16. Mai 2011

Es ist schon wieder aus und mehr als 24 Stunden her. Das Thema ist nicht mehr aktuell und auch wenn die Online-Magazine sich noch darum reißen: Der Eurovision Songcontest ist Geschichte.

Dabei fand ich ihn dieses Jahr musikalisch gar nicht so spektakulär. Das mag daran liegen, dass auch hier die Modernisierung im vollen Gange ist. Es wird alles jünger, professioneller und glatter. Das ist nicht erst seit Lena so und nimmt der ganzen Veranstaltung etwas das Grand-Prix-Feeling. Statt großartiger Musi, Balladen und Spaßnummern dominiert jetzt vor allem durchkalkulierter Pop. Geht die Magie verloren?

Nein, denn der Grand Prix ist immer noch etwas Besonderes. Bewiesen hat das vor allem Deutschland, Düsseldorf und das ganze Team hinter den Kulissen. Das Fußballstadion war toll umgebaut und dass der schöne Green Room direkt hinter der Leinwand war, den die Zuschauer beim Voting sehen konnten, war einfach genial und bombastisch. Bombastisch war auch die Eröffnung und Stefan Raab. Ich konnte das Bashing nicht ganz verstehen, denn alle Moderatoren haben ihre Sache gut gemacht.

Raab ist für mich der wahre König des Grand Prix in Deutschland. Was er da mit Satellite abgeliefert hat, ist für mich einer der Höhepunkte aller meiner gesehenen Songcontests zusammen. Gänsehautfeeling pur. Bestes. Grand. Prix. Opening. EVER.


Nicht nur für mich. Ich wette, Stefan Raab grinst sich jeden Abend in den Schlaf.

Ansonsten war es ein Songcontest, der den Namen Grand Prix sicherlich verdient hat. Peter Urban war wieder in Topform, obwohl ich ihn weniger euphorisch und etwas trockener lieber hab. Große Überraschung war, dass es eine Jazz-Nummer auf Platz 2 schafft. Negative Überraschung: Griechenland. Rap und schmachtiger Gesang? OMG.

Zur Auswertungspause gab es noch einen Jan Delay in Hochform. Und mit Hochform meine ich, wie immer nuschelig und nicht zu verstehen und Kommerz durch und durch, weil man schon während seines Auftrittes seinen Auftritt als MP3 bei Itunes für 1,29 runterladen konnte. Echt enttäuschend für jemanden, der meint er hätte Stil und wäre "Musiker".



Google hat wohl unrecht behalten (zum ersten Mal), was aber auch nicht schlimm ist, denn der 10. Platz ist absolut zufriedenstellend. Beim ARD werden die Korken ob der gelungenen Show geknallt haben und jemand wird erleichtert aufgeatmet haben, dass man die ganzen Kosten jetzt auf Aserbaidschan abwelzen konnte. Mit 50% Einschaltquote dürfte nicht nur Stefan Raab grinsend schlafen gehen.

Statt dem Epic Sax Guy gab es dieses Jahr wieder ordentlich Eurodance und natürlich die Zipfelmützen von der Republik Moldau, die ja neben Lena mein Favorit waren. Für sie sprang leider nur Rang 12 heraus. Die drittbeste Performance des Abends haben sie aber definitiv hingelegt (1: Stefan Raab, 2: Lena).



Es war mal wieder ein rundum gelunger Grand-Prix-Abend an dem ich bewusst und völlig zu Recht Twitter ausgeblendet ließ. Vollkommen unqualifiziert, daneben und absolut unpassend, was da abgelassen wird für so einen schönen Abend. Es kann halt auch nicht sein, dass man sich zuerst über Frank Elstner aufregt, wenn er Eurovision mit European verwechselt und man sich zum Finale beschwert, dass Aserbaidschan nicht mal in Europa liegt. Ich sag nur Eurovision.

Sei's drum. Die Sache ist geritzt, für die Online-Medien ist noch Stoff für 2-3 weitere Tage sinnlose Berichte und ich bin froh, dass Deutschland so eine Show abliefern kann. Kudos to Stefan Raab und Lena.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Moldavien war große Klasse (habe sogar angerufen :)). Lena fand ehrlich gesagt nicht so klasse. Klang wie eingeschlafene Füße, was aber eher an dem Song als an ihrer Performance lag.
Griechenland fand ich bis auf den Rapper eigentlich ganz nett. Den ersten Platz für Aserbaidschan kann ich persönlich nicht nachvollziehen ...
Greez,
Mcguz

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