26. April 2012

Ich bin in Rage. Extremer Rage. Ich komme gerade aus dem Gloria in Stuttgart und bringe die frohe Kunde, gerade Battleship gesehen zu haben. Schiffe versenken, der Film. Denn der Streifen basiert ja tatsächlich auf dem Brettspiel.

ICH HABE NOCH NIE NIE NIE NIE NIE SO EINEN SCHLECHTEN FILM GESEHEN!!!!!111!

Gut, ich muss relativieren. Ich habe noch nie einen Film mit so schlechter Besetzung, Story und Motivation gesehen, der technisch aber so gut gemacht ist.

Im Jahre 2005 entdecken Menschen einen erdähnlichen Planeten, der Leben enthalten könnte. Sie taufen ihn auf den kaum begreifbaren und sprechenden Namen "Planet G". (Planet G??? WTF???) Sofort wird eine Anlage gebaut, um mit Planet G zu kommunizieren. Die Anlage wird auf Hawaii gebaut. Drei Teleskope, deren Signale von einem Satelliten verstärkt zum Planeten geschickt werden.

Bis hierher schön und gut, bis auf den trotteligen Name. Aber jetzt kommt der Knüller. Der Satellit kreist um die Erde, das Signal kann also nur alle 24 Stunden gesendet werden.

WTF??????????????

WELCHER VERDAMMTE DREHBUCHAUTOR HAT NOCH NIE WAS VON GEOSTATIONÄREN SATELLITEN GEHÖRT???

Woher kommen denn bitte unsere Fernsehprogramme oder GPS?? Glaubt der Autor wirklich wir könnten nur alle 24 Stunden fernsehen? Welchen sind macht ein nicht-stationärer Satellit?? Gar keiner, außer dass es nicht in den Film passt. Und wenn mir in den ersten fünf Minuten des Filmes gesagt wird, dass kein Wissenschaftler der Erde gesunden Menschenverstand hat, bzw. der Autor meint keiner hätte welchen, dann ist der Film gelaufen.

UND DA HAB ICH MICH NOCH NICHT MAL ÜBER ERDROTATION UND SONNENORBIT AUFGEREGT, UND DASS DER SATELLIT VON SEINER POSITION AUS IMMER DEN PLANETEN TRIFFT!!! So eine Kommunikation macht einfach keinen Sinn.

Der Film will mich für dumm verkaufen.

Hier kommt der Part, wo ich eigentlich nichts gegen auszusetzen habe: Böse Aliens folgen also dem Signal, landen auf der Erde, verlieren ihre Kommunikation nach Hause und hüllen ein Flottenmanöver bei Hawaii unter ein Kraftfeld, weil sie die Teleskope zur Kommunikation brauchen. Dabei liefern sie sich mit den verbleibenden Schiffen aus dem Manöver Kämpfe und am Ende gewinnen die Menschen.

Nichts auszusetzen an dieser Zusammenfassung. Wie das im Film umgesetzt wurde, war nur der letzte Müll.

Platte Charaktere, mieses Drehbuch, schlechte Dialoge. Die Szenen sind wirr und sinnlos aneinander gereiht. Nie entsteht irgendein Spannungsbogen oder irgendeine Szene, die mich mit den Charakteren mitfühlen lässt. Das sind alles nur Puppen. Allen voran Rihanna. Aber der kann ich bei dem schlechten Drehbuch nicht mal einen Vorwurf machen. Der beste Schauspieler war noch Gregory D. Gadson, ein Veteran, der beide Beine verloren hat. Beste Schauspielerleistung in diesem Film. Und bei diesem Drehbuch verdient das einen Oscar (das mein ich ernst)!

Ich sage immer, dass ein Film für mich eine von zwei Bedingungen erfüllen muss: Er muss mich mitreißen oder unterhalten. Das hat Battleship nie geschafft. Interessant waren die fünf Minuten, die dann wirklich an das Spiel erinnerten, als die Menschen blind in Planquadrate schießen, aber sonst war das einfach nichts.

Als Krone hat man diesem miesen Streifen auch noch die Familienfreundlichkeit aufgesetzt. Kein Blut, keine Leichen, keine Tode, keine Schimpfwörter. Nur lästiger Hollywood-Humor, der weder witzig ist, noch so schlecht, dass man trotzdem lacht. Battleship macht einfach alles falsch.

Obwohl der Film natürlich vor US-Armee nur so trieft, sah ich ihn gar nicht als Werbeveranstaltung. Denn so inkompetent und dumm ist eigentlich keiner bei der Navy. Das Militär wollte sicher nicht, dass alle ihre Offiziere als Trottel dastehen. Auf einem Zerstörer der US-Marine arbeiten sicherlich hunderte von Leuten, aber im Film hat man das Gefühl, dass auf dem Schiff nur 5 Leute arbeiten, die einfach alles machen. Von Erkundungsmissionen, über Kommunikation bis zum Kommando. Einfach alles.

Als dann auch noch in weniger als 3 Stunden ein altes Museumsschiff wieder flott von 80jährigen Veteranen flott gemacht wird (alle anderen Seeleute sind tot oder schwimmen gerade um ihr Leben) und auf dem Museumsschiff sogar noch scharfe Munition vorhanden ist (!!!) war es endgültig vorbei.

Weitere haarsträubende Erlebnisse: Die Kämpfe waren zu kurz, alles andere zu lang. Das blonde Tittenmonster, das jede Gelegenheit nutzte um zu rennen oder zu springen. Das Fußballspiel, den Amis können einfach kein Fußball spielen. Die Inkompetenz der Aliens etwas als Bedrohung zu erkennen. Ständiger Wechsel von Tag und Nacht. Sonnenaufgänge, die ewig dauern. Bewusstlose Aliens, die einfach so ohne Grund im Schiff auftauchen um untersucht werden zu können. Da wird sich auch jemand von den Autoren gedacht haben: "Hey, wir haben die Aliens nach der ersten Schlacht noch gar nicht gesehen. Platzieren wir einfach eins auf dem Schiff, damit es auch jeder sehen kann." *facepalm* Ach, hab ich sinnlose Satelliten schon erwähnt?

Das einzig Positive waren immerhin die Special Effects. Die waren sehr schön anzusehen, aber leider alles andere nicht. Für die Special Effects gibt es einen Pluspunkt, bei einer Million Minuspunkten. Gut waren auch immer wieder Totalaufnahmen des Schlachtfeldes von oben. Erinnerte auch ein bisschen an das Spiel. Aber selbst das Alien-Design war letztendlich hässlich. In welcher Rasse lassen sich die Männer denn freiwillig alle einen Ziegenbart wachsen?

Und wer auch immer diese Kritik bei quotenmeter.de geschrieben hat, ich spreche ihm jede Kompetenz beim Filmebewerten ab. Da fallen die Worte "besser", "sympathisch" und "Alternative". WTF? Hast du überhaupt den Film gesehen? Hast du gesehen, wie scheiße Taylor Kitsch ist, der schon in John Carter nicht geglänzt. Hast du gesehen um wie viel beschissener sein Charakter ist? Da ist nix sympathisch. Und "Alternative". Alternative zu was? Zu Selbstmord? Nicht mal das...

Kein Fazit.

Battleship ist scheiße!

0 Sterne.

Von Tausend.

2 Kommentare:

MiddleBrotha hat gesagt…

Nen Ziegenbart zu tragen muss ja nicht das schlechteste sein!?! ;-)

Maith hat gesagt…

Nur für Aliens find ich's lame ;)

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