14. April 2012

Mein Beitrag zum Poetry Slam
In Form eines Beitrages zu einem Poetry Slam.



Da bin ich nun beim Poetry Slam im KiK in Offenburg
Und Fühle mich nicht wohl.

(*Auf spontane Lacher warten*)

So viele Menschen, die cool sind
Weil sie anders sind

Ich habe noch sie viele Tunnels auf einen Haufen gesehen,
Aneinander gelegt sind die wahrscheinlich länger als der Gotthard-Tunnel.

Die Hipster werden immer jünger
Jetzt Falle ich nicht mehr durch mein Nerdshirt auf, sondern durch mein Alter.

Ja, ich bin alt, aber wenigstens sind die auf der Couch da vorne auch alt,
Jedenfalls tragen sie alle Bärte, die sie älter machen.

Und Bärte sind cool!
Das weiß ich vom Poetry Slam schon mal.

Ansonsten sieht es hier eher aus wie auf einer Mainstream-Veranstaltung.
Auf einem Konzert oder bei einem schlechten Standup-Comedian.

Dann geht es los...
Doch was ist das?

Der Anschein war lame, doch die Klänge sind gut
Die Texte orginell und das macht Mut.

Da sind zwei Rhymer, die sind nicht so Prall.
Ein Bericht von einem Hangover, auch ein Einfall.

Der eine berichtet von seinem Tag, das ist ziemlich oll.
Den hab ich 5 Jahre so erlebt, was ist daran toll?

Das Beste, aber, ist der Bericht von einem Stau,
In Form eines Tagebuchs, da klatscht jede Sau.

Aber genug vom Reim,
Den lass ich jetzt sein.

Denn so ganz bin ich noch nicht überzeugt.
Nach Runde 1 sind fast zwanzig Minuten Pause und eigentlich will ich unterhalten werden.

Die Bude quillt mit Rauch voll und meine Nase ist genervt,
Hipster-Volk ist zwar alternativ, kommt aber vom Qualmen nicht weg.

Zeit für Runde 2
wurde auch Zeit

Reimer 1 wird immer besser und berichtet von Stiften,
Reimer 2 wird immer schlechter und ist eigentlich Rapper.

Der Hangover-Typi wird immer poetischer und schmeißt mit Metaphern um sich.
Der nächste berichtet einfach weiter von seinem Tag. Und das ist so öde.
Kann der etwas anderes als kiffen?

Der Stau-Berichter wird zum Menschsein und kommunziert als Menschsein mit der Menschheit,
Sicherlich der tiefgreifendste Text des ganzen Abends.

Aber die Runde gehört nicht ihm, sondern dem Metaphernwerfer,
Was ist nur mit diesem Publikum los?

Das Finale ist also Tiefgründigkeit vs. Poesie.
Und das auf einem Poetry Slam!

Doch was ist das? Beiden wurde erzählt, dass sie nur zwei Texte vorbereiten sollten,
So ist nur noch verworfener Müll dran. Beide bezeichnen ihren Text als Schrott.
Hat das System?

Anyways, Metapher-Guy gewinnt mit Polarfüchsen.
Ist die Crowd kaputt?

Platz drei macht dann der Stifte-Reimer mit einem genialen Abschluss.
Rapper und Kiffer stinken ab. Zurecht.

Das ist also ein Poetry Slam.
Den hatte ich mir romantischer vorgestellt.

Aber in meiner kranken Fantasie von Romantik rennen auch alle Leute mit Ragefaces rum. Me Gusta!
Nerdzeug halt. Deswegen bin ich auch nicht für einen Poetry Slam geeignet.

Oder doch? Zu Texten könnte ich viel verwursten, auch von hier.
Und Ideen kamen mir während der Veranstaltung auch viele.

Ist immer so. Wenn man beim Rap Battle ist, dann kommen einem auch die besten Rhymes.
Aber könnte ich das auch vortragen? Wer weiß. Probieren könnte man es.

Der Slam ist vorbei und die Slammer sind in alle Winde verstreut.
Ich will nur noch raus da. Die Hipster haben den Sauerstoff weggeraucht.

Das Ende ist nahe, aber den Spruch des Tages will ich euch nicht vorenthalten.
Ein Gesprächsfetzen von den Kiddies, die an uns vorbeiziehen und ins Auto steigen.

... mit deinem kleinen Penis - das reicht auch für mein linkes Nasenloch

Wir gehen nach Hause. Einhundert Meter weiter steigen die Kiddies wieder aus ihrem Auto.
Die sind aber weit gekommen.

Poetry Slam, du warst seltsam.
Aber ich gebe nicht auf.
Ich komme wieder.
Und dann wirds lustig.

Eindruck von Instagram für Android.
Ereignis vom Fressnbuch.

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