ihnen suchen muss. Hallo? Oxymoron?

Und wenn dann die Dame in ihrem Vorgarten nicht anonymisiert in die Kamera schaut und sagt "Ich bin nicht so öffentlichkeitsgeil, dass mich jeder in meinem Garten sehen soll", dann möchte ich am Liebsten in den Fernseher steigen und sie ohrfeigen.

Als Nächstes kommt ein Interview mit einem Typi namens Mark Bindert aus Hannover, der auch nicht möchte, dass sein Haus und seine Daten im Netz stehen. Klasse, dass er seinen Namen nennt, denn so kann eine einfache Suche im Internet viel mehr über ihn verraten, als ein anonymes Haus, von dem man nicht weiß, wer drin wohnt. Selbst wenn man nicht das bööööse Google verwendet. Ich weiß nicht, ob diesen Leuten überhaupt klar ist, was sie da tun.

*

Ein Staat ist nicht dazu da, um einzuschränken, ein Staat soll regulieren. Aber genau das macht er an dieser Stelle nicht mehr. Häuser haben kein Persönlichkeitsrecht. Trotzdem werden Google allerlei Vorschriften gemacht und Google hält sogar alle ein. Da ist ja das Großartigste von allem. Google hält sich an die Datenschutzrichtlinien, aber das ist nicht genug, also verschärfen wir die mal schnell... *hust* nachdem wir euer Telefon abgehört haben *hust* Und wenn die Regierung will, dass alle Menschen Zensursula-Köpfe in Street View erhalten, dann würde Google auch das machen.

Aber was bringt einem das überhaupt, wenn zwischen Hausnummer 10 und 14 das Haus mit der Nummer 12 verpixelt ist? Für mich ist das alles nur ein Kampf gegen etwas Nützliches, gegen Fortschritt und vor allem gegen sich selbst. Gegen sich selbst? Ja, denn die Leute, die realisieren, dass sie nicht mehr zeitgemäß sind, tun alles daran das Alte zu bewahren.

Google Street View ist nützlich, Google Street View ist Fortschritt, und in Google Street View steckt noch so viel Potential. Man muss nur mal eine Tour durch New York, durch London oder durch Tokio machen, um zu sehen, wie toll dieser Dienst ist. Und das auch mal wieder völlig kostenfrei.

Oder ich gehe einfach an den Ort zurück, an dem ich fast täglich rumgehangen bin...


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2. Juli 2010

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Die Liebe ist nur ein Streich, der uns vorgespielt wird, damit die Menschen mehr Babys machen.

Huargh... ich hab hier lange nichts mehr von Filmen gehabt... Da kam mir "Zauber der Liebe" (Feast of Love) aus dem Jahr 2007 heute Nacht in der ARD gerade recht. Oder unrecht. Da die Nacht eh noch jung war... und viel zu heiß... und da sowieso draußen die Straßenbahn gebaut wurde, blieb ich dran hängen.

Der Film erzählt 3-4 Liebesgeschichten in einem erweiterten Bekanntenkreis. Mit Höhen und Tiefen, lesbischen Beziehungen und viel Sex und Titten. Am Ende kam's mir eher wie ein Softporno vor. Es plätschert also dahin. Passieren tut nicht viel. Da ist nur dieser eine Typ, der immer wieder betrogen wird. Erst zieht Selma Blair bei ihm aus, weil sie merkt, dass sie auf Frauen steht und dann lässt er sich auf eine Maklerin ein, die wohl mit allen ihren Kunden ins Bett steigt. Aus dem Leben gegriffen. Genauso wie das verfluchte Haus, in das nur Päärchen einziehen und aus dem geschiedene Leute ausziehen (nachdem sie sich gegenseitig öfter mal ausgezogen hatten, höhö).

Wenn ich schon die Brüste von Selma Blair bestaunen darf, dann bitte nicht in so einem miesen Film. Ich hab sie wirklich gemocht in Hellboy und wenn sie sich schon verschleißen will, dann bitte in einem dritten Teil. Yay.

Morgan Freeman darf in einem solchen Film natürlich auch nicht fehlen. Er ist eine Art Obi-Wan und verbindet die Charaktere und rät ihnen allerlei Zeug á la "Alles was wir wissen müssen, spielt sich vor unseren Augen ab". Aber seine Präsenz alleine rettet ihn nicht. Genausowenig wie Brüste alle halbe Stunde... seine natürlich nicht. Fred Ward darf sein verquollenes Narbengesicht mal wieder einem Bösewicht leihen.

Was gibt's noch zu sagen? Habe ich Brüste und Sex erwähnt? Regie blah, Musik blah. Spannung kommt nicht viel auf, der Höhepunkt ist wohl eine abgeschnittene Fingerkuppe. Achnee, einer stirbt und die miese Wahrsagertante hat's gewusst. Habe ich Brüste und Sex erwähnt? Es gibt nichts, was diesen Film ansatzweise für mich gut gemacht hätte. Traurig. Und irgendwie tut es mir leid. Und für diesen Haufen Mist muss ich mir noch gefallen lassen als brustfixierter Mann bezeichnet zu werden. Habe ich Brüste und Sex erwähnt?

Der Hund war cool, der Film nicht. Liebesgeschichten gehen anders. 1 Stern von 5.

Naja, vielleicht ist's ja nächste Woche beim "Sommerkino im Ersten" besser. Gezeigt wird Dan (Steve Carell=.

Die Liebe ist die einzige Erklärung für diesen verrückten Traum.

30. Mai 2010

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Gestern war eigentlich ein ganz normaler Tag. Als ich auf einen Freund im Auto wartete - ich hatte die Beifahrertür für ihn schon aufgemacht und schrieb gerade eine SMS - kam eine Frau zu mir ans Auto. Sie fragte, ob sie die Tür zumachen dürfte. "Klar", sagte ich, aber sie machte das nicht, hatte anscheinend eine andere Reaktion von mir erwartet.

"Ist ihnen das nicht zu laut?", ach sie meinte meine Musik, die eigentlich nur auf Zimmerlautstärke lief. Also verneinte ich brav mit einem "Nein". Ich wartete eigentlich nur darauf, dass sie meine Tür endlich zumacht, aber sie war wohl aus Diskussion aus, schaute mich an und meinte, dass es ja jetzt an jeder Ecke Läden für Hörgeräte gibt.

...

"Ja" sagte ich. War ihr wohl wieder nicht genug und sie starrte mich weiter an. Als ich mich dann wieder meiner SMS widmete, schloss sich endlich die Tür. Anscheinend ist manchmal das beste Contra, wenn man den Leuten kein Contra gibt. Ich hoffe jedenfalls sie wird reich mit ihrem Hörgerätladen.

Maler Kotz hab ich dann auch noch getroffen, aber der war ganz friedlich. Man kann nur hoffen, dass er nicht so malt wie er heißt.

Nun, für den Abend war meine Couch für Lena reserviert, aber sie musste ja lieber den Eurovision Songcontest gewinnen. Das war eher kontraproduktiv, denn ich hatte mich schon auf die Sarkasmus-Maschine Peter Urban gefreut. Der Kommentator von der ARD ist ist beim Grand Prix normalerweise so staubtrocken, dass man mit ihm Waldbrände löschen könnte, durch Sauerstoffentzug. Aber je besser der Abend wurde und um so mehr Punkte Lena bekam, um so fröhlicher wurde er und am Ende konnte er sogar ein Interview mit ihr führen und er lächelte!!! Ich hab Peter Urban noch nie lächeln sehen!!

Grand Prix schauen gehört bei mir zum Pflichtprogramm, schon seit Jahren (obwohl ich ihn das letzte Mal verpasst hab). Das schöne am Songcontest ist immer, dass die keine Zeit verlieren, schnell zu Potte kommen und nicht durch sinnlose Moderatoren und Werbung unterbrochen werden. Der Nachteil: Man muss auf Bierhol-Lieder warten, wenn man mal weg muss. Oft kann man schon nach wenigen Sekunden sagen, ob das Lied ein "Grand-Prix-Song" ist und ob er Chancen hat. Während meine Favoriten immer schöne Eurodance-Nummern sind (davon gab's 2) rechnete ich auch dem türkischen Manga große Chancen ein (vor allem, weils einen Power Ranger im Hintergrund gab). Sehr schön war auch die Saxophonverwurschtelung von Moldavien (mit großartigen Unterleibsbewegungen) oder Dr. Alban aus Frankreich.

Am liebsten genieße ich die Sendung mit Freunden, aber das klappte gestern nicht, also blieb die Couch und die Freunde gab es online. Es war schon ein schöner Abend und ich bin der vollen Überzeugung, dass Fernsehen mit dem Laptop auf dem Schoß mit Twitter und Messenger laufend das neue Fernsehen ist. Enhanced quasi. So wie es da abging, da braucht man keine DVD-Audiokommentare mehr oder Onscreen-Fakten, sondern man generiert seine Diskussion selber. Dass da seit Giga keiner mehr drauf gekommen ist. Das Konzept hat so viel Potential. Zwar müssen die Kommentare gefiltert und von Hand gesichtet werden, aber für die Sender ergebe sich so viel Mehrwert, alles vom Zuschauer selbst generiert.

Prominentester Twitterer war bei mir wohl Michael Kessler, der ging wie so viele Leute auf Geigen ab (was ich nicht mal richtig gecheckt hab), hatte aber auch ein paar richtig gute Kommentare. Die isländische Sängerin wurde zur "Tine Wittler aus Reijkjavik" degradiert.

Ich beschränkte mich an dem Abend auf Kommentare von Peter Urban sammeln. Granaten wie "Kitsch as Kitsch can. Ist denn schon Dezember? Eine menge Weihnachtsschmuck." beim Beitrag von Weißrussland (ein typischer Urban), "Aufwendiger Auftritt für ein sparsames Lied" bei Großbritannien oder Beschwerden über "die gnadenlose Windmaschine" nach dem Contest (und recht hatte er). Die Songs hatten diesmal wirklich Qualität, vorallem zwischen den Startnummern 10 und 20 steigerte sich Urbans Laune doch erheblich. Sichtlich angetan war er dann noch von Lenas Auftritt, so einen Grand Prix mit so einem Peter Urban habe ich noch nie erlebt. Selbst für den sinnlosen Flashmob-Dance hatte er positive Worte (der sah verdächtig nach Black Eyed Peas aus und klang auch so, meine Mitstreiter meinten sogar D! dort erkannt zu haben, ich hab ihn verpasst). Vielleicht hat da auch ein Intendant ihm mal ins Gewissen geredet, dass ja alles so cool ist, was die sich ausdenken.

Die Punktevergabe machte ihm dann sogar richtig Spaß und er ließ den ein oder anderen Lacher raus. Und wenn Peter Urban Spaß hat, dann muss es schon ein ganz besonderer Grand Prix sein ("Mich tritt ein Pferd"). Als es dann immer mehr Punkte für Deutschland gab, begann auch mein Herz zu klopfen. Sollte es Lena schaffen? Oh ja. Wir rochen schon Verschwörung, wenn Deutschland unter 8 Punkte bekam. Krass. Stefan Raab soll König von Deutschland werden... und die Nationalmannschaft trainieren, dann klappts auch mit dem Titel. Unglaublich. Ralf Siegel verdrückt bestimmt gerade ein paar Tränen. Egal wo das Teil nächstes Jahr stattfindet, ich hol mir Karten (hoffentlich Berlin). Schon allein, um Lena nochmal zu sehen. Allein wegen ihrer krassen Dancemoves.

Ich bin ja nicht so der Facebook-Typ, aber da hab ich mich derwegen mal zu einem Kommentar hinreißen lassen. Ich find's saucool und freu mich vor allem für sie. Sie blieb sich selbst treu und am Ende ist das belohnt wurden. Man kann nur hoffen, dass sie sich darauf jetzt nicht ausruht und auch eine Veränderung durchmacht, denn das "Ich weiß nicht, wo ich jetzt hinsoll", nimmt man ihr auch nur ein paar Mal ab, bevor es zur Masche wird. Ich freu mich auf den Grand Prix nächstes Jahr in Deutschland. Und Peter Urban, "voll gefletscht" (sollte wohl geflashed werden) :D

Wer den Abend nochmal voll und ganz Revue passieren lassen will, dem empfehle ich den Live-Ticker von RP-Online. Der Kommentator hatte mindestens genausoviel Herzklopfen wie ich und brachte die Sache auf den Punkt mit solchen Kommentaren:

"Auch die georgische Punktefrau ist warmherzig wie eine Scheibe Hackbraten im Gefrierfach. Ihre lächerlichen null Punkte für Deutschland macht das Land zu einem Kandidaten für unseren Atommüll. Zwölf Punkte aus Schweden, das Land, das wir durch unsere Einkäufe bei Ikea ja seit Jahrzehnten am Leben erhalten." - Grandios.

Verpasst hab ich auch den spanischen Fan...



In diesem Sinne: Lena, 12 Points... Nein, 246 Points.

10. Mai 2010

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Gestern hielt mich der NDR vom frühen Schlaf ab. Nach Extra 3 lief der Film "Starflight One - Irrflug ins Weltall". Der Titel sagte mir erstmal nichts, als ich aber den englischen Namen sah (Starflight: The Plane That Couldn't Land), war mir wieder alles klar.

Darin geht es um ein Flugzeug, dass durch widrige Umstände in eine Umlaufbahn um die Erde gerät. Während die Luft immer knapper und die Situation im Flugzeug immer bedrohlicher wird, tut die Bodencrew alles um die Passagiere zu retten, was nach ein paar waghalsigen Manövern auch tatsächlich gelingt. Der Film ist eine TV-Produktion aus dem Jahr 1982 und ist also ordentlich angestaubt, trotzdem hat er für so einen alten Fernsehfilm ein paar nette Effekte und ansehnliche Szenen. Die Charaktere und Nebenhandlungen sind dafür pure 80er Jahre Unterhaltung :)


Nun, der Film ist eigentlich nichts Besonderes, aber ich hab ihn als Kind öfters mal gesehen (aber nie komplett) und er bereitete mir immer ziemlich viel Unbehagen. Vor allem die Szene, in dem ein Kunststoff-Tunnel zwischen dem Flugzeug und einem zur Rettung gesandten Space Shuttle gespannt wird und die Aktion dann natürlich schiefgeht. Es ist eine dieser prägenden Kindheitserinnerungen, die man unterbewusst mit sich herumträgt aber nie wirklich dran denkt. Aber sowas wieder zu erleben macht mich immer nostalgisch und deshalb nahm ich gerne hin, dass er bis tief in die Nacht ging.


Ich hatte ihn total vergessen bis gestern. Welche alten Klassiker verstecken sich da noch in meinem Kopf? Starflight 1 bekommt von mir 3 von 5 Sternen aus purer Nostalgie. So leicht vergess ich den wohl jetzt nicht mehr.

Links: IMDB | Wikipedia (Deutsch) | NDR Programm | Review auf Movie Club (mit ein paar Bildern inklusive dem Tunnel-Bild oben)

19. Dezember 2009

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Gestern Abend lief auf ARD ein deutsch-österreichischer Film von 2006, Muttis Liebling. Irgendwie bin ich daran hängen geblieben, obwohl ich mir schon eine DVD zurecht gelegt hatte.

Muttis Liebling ist Wolfgang, ein 38-jähriger Bankangestellter, der noch nie aus der Vormundschaft seiner Mutter entkommen ist. Seine Haare sind glatt, er trägt Klamotten aus einer anderen Welt und eine Brille, die ihn "distinguiert" erscheinen lässt. Eines Tages bekommt er eine kosmetische Beratung geschenkt und lernt Eva kennen, die ihn nicht nur total umkrempelt sondern auch sein Herz erobert. Das missfällt natürlich "Wolferls" Mutter, die alles daran setzt ihn unter ihrer Fuchtel zu halten. Als er vor die Wahl gestellt wird, greift seine Mutter zu den drastischsten Mitteln.

Das war jetzt kein großes Kino oder anspruchsvoll, dennoch ist "Muttis Liebling" ein niedlicher Film, der vor allem in der ersten Hälfte ziemlich putzig ist. Wolfgangs Verwandlung ist ziemlich witzig, was vor allem seinem Darsteller Gregor Bloeb zuzuschreiben ist. Er hat einen urkomischen Blick drauf. Seine Mutter wird genial gespielt von Monica Bleibtreu, der kürzlich verstorbenen Mutter von Moritz Bleibtreu. Etwas gestört hat mich Evas etwas zu sehr aufgesetztes Sächsisch. Als fast Native Speaker kam das etwas zu krass rüber.

Die zweite Hälfte konnte leider nicht mehr ganz mit der ersten mithalten, dennoch kommt letztendlich ein herzerwärmender seichter Film heraus. Dass die ARD sowas in das Nachtprogramm vom Freitag verbannt, ist schon fast zu schade.

Aber mal ehrlich, wünscht sich nicht eigentlich jeder so eine Mutti, die einem jeden Morgen einen heißen Kakao macht?

3 von 5 Sterne.

14. September 2009

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Das TV-Duell ist vorbei, es lebe das TV-Duell. Nachdem gestern Nörgel und Gähnmeier kurz davor waren zusammen in die Kiste gesprungen wären, waren heute die Hitzköpfe der Opposition dran. Die ARD hatte Guido Westerwelle, Jürgen Trittin und Oskar Lafontaine eingeladen. Ich hatte erst 5 Minuten vorher erfahren, dass dieses Duell überhaupt stattfindet und habe glatt den Anfang etwas verpasst.

Was war besser als gestern? Einfach alles. Die Moderatoren, Sigmund Gottlieb und Jörg Schöneborn, wirkten kompetenter, vorbereiteter und ließen die Kontrahenten weitesgehend ausreden. Die sich gegenseitig manchmal nicht. Nur einmal wird eine Frage an Lafontaine vom Moderator beantwortet, nämlich die ob er regieren will. Ja, meint der Moderator. Lafontaine nimmt die Frage mit Humor und bezichtigt den Moderator der Ironie. Und er hat ja Recht, denn keine Partei will mit den Linken koalieren. Außerdem ist der gute Oskar doch Landespolitiker.

Die positiven Punkte der drei Kandidaten kurz angerissen:

Jürgen Trittin
  • Er will den Soli in die Bildung stecken
  • Er ist Fan von Werder Bremer und Özil... klar die sind ja auch grün
  • Er bringt gute Argumente für Bildungspolitik auf Bundesebene
  • Schwarz-Gelb sind Signalfarben für Atom und Strahlung
  • Er hält Guido Westerwelle nicht für den Teufel... einen Faust-Deal können wir wohl ausschließen
Oskar Lafontaine
  • Die Linke bringt gute Vorschläge in den Bundestag ein, die auch die anderen Parteien unterstützen würden. Tun sie aber nicht, anscheinend weil der Vorschlag von den Linken kommt
  • Er wirft dem Moderator Altersrassismus vor und fordert einen flexiblen Renteneintritt
  • Er liest die Programme der anderen Parteien
  • Er hat Recht, dass Guido viele seine Argumente nicht so bringen würde, wenn er Landespolitiker wäre. Da beweist er echte Erfahrung
Guido Westerwelle
  • Er liebt Frankreich ([Scherz]WER zum Geier liebt Frankreich?[/Scherz])
  • Auch er ist für den flexiblen Renteneintritt
  • Sobald die Kamera auf Guido hält während ein anderer spricht, schüttelt er den Kopf. Sonst wirkt er etwas steif.
  • Dieser Staat gibt gerne Geld aus für die Vergangenheit oder deren Erhaltung
  • Er beging keinen Wortbruch, als er nicht in die Ampelkoalition 2005 einstieg. Er wollte Rot-Grün verhindern.
Der letzte Punkt ist interessant. Das findet auch der Moderator. Denn ist das nicht eigentlich Betrug am Wähler? Der Wähler, der bei der FDP sein Kreuz macht, will, dass die FDP Regierungsverantwortung übernimmt und dann lehnt Guido Westerwelle das ab. Was sagt das über die Sichtweise der FDP auf ihre Wähler aus? Hmm...

Insgesamt wirkt das Duell dynamisch. In vielen Fällen sind die Ansätze gleich, die Lösungswege unterschiedlich. Oft widersprechen sie sich, manchmal stimmen sie überein. Insgesamt wirkt Jürgen Trittin fachlich am Besten. Er ist gut vorbereitet, hat gute Argumente und Vorschläge und hat mehr als die heiße Luft der gestrigen Kontrahenten zu bieten. Westerwelle ist gewohnt bissig, aber das hilft nichts, wenn Argumente zählen und nicht nur gebelle. Das Moderatoren-Duo ist viel besser als die 4 Möchtegerns gestern... und auch als die Kandidaten.

Im Nachbarstudio wird gebohrt, wenigstens sind dort die Jobs sicher. Bin gespannt, welche Sendung dort gemacht wird. Das wirkt auf jeden Fall näher am Zuschauer als die sterile Umgebung gestern. Das Duell war super. Es lassen sich leichte linksgrüne Tendenzen erkennen. Der Abschluss des TV-Duells sind so überraschend wie denkwürdig: Es gab keinen. Somit war dieses Duell ein wirkliches Duell und es war die nötige Veranstaltung, denn dort waren die Koalitionspartner am Werkeln. Das Endergebnis der beiden Duelle ist wohl Schwarz-Gelb oder eine Verlängerung der großen Koalition.

Meine neuen Lieblingswörter nach gestern und heute: Weltpolitik und Deutschlandprogramm. Großartig.

13. September 2009

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Ich sitze hier gerade und es ist still. Der Fernseher ist aus. Das TV-Duell ist vorbei und es war nicht mehr als eine, wie ich es nenne, WOT. Eine Waste-Of-Time. Von Langweile geprägt zog es sich unnötig in die Länge. So kam es einem jedenfalls vor. Günther Jauch sagte hinterher, es war eine Werbeveranstaltung für die große Koalition, bei der jeder seine persönlichen Erfolge hervorhebt. Meiner Ansicht nach traf er damit genau ins Schwarze.

Aber spulen wir mal zurück...

Es ist 20.15 Uhr. Das Duell steht kurz bevor und man muss sich für einen Sender entscheiden. In der ARD diskutieren politische Vertreter (Edmund Stoiber und Klaus Wowereit) mit bekannten Gesichtern aus dem Fernsehen (Anne Will und Günther Jauch) - bei RTL wird gezeigt, was die beiden Hauptdarsteller vor der Übertragung essen. Die Prioritäten sind klar, die Entscheidung schnell getroffen. Die ARD ist mein Favorit, am Ende ist es sowieso egal.

Die Moderatoren sind die üblichen Verdächtigen, ich hatte nur Angst, dass es eine Frank-Plasberg-Show wird. Es wurde keine. Es wurde eine Moderatoren-Show. Während des gesamten Duells machten es alle Plasberg nach und unterbrachen die Kandidaten, redeten dazwischen oder ließen sich auf eine Diskussion ein. Das war überhaupt nicht deren Aufgabe. Sie sollten Fragen stellen. Diese ganzen Plasbergischen Unterbrechungen sorgten schonmal für eine miese Grundstimmung und eine extreme Genervtheit, nicht nur bei mir sondern auch sichtlich bei den Kandidaten.

In einer Mehrparteien-Demokratie wie bei uns in Deutschland ist ein TV-Duell mit nur 2 Kandidaten sowieso sinnlos, da es viel mehr zu hören und zu diskutieren gibt, als nur die Meinungen der beiden großen Volksparteien CDU und SPD. Vor allem, wenn diese gerade aus einer Großen Koalition gibt, bei der beide gut zusammenarbeiteten und die Kandidaten wahrscheinlich mehr als nur großen Respekt füreinander haben. Merkel und Steinmeier mussten die vier Jahre so eng zusammenarbeiten, dass jeder die Qualitäten des anderen zu schätzen weiß. Und genauso verlief die Veranstaltung auch. Es war ein Duett und kein Duell.

Geschaut habe ich das Duell von meinem Schreibtisch - mit meinem Mitbewohner auf der Couch, mehreren Diskussionspartnern im Chat und Twitter. Allerdings musste ich Twitter bald wieder einstellen. Bei sovielen Tweets entsteht keine Diskussion, sondern eher eine Schulhof-Stimmung, bei der jeder gerade reinschreit was er denkt. Bei so einem Ereignis ist Twitter zur Kommunikation völlig ungeeignet, einzig und allein für lustige oder aufklärende Kommentare war es gut.

Wir mussten feststellen, dass Peter Kloeppel etwas alt geworden ist und langsam ergraut. Könnte ihm stehen, wenn er dazu steht. Ich hatte gehofft, dass er noch ein paar Fragen zur außenpolitischen Lage in Lampukistan stellt, aber dem war nicht so. Bei seiner ersten Frage musste Frank Plasberg natürlich gleich provozieren und unterbrechen, in feinster Hart-aber-Fair-Manier. Dass alle anderen Moderatoren auf diesen Zug aufspringen war zu der Zeit noch nicht abzusehen. Angela Merkel begann mit exakt den gleichen Worten, die sie am Freitag in Stuttgart an die Leute richtete. Standardtext also...

Ein Moderator fragt, warum Frau Merkel eine Frage nicht wirklich beantwortet. "Ich beantworte meine Fragen, so wie ich das will." Ich ergänze "Und wenn ich sie dabei nicht beantworte!" Insgesamt wird viel ausgewichen und kaum eine Frage wirklich beantwortet, aber das kennen wir ja von anderen TV-Duellen. Da wünscht man sich doch etwas Obama-Mentalität herbei. "Change" und "Yes, we can!" möchte man den beiden zurufen. Die Bundeskanzlerin wirkt zum Anfang etwas schlecht gelaunt, klar nach dem Empfang in Stuttgart ;)

Laut Steinmeier (Steini, wie ich ihn im Chat nenne) ist die Krise in den Köpfen der Menschen vor allem eins: Unterbelichtet. Oder meint er damit die RTL-Zuschauer? Aber wir wollen nicht verallgemeinern. Immerhin wirkt Steini extrem kompetent und vorbereitet. Die erste Hälfte gehört fachlich ihm, oder jedenfalls von der Redekunst. Fachlich kommt ja nicht viel dabei raus. Merkel meint, dass alle guten Gesetze aus Zeiten kommen, in denen die CDU an der Macht war. Schlechte Gesetze hat niemand gemacht, oder so...

Frank Plasberg lacht, Steinmeier weist ihn zurecht. Verstanden hat der Moderator das Wohl nicht. Anscheinend scheinen sie den ganzen Abend nichts zu verstehen. Peter Kloeppel liest einen Satz korrekt vor, verdreht ihn dann und meint hinterher, er verstehe es nicht. Moderne Rhethorik. Ich hoffe, dass wenigstens die Bild-Zeitung ihre Verdreher noch versteht. Beim Fernsehableger RTL ist das nicht so. Fernsehen ist sowieso ein schnelllebiges Medium, da ist sowas beim gemeinen Zuschauer vergessen. Im Netz wird es wohl irgendwo bei Youtube hängen bleiben. Das Netz vergisst nichts. Auch Maybrit Illner zeigt Ansätze von gewisser Inkompetenz. Nur N24-Mann Peter Limbourg hält sich damit etwas zurück. Dafür unterbricht auch er munter weiter.

Ich eliminiere ein paar Nebensätze aus Frau Merkels Schachtelsatz und zurück bleibt die Aussage: "Jeder, der sich was zuverdienen will, ist wichtig für unser Land." Ja Frau Merkel, wir sind im Kapitalismus. Steini meint zu dem Thema "Jeder, der den ganzen Tag arbeitet, muss von dem Lohn leben können." Recht hat er. Die Redezeit wird zum ersten Mal eingeblendet. Beide liegen gleich auf. Ein Chatpartner meint, dass Steinmeier mehr gesagt hätte - von der Zeit her, nicht inhaltlich.

Zum Thema Opel meint Steini, dass der Konzern mit einer schwarz-gelben Regierung tot wäre. Merkel widerspricht. Steini redet weiter und auf einmal ergänzt die Kanzlerin seinen Satz. Es herrscht pure Harmonie. Sieht so ein Duell aus?

Es ist fast Halbzeit und das Thema Atomkraft steht an. Es ist für mich ein schwieriges Thema. Denn ich finde Atomkraft ist eine der saubersten, effizientesten, und sichersten Energiequellen, die wir haben. Das führen sich aber viele Leute nicht vor Augen. Vor allem wenn es einen kleinen Defekt gibt, dann ist das Geschrei groß. Ich möchte nicht wissen, wieviele Sicherheitsverstöße es in Kohlekraftwerken gibt. Das Problem sind die Restprodukte der Kernenergie. Aber anstatt die in unsere Erde zu tun würde ich sie lieber in die Sonne schießen. Überhaupt: Das ganze Müllproblem würde ich auf Raketen packen und in die Sonne schießen. Ein gigantischer Müllschlucker, der nur 8 Lichtminuten entfernt ist und wir nutzen ihn nicht, weil es wohl zu billig ist. Nunja, meine Meinung bleibt: Lieber Atomkraft als den Ruß von Kohlekraftwerken in unserer Atmosphäre und Luft zum Atmen.

Merkel verhaspelt sich "... Arbeitnehmer und Arbeitnehmer ...". Das einfache Volk muss doppelt angesprochen werden. Als Steini zu dem Thema redet schaut sie öfter etwas verstört herüber. Ein Blick wie ein Terminator. Sie sollte Arnold anders herum machen, erst Politik, dann Hollywood. Für jeden verrückten Kampfroboter aus der Zukunft ist sie geeignet. Frank Walter hat dagegen pechschwarze Augenbrauen. Ob die gefärbt sind, fragen wir uns im Chat. Naja, auf jeden Fall gezupft. Das Moderatorenteam fragt, warum die Regierung jede dreckige Kneipe schließen kann, aber keine Bank. Weil in der Bank Geld liegt und nicht nur Dreck wie in der Kneipe, Herr Plasberg.

Schon wieder stimmen beide überein. Angela Merkel nickt zu Steinis Ausführungen sogar mit einem Lächeln. Ich finde, sie sollten beide Kanzler werden. Co-Kanzler, quasi. Steinmerkel. Dann aber bitte ohne Streit wie bei Scrubs gestern auf Pro7. Apropos Pro7, ich bin immer kurz davor auf den Simpsons-Film umzuschalten. Den hab ich zwar schon gesehen, ist aber trotzdem nicht so vorhersehbar wie dieses "Duell".

Maybrit Illner wirkt unvorbereitet. Gerade fällt ihr auf, dass Linkspartei und SPD Schnittmengen haben. Schön, dass ihr auffällt, dass beide Parteien links ausgerichtet sind, historisch die selben Wurzeln haben und soziale Demokratie auf ihren Fahnen wehen haben. Bei Twitter wuselt es kräftig. Da ist auch von Langeweile die Rede, aber vor allem von Ärger über die sinnlosen Moderatoren. Peter Kloeppel fragt, woher Wachstum kommt, ein Twitter-User empfiehlt ihm ein VWL-Buch zu lesen. Ein anderer meint, dass dieses "Duell" brutto wie netto eine Unverschämtheit für jeden ist, der (noch) selbständig denkt. Man möchte ihm beipflichten, der in der schieren Masse der Tweets geht es unter.

Es ist fast halb 10 und Steini wirkt jetzt vor allem genervt von den ständigen Unterbrechungen der Moderatoren. Immer wieder zuckt er zusammen wenn Plasberg mit Sprüchen kommt wie "Ich möchte nur ungern stören", wo wir doch alle wissen, dass Stören sein Beruf ist. Aber Frank Walter merkt schnell, dass auch die Kameras seine Laune nach außen transportieren. Er versucht sich zu bessern. Er lacht und grinst in die Kamera und das hält er sogar bis zum Schluss durch. Glänzte er in der ersten Halbzeit mit fachlicher Kompetenz, so glänzt er in der letzten halben Stunde mit Karisma und breitem Lächeln.

Bei einer Aussage Merkels zückt er den Stift und schreibt etwas auf. Ich bin überrascht. Im Chat versichert man mir, dass sie keine geschriebenen Fakten mitnehmen durften. Das durften die Moderatoren, allerdings scheinen sie davon keinen Gebrauch machen zu wollen. Dummes Geschwätz kommt nur aus der Ecke des Vierergespanns. Angela Merkel verteilt keine Posten vor der Wahl. Hoffen wir, dass sie es nach der Wahl auch nicht braucht. Trotzdem wird sie nach dieser Aussage noch zwei Mal gefragt, wie sie denn verschiedene Ministerposten besetzen wolle.

Die Moderatoren sind anscheinend unzufrieden, zu viel Übereinstimmung. Steini kontert: In der Vergangenheit stimmen beide überein, für die Zukunft haben sie unterschiedliche Vorstellungen. Und wieder hat einer der Kandidaten recht und die Moderatoren sehen schlecht aus. Angela Merkel hat dafür mit ihrer Aussage Recht, dass die SPD im Moment nicht so richtig weiß wohin. Das ist sicher auch für manche Leute ein KO-Kriterium bei der Wahl. Frank Walter redet, ein Moderator unterbricht ihn, der wiederum von einem anderen Moderator unterbrochen wird. Das wirft wirklich kein gutes Licht auf unsere Journalisten.

Auf die Linkspartei angesprochen greift Merkel Steinmeier an: "Sie sagen: Nur über meine Leiche. Und wir beide wissen, wie schnell das in der SPD gehen kann." Ein Punkt für die Kanzlerin und wahrscheinlich die erheiterndste Aussage des Abends. Das Duell neigt sich dem Ende. Schlusssatz: Keine Verlängerung, keine Verletzten. Das ist gelogen. Ich bin verletzt. Das Duell ist vorbei. Endlich.

Inhaltlich war von vorneherein klar, dass nicht viel dabei heraus kommt. Hier ging es nur darum sich vor dem breitesten aller Publikume zu präsentieren. Für viele Menschen wird das die erste und einzige Berührung mit dem Wahlkampf in diesem Jahr sein und deshalb ist es schon wichtig etwas zu sehen. Dass nur 2 Parteien eingeladen werden ist absolut unverständlich und in einer Demokratie wie unserer absolut unverantwortlich von den Medien. Wir haben kein Zweiparteiensystem und es gibt mehr Kandidaten als Angela Merkel und Frank Walter Steinmeier. Ich hoffe, dass das vielen Menschen klar ist.

Da kein richtiges Rede-Duell entstand, war die Veranstaltung etwas langweilig. Besonders nervig waren allerdings die 4 Moderatoren der beteiligten TV-Stationen. So etwas unverschämtes und unsittliches Verhalten habe ich kaum erlebt. In so einem Duell, wo jeder nur 90 Sekunden hat, da auch noch zu unterbrechen mit belanglosen oder völlig sinnfreien Fragen. Das hat nicht nur die Kandidaten genervt, sondern vor allem mich. Diese Moderatoren haben eine Vorbild-Funktion, der sie heute absolut nicht gerecht wurden. Es ist also ok in Debatten dazwischen zu reden, oder was? Absolut unterstes Niveau, das aus einer langweiligen auch noch eine frustrierende Sendung machte. Bitte nie wieder. Kloeppel: Fail. Illner: Fail. Limbourg: Fail. Plasberg: Uber-Fail. Ihr seid die wahren Helden der Nation. Herzlichen Glückwunsch. Die Bundeskanzlerin und ihr Vize-Kanzler haben sich dagegen recht beachtlich geschlagen, in Fragen, die relevant waren.

Fazit: Ein solches Duell muss in so einer Konstellation nicht mehr stattfinden. Kuschelkurs war angesagt und nur in wenigen Fragen kam hitzige Debatte und Duell-Feeling auf. Das nächste Mal bitte ohne diese nervigen Moderatoren, die an diesem Abend die Bezeichnung "Journalist" nicht verdient haben. Ich sah Steinmeier etwas vorne, meine Stimme haben beide nicht. Hinterher wird jedes Lager den Sieg für sich reklamieren und die Diskussionen darüber so belanglos wie das Duell selbst. Die Abschlussreden von beiden ergaben sich ja auch nicht aus dem Duell, sondern waren einstudiert. So funktioniert das...

Ich würde so ein Duell nur noch gerne wieder sehen, wenn es eine Parodie von Switch Reloaded wäre. Da haben die Autoren doch hier sicher großartiges Material gefunden.

18. August 2009

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Wer ist schuld? Wer war schuld?

Ich mag Filme mit Tiefgang. Als ich also heute in meinem Buch blätterte und die WM-Übertragung im Ersten aufhörte, begann "Höhere Gewalt", ein Film vom Lars Henning Jung über 6 Jugendliche, die ihr letztes gemeinsames Wochenende in einem abgelegenen Haus verbringen. Schon bald musste ich meinen Lesestoff aus der Hand legen und ließ mich bis in die Nacht an diesen Film fesseln. Sollte "Höhere Gewalt" genug Tiefgang besitzen?

Freunde sind Strecker, Betz, Jasmin, Maike, Steffi und Sören nicht wirklich. Aber durch irgendeinen mir unerfindlichen und lebensfremden Grund fahren sie gemeinsam in die Pampa, um sich noch einmal dem Alkohol, Drogen und einem gewissen Gemeinschaftsgefühl hinzugeben. Schon am ersten Abend beginnt sich die Spirale zu drehen, Beziehungen werden durcheinander gewirbelt, Manipulation ist an der Tagesordnung, wie versessen steigern sich die Charaktere immer weiter hinein und der Kreisel hört erst bei Vergewaltigung und Mord auf sich zu drehen.

Höhere Gewalt wartet mit einem verstörenden Weltbild der Jugendkultur auf und stößt dabei in tiefste Abgründe der Menschlichkeit vor. In diesem Film gibt es keinen Gewinner, keine Moral und erst recht kein Happy End, nur diese Schlucht. Doch was will uns dieser Film denn sagen? Dass sich Selbstjustiz lohnt? Dass Gewalt die Lösung ist? Dass die größten Arschlöcher und verwerflichsten Menschen am mildesten davon kommen, sogar dem Film als Erzähler dienen und Sprüche einwerfen wie: "Wer krank ist, hat sich angesteckt." oder "Mutter sagt, räum dein Zimmer auf"? Dass Frauen nur Opfer sind?

Mal von der Handlung abgesehen, bietet der Film einiges. Die Darsteller zeigen, dass es auch in Deutschland gute Schauspieler gibt. Die Mädels spielen ihre Opferrolle sehr gut, mit dem Nerd kann man sich noch am leichtesten identifizieren, das Arschloch wirkt wie von einem Arschloch gespielt und in all diesem bunten Treiben beweist Tobias Schenke, dass er mehr kann als nur den pubertierenden Jungen in Komödien zu spielen. Und dass obwohl seine Rolle hier nicht unähnlich ist.

Der Film glänzt vor allem durch seine Bilder und ruhige Kameraführung. Das transportiert die Atmosphäre sehr gut zum Zuschauer, die Dialoge tun den Rest. Die Musik reiht sich nahtlos ein. Jung hat hier mit seinem Abschlusswerk an der Filmakademie Baden Württemberg bewiesen, dass er sein Handwerk versteht.

Allerdings muss ich mich doch wirklich fragen, wo er die Idee und Inspiration für die Handlung fand. Denn für jemanden, der diese Zeit, die die Jugendlichen hier durchmachen, gerade erst hinter sich hat, wirkt der Film sehr weltfremd. Die ganze Ausgangssituation ist zu konstruiert und die Konstellation der durchaus interessanten und abwechslungsreichen Charaktere ist aus dem Himmel gegriffen. Ihre Aktionen und Reaktionen sind allerdings durchaus natürlich, bis zu einem gewissen Grad.

"Höhere Gewalt" hinterlässt bei mir aufgrund dieser Mängel einen sehr faden Beigeschmack und das Prädikat Kann man mal gesehen haben, aber trotz guter Umsetzung ist nicht mehr drin.

2 Sterne von 5.