12. Dezember 2009

Bizarr ist mein neues Lieblingswort. Es beschreibt zum Beispiel genau den gestrigen Tag und die darauffolgende Nacht.

Es war der Tag der Betriebsweihnachtsfeier und so verbrachte ich den ganzen Tag in einer Art Vorfreude, unter der die Arbeit deutlich litt. Zu meinem Pech hatte ich auch noch meinen iPod vergessen und konnte nicht mal störende Lärmquellen, die heute wie Nadeln auf mein Trommelfell einprasselten, ausblenden. Eine Qual.

Die Weihnachtsfeier war genauso bizarr. Sie fand in der Weinmanufaktur Untertürkheim statt, die nicht weiter erwähnenswert ist. Ich lief irgendwie ständig ohne vom Programm etwas mitzukriegen irgendwelchen Gesprächen hinterher, die ich letztendlich nicht führte oder kein Wort heraus brachte. Irgendwie hab ich das Gefühl, ständig nüchtern zu sein schadet meiner Wortgewandheit, allerdings war ich nie so der große Rhethoriker. Wenigstens hab ich den Weihnachtsmann getroffen.

Dafür war das Essen grandios. Jedenfalls das Risotto... Lecker. Die Vorspeisen blieben matt und zum Nachtisch gab es Eierkuchen. Gnah, Zuckerschock und Aufgedrehtheit. Trotzdem, Irgendwie werd ich wohl nie meine wahre Seite vor versammelter Firmenmannschaft zeigen können. Andere wiederum können das gut. Für mich wär das nix... Die Leute reagieren nicht gut auf mich in Echt.

Der Abend verging irgendwie schneller als ein Fingerschnipsen. Schon war es 0 Uhr und der Party-Bus brachte uns in die Stadt und die Füße in die Corso-Bar. Die sollte ja angeblich großartig umgebaut sein, war sie aber nicht. Dafür war sie aber rammelvoll. Ich fand es irgendwie total unverantwortlich vom Einlass immer mehr Menschen rein zu lassen. Man konnte sich teilweise nicht mal mehr bewegen. Sicherheitsbestimmungen gibt's bestimmt nicht und bei ner Massenpanik wäre so mancher wohl als Mus auf dem Boden geendet. Dafür hab ich insgesamt 70 Cent dort gefunden. Eine wahre Goldgrube.

Die Musik war wie immer Hip Hop. Da ich so lange nicht mehr in der Corso-Bar war, war das sogar ertragbar. Besser war aber einer dieser Momente, wo alles um einen herum egal ist. Magic. Irgendwann nach nüchternem Abdancen war es aber dann doch genug. Es war voll, voll warm und voll nervig. Als ging es noch auf eine chillige Cola ins Schocken, wo wieder grandiose Musik und gute Stimmung herrschte. Konnte es nimmer sehen, wie die Arbeitskolleginnen von 16-jährigen Kids angemacht wurden. Ich frag mich echt, warum ich nicht öfter im Schocken bin. Weils auch voll und ekelhaft werden kann.

Auf dem Weg zum Nachtbus trieb mich meine Blase zu McDonald's. Ich war ewig nicht mehr dort und genauso schmeckte es. Der ChickenBurger kam mir fast wieder hoch. Früher war ich oft dort. Wie hab ich das bloß geschafft? Im Nachtbus noch nette Unterhaltungen geführt, das Mädel neben mir an meiner Schulter pennen lassen und einen KSC-Fan vor einer Stuttgart-Bitch verteidigt. Seltsame Leute.

Die Nacht endete vor 30 Minuten auf der Couch eines Freundes. Ein bisschen chillen und quatschen. Das sollte man nach jedem langen und bizarren Abend machen. Das hilft.

Obwohl ich nicht Mr. Party bin, ist eine Nacht in Stuttgart schon in Ordnung. Trotzdem war der ganze Tag bizarr. Ich bin verwirrt... und müde.

Gute Nacht.

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