5. Mai 2011

Auf der Homepage der "Arbeitsstelle Thüringische Dialektforschung" gibt es den Dialekt meiner Heimat: Südostthüringisch


Dort heißt es:
Südostthüringisch geht stufenweise ins ostfränkisch-oberdeutsche Sprachgebiet über.
Die nördliche Grenze bildet die Holzlandschranke, an der sich wie am Rennsteig die Verkleinerungssilben nördlich -chen und südlich -e/-le gegenüberstehen.

Das Holzland um Eisenberg und Hermsdorf hat überhaupt keine Diphthonge, man sagt Haas für Haus und Zäät für Zeit. In manchen Wörtern ist g anstelle von j anzutreffen, so in Gahr (Jahr) und Gung (Junge).
Zum Süden hin nimmt Ostfränkisches zu : Hier findet man net statt nich (nicht), unnere statt unse (unsere), saang, soong statt saache, saan, soon (sagen). Sehr auffällig sind ferner die am Südrand auftretenden Diphthonge äi und ou anstelle von langem i, e, ü und u, z. B. Wäich (Weg), wäi (wie), Käih (Kühe), Fouß (Fuß).

Natürlich ist das ganze noch mit einer Sprachprobe versehen mit Highlights wie...

4. Es muß ihm doch aber sicher sehr weh getan haben, nicht wahr?
Es muß'n awer doch sischer sehr wieh getan hamm, net woahr?

10. Der Schnee ist sogar diese Nacht liegengeblieben und ist erst heute morgen geschmolzen.
Der Schnie es heit Nacht sogar lieschngebliem un frieh hat's schon wieder getáát.

Das ganze gibt es dann noch gesprochen von Manfred, dem 25-jährigen baurigen Bauer aus Oschitz bei Schleiz. So extrem spreche ich nun nicht, aber Ähnlichkeiten lassen sich sicher nicht verleugnen. Zudem hat sich die Sprache noch etwas entwickelt, da die Aufnahme auch schon wieder über 40 Jahre auf dem Buckel hat.

Wer Manfred sprechen hören will und mal erleben, wie ich im echten Leben rede (NICHT), der klickt mal hier ;)

http://www.personal.uni-jena.de/~x8wisu/dialektforschung/downloads/sothuer.mp3

(gefunden bei Facebook)

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