29. Oktober 2012

Es gibt diese Spiele im Media Markt, von denen ich nicht weiß, ob sie überhaupt jemand spielt. Sie nennen sich "Bussimulator 2013", "Landwirtschaftssimulator 2011", "Gabelstaplersimulator 2012", "Schwertransportsimulator 2010", etc.


Den ganzen Tag Gabelstapler fahren. Ein Traum. Als hätte ich nichts besseres in meiner Freizeit zu tun, als virtuell einen Job zu machen, den ich schon in der realen Welt nicht machen wollte. Yeah, bitch. Aber echt: Jedes Jahr ein Bussimulator, das muss doch langweilig werden. Anscheinend nicht, sonst würde die Firma Astragon nicht so viele davon verkaufen und sogar eine eigene Homepage nur für Simulatoren online stellen.


Wikipedia (von der auch die Liste stammt) meint,

Einzigartig und daher auch in den Medien oft thematisiert ist das Spektrum der Simulationen welche die Firma anbietet, so finden sich in ihrem Portfolio auch Simulator-Spiele für Kran- oder Baggerfahrer, als Mitarbeiter der Müllabfuhr und zum Steuern von Kehrmaschinen. Diese Nischenprodukte verkaufen sich, trotz oftmals vernichtender Kritiken in den Fachzeitschriften, besonders im deutschsprachigen Raum sehr erfolgreich und können sich einer stetig wachsenden Fangemeinde erfreuen.

... und ...

Der wirtschaftliche Erfolg der „Alltagssimulationen“ der Firma Astragon kann von vielen klassischen Spielemagazinen und Spielern nicht wirklich nachvollzogen werden, da sich die Spiele zumeist durch ein sehr einfaches Spielprinzip, mittelmäßige Grafik und eher durchschnittliche Wertungen auszeichnen. Sie sind trotzdem oftmals Verkaufsschlager, die Jahr für Jahr immer wieder den Spitzenplatz der Softwarecharts für Budgetspiele für sich einnehmen können.

Wer also spielt sowas? Wozu gibt es diese "Spiele"?

Als ich dann aber heute Morgen Nerdcore las, wurde es mir aber schlagartig bewusst. Das ist der einfachste Weg mit Scheiße Geld zu machen. Das ist die logische Fortsetzung zum Ausverkauf des Fernsehens, Klingeltönen, dem Iran und alles was angeblich so schlecht ist auf dieser Welt. Dass sich Spiele mit so einfachem Prinzip, schlechter Grafik und überhaupt keinem Sinn so gut verkaufen, spricht dafür, was für simple Köpfe da mittlerweile unterwegs sind. Generation Facebook, holla?

Und genau aus diesem Grund gibt es auf Youtube anscheinend eine Bewegung (auf Nerdcore heißt es gleich "Subkultur"), die genau den Trend der ewigen Scheiße erkannt hat und von diesen Spielen Remixe und Trailer erstellt, die voll mit Memes und Dubstep sind.

Hier ein Beispiel, an dem ich mich gar nicht satt genug sehen kann, der Rest dann ganz unten (ich hab sie alle gesehen):



Das ist es. Der Abgesang auf Computerspiele, das Internet, den Missbrauch von Leetspeak und Memes und auf Mad Skillz. Es ist ein Kommentar auf den derzeitigen Stand der Dinge, auf die ganzen Ragefaces bei reddit. Das ist das Internet heute und wir haben es zu dem gemacht. Dubstep, Simulationsspiele, Rechtschreibfehler: Eigentlich der Untergang der Gesellschaft, aber ich kann mir den Bauch vor lachen fast nicht halten, so gut ist das. Das ist der Zynismus, der aus diesen Videos spricht und genau deshalb sind sie so gut und so relevant.


Die Regeln brechen, ausbrechen, alles auf den Kopf stellen, neue Bahnen ziehen.. Was soll man auch sonst damit machen?















Wo soll es auch hinführen, außer zu dem hier, wenn irgendwelche Mädels anfangen Informatik zu studieren, weil sie MS Word bedienen können YOLO und SWAG brüllen und sich dann auch in abgfuckten Leetspeak auf Facebook unterhalten. Ich geh jetzt Holzfällersimulator spielen...



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