4. Oktober 2011

Letztens habe ich gesehen, dass der Liter Super 1,66 Euro gekostet hat. Das ist der höchste Benzinpreis für Super, den ich je gesehen habe.

Können Sie sich noch daran erinnern, als das Benzin 50 Cent billiger war. Als es noch 1,16 Euro gekostet hat?

Das Schlimme ist: Ich kann es.

Ich sehe es noch genau bewusst in meinem geistigen Auge vor mir. Auf der Anzeigetafel der Aral in Zeulenroda. Ein Euro Sechzehn. Ich weiß nicht mehr wann es war, oder wie alt ich war. Aber damals war der Liter Benzin eine Mark billiger als heute.

Damals zu der Zeit, als die Benzinpreise das erste Mal sprungartig nach oben gingen. Auf einmal kostete der Liter 1,30 Euro, oder mehr. Und das auf Dauer. Damals dachte ich, wir werden nie wieder einen Preis unter 1,20 Euro sehen. Mit einer Eins auf der Zehnerstelle. Ich sollte unrecht behalten. Einmal viel der Preis noch unter diese Marke, einmal sah ich noch diese 1,16 und dann nie wieder. Dann pendelte der Preis irgendwo zwischen 1,20 und unendlich.

"Heute" haben wir so Preise um die 1,40-1,50 Euro, doch in letzter Zeit ging es wieder nach oben. Jetzt haben wir Preise um die 1,60 Euro. Nicht mehr weit von der Forderung der Grünen damals: 5 Mark pro Liter! Damals wurden sie noch ausgelacht. Damals kostete das Benzin auch noch 1,69 Mark. Damals, als mein Vater noch getankt hat und ich im Auto hinten saß und die Preise sich eigentlich nie änderten. Jetzt sind es 1,69 Euro. Eine Steigerung von 100%. Idealwert. Wunderbar.

Ich sehe die Autos im Berufsverkehr. Jeden Morgen und jeden Abend. Ich rausche mit meinem Fahrrad an den langen Schlangen vorbei. In jeder Stahlkarosse sitzt nur eine Person. Leerer Beifahrersitz, leere Rückbank. Eine Person, die ein Auto fährt und ein Euro sechzig zahlt. Und ich denke dabei, dass wir nie wieder einen Preis mit einer 4 auf der Zehnerstelle sehen werden.

Ist es schlimm, wenn ich mir oft wünsche, einer von ihnen zu sein?

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