1000

Das hier ist ein Meilenstein. Das ist der 1000. Beitrag, den ich für diesen Blog schreibe. Nach anderthalb Jahren. Das ist nicht der 1000. Beitrag, den ich veröffentliche, bis dahin sind's noch ein paar, aber Blogger zeigt mir hier intern eine große 999 an, die auf 1000 springen wird, wenn ich das hier veröffentliche oder speichere.

Aber irgendwie stockt es gerade. Auch wenn es nicht so aussieht. Ich befinde mich in einem Tief. Nicht nur, dass ich gerade ziemlichen emotionalen Mumbo-Jumbo hab, bei dem es mir von allen Seiten auf mich einbröselt, sondern ich weiß ehrlich gesagt nicht wohin mit diesem Blog. Diese Woche war extrem schwierig. Ich habe etwa 7-10 Beiträge geschrieben aber nicht veröffentlicht, weil ich sie einfach nicht mehr gut fand. Es liegt nicht am Schreiben, sondern am Veröffentlichen.

Was soll das? Was bringt das? Wer liest das? Mal ehrlich... WAYNE??? Ich hatte immer gesagt, dass ich das für mich mache. Ich mach das was ich will. Aber um mir meinen Kick zu geben, brauch ich nicht mein Innerstes nach Außen stülpen, die Welt an meinem Glück und Unglück teilhaben lassen. Nein, die Welt dreht sich auch ohne mich und ich kann mir meinen Kick auch holen, wenn ich in meiner Küchenspüle sitze und an Kieselsteinen lutsche.

Also was mach ich nun? Lass ich das hier brach liegen und poste nur das, was ich Uber-Cool finde? Poste ich Netzblödsinn, den jeder kennt. Mache ich hieraus Life Enhancing Nerdcore? Oder mache ich weiter mein Ding? Was ist mein Ding?

Ich hatte mal gelesen, dass sich jeder Zweifel zurückführen lässt auf Angst. Angst vor Zurückweisung, Angst vor dem Alleinsein. Und auch wenn ich mit dem hier den ein oder anderen Leser habe, fühle ich mich dennoch allein damit. Ich meine damit nicht, dass ich mir Kommentare oder Gesichtsbuch-Fans wünsche, oder mehr RSS-Leser oder Twitter-Freunde oder weiß der Geier. Ich meine damit, dass ich egal, was ich schreibe, es einfach nur egal ist. Ich mache keinen Unterschied. Für mich nicht und für den Leser nicht. Was ich mir schon immer gewünscht habe, ist ein Gastbeitrag oder ein Co-Autor. Ich biete jedem die Möglichkeit hier gerne mitzumachen und zu schreiben oder zu posten, was er will. Hier ist ja immer noch "nichts muss, alles kann".

Vielleicht bin ich gerade nur durch meine Stimmung in einem Tief, vielleicht gibt's morgen schon wieder vier Beiträge und alles ist wieder normal. Ich weiß, dass es bessere Zeiten geben wird und ich nicht mehr so darüber denken werde und ich mir wünschte, das nicht geschrieben zu haben und einfach so weiter mache, als wäre nichts gewesen. Aber nicht jetzt genau in diesem Moment, in dem es auf meiner Uhr 23 Uhr 43 und 14 Sekunden ist. Meh.

Am Wochenende bin ich in Zeulenroda. Klassentreffen. Fünf Jahre Abitur. Yarp. Da gibt es sicher viel zu berichten. Was ich sicher auch machen werde. Ob das dann hier steht, weiß ich noch nicht, aber jedenfalls muss ich mich mal fangen.

Passend zu meinem emotionalen Loch viel mir Moby Dick ein mit dem Zitat "Wäre sein Leib eine Kanone, er hätte sein Herz auf ihn [den Wal *hust*] geschossen". Ich wollte wissen, wie es danach weiter geht. Irgendwas mit den ganzen Wut der Welt ihm aufbürden. Also befragte ich Google, und was bekomme ich bei 8 von den 10 ersten Ergebnissen? Star Trek! Im achten Kinofilm war das ein zentrales Thema. Ich lebe in einer Welt von Nerds, wo das zitierte Werk wichtiger ist, als der Klassiker, das Orginal. Find ich weder klasse noch traurig, zeigt aber in welchem Umfeld ich mich bewege.

Vielleicht sollte ich mich mir mal lebensverbessernde Trivialitäten suchen, anstatt die Bucht des Internets mit meinem schwarzdicken Geblubber volllaufen zu lassen. Ich habe einen Tipp für BP. Druckt doch einfach diesen Blog aus und stopft ihn in das Loch, da gibt es so viel hohle Stellen, die das ganze Öl aufsaugen würden.

Ich muss ins Bett bevor ich mich vergesse, und diesen Eintrag auch.

Achterbahnfahren, so wie gerade im SWR... Das Leben mit all seinen tollen Trivialitäten findet da draußen statt.