21. Januar 2013

Ich habe früher nie sehr viel von Boris Becker gehalten. Er spielte zu meiner Kindheit noch Tennis, aber seine großen Erfolge waren zu lang her.

Meine einzige lebhafte sportliche Erinnerung an Boris Becker als Tennisspieler war der Goldmedalliengewinn im Doppel in Barcelona, zusammen mit Michael Stich. Wie die beiden nach dem letzten Punkt ihre Schläger weggeworfen und sich dann umarmt haben. Das war schon großes Tennis.

Dann kam das Karriereende und der soziale Absturz und der ganze Klatsch.

Da war für mich die Geschichte um ihn eigentlich schon vorbei. Seit längerer Zeit folge ich ihm aber bei Twitter. Und ich muss sagen:

Boris Becker ist die coolste Socke von Twitter

Ehrlich!

Wer mir nicht glaubt, folgt ihm: @Becker_Boris

Das was er zu sagen hat, ist entweder witzig, charmant oder einfach nur ehrlich. Er muss nicht immer die richtige Meinung haben, aber er vertritt seinen Standpunkt logisch und auf einem klaren Fundament. Ich kenne nicht viele Twitterer, die so geradlinig und offen twittern und dabei noch relevant sind.

Außerdem versteht er, das Medium optimal zu nutzen. Er geht auf seine Fans ein und benutzt Antworten und Retweets sehr vorbildlich. Es ist eine gute Mischung aus geschäftlichem und privatem (und dabei wird es nie "zu privat"). Und er setzt sich sehr kritisch mit den Dingen um ihn herum auseinander.

Dass er dafür von SPON so gebasht wird, kann ich nicht verstehen, wünschen wir uns doch alle solche Promis, vor allem ein Magazin, das von sowas lebt.

Und wo sonst als Twitter könnte man solche Geschichten ausgraben?

1994 bekam Boris von André Agassi so die Hucke voll, dass er dem Ballmädchen seinen Schläger gab und sie spielen ließ. Weil er wohl meinte, dass an dem Tag jeder besser als er spielen würde. Und das Mädel erzielt sogar den Punkt. Yeah, Boris Becker, die coolste Socke...




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