31. März 2012

Das große Finale. Aber es gibt nicht Saw VII, sondern Saw 3D. In 2D auf meinem Fernseher. Es war eine lehrreiche Reise. Lehrreich insofern, dass sich die Saw-Filme einfach nicht lohnen. Mit dem Finale sollte es nicht besser werden.

Der letzte Saw-Film dokumentiert erneut den Nachfolger des Killers, wie er der Polizei entkommt und wie er neue Spiele spielt. Das Ganze ist dermaßen langweilig und dämlich, dass man sich glatt die ganzen Rückblenden wieder wünscht. Die sind diesmal Mangelware und das bedeutet auch, dass man den Orginal-Killer kaum sieht. Das tut dem Film einfach total weh, weil die ganze Serie sich eigentlich über den Orginal-Killer definiert.

Die Abenteuer des Nachfolgers sind dagegen eher langweilig. Auch deshalb, weil man jetzt den Killer kennt und die Handlung aus seiner Perspektive erlebt. Das macht keinen Spaß und nimmt den Film jegliche Spannung und mysteriöse Elemente. Vor allem hab ich das Gefühl, dass der Nachfolger von Film zu Film immer fetter wird und das obwohl die Filme direkt aneinander anknüpfen.

In Saw 3D geht es um Überlebende von vorherigen Fallen und wie der Killer einen davon bestraft, weil er die Popularität ausnutzt. Dabei entkommt er der Polizei und jagt die Ex-Frau des Original-Killers. Da es das letzte Kapitel der Serie ist, haben die Produzenten versucht, so viele bekannte Gesichter wie möglich zurück zu bringen. Ist allerdings schwierig, wenn man vorher alles niedermetzelt.

Alles das ist mit grausamen Fallen gespickt. Ich sage mit Absicht "grausam", weil mit Saw 7 die Serie endgültig ins Splatter-Genre übertritt. Das sind keine Fallen mehr, sondern Tötungsmaschinen. Die Opfer haben auch keine Wahl mehr. Aus den Maschinen gibt es kein Entkommen. Dabei ist die Tötungsweise nicht mehr halbwegs originell, sondern nur noch grausam. Wahrscheinlich auch wegen dem 3D. Soviel Gedärm und Körperteile habe ich lange nicht mehr auf mich zu fliegen sehen. Dumm.

Das dümmste ist vor allem das: Wieder wird ein Typi in eine Reihe von Spielen gesteckt, in denen er seine Kollegen retten kann. Wieder schafft er es natürlich nicht, aber am Ende wird er nicht getötet. Sondern der Zuschauer erfährt gar nicht, was mit im letztendlich passiert. Damit haben das ganze Spiel und die ganzen Fallen keinen Sinn gemacht oder keine Wirkung auf ihn. Es war einfach nur sinnlos. Da fragt man sich als Zuschauer doch hinterher, was das ganze sollte. Was sollte das?

Ich schwanke noch, welcher Saw-Film schlechter ist. Saw VI oder Saw 3D, aber viel nehmen sich die beiden nicht. Die Filmserie ist tot, sie ist zur Parodie ihrer selbst geworden, zum Splatter-Gemetzel. Es fließt tausendmal so viel Blut wie in den Teilen davor. Und diesmal sieht das Blut echt fake aus. Die Geschichten sind den Autoren ausgegangen, sowie die Ideen für Fallen. Es geht um Nichts mehr, der Killer hat die meiste Zeit der Filmserie im Grab verbracht und verrückter gehts nicht mehr. Ich bin froh, dass es vorbei ist.

0 Sterne.



Die Fallen/Ekelhaftigkeiten in Saw 3D:
  1. Kreissäge - Zwei Typen sind an gegenüberliegenden Enden festgebunden, vor ihnen jeweils eine Kreissäge. Über ihnen ist eine Tussi festgebunden, direkt unter ihr auch eine Kreissäge. Sie hat beide Typen miteinander betrogen. Die beiden Kerle können die Kreissägen jetzt so schieben, dass einer von ihnen stirbt. Nach einem kurzen Kampf entscheiden sich die beiden für die Tussi.

    Das Ansägen kennen wir ja schon. Von der Todesart ähnelt es dem Pendel aus Saw 5. Erst regnet es Blut, am Ende regnet es Darm. Direkt in den Bildschirm, ist ja 3D.
    Das Ganze war dann noch am helllichten Tage vor Publikum. Applaus.

  2. Geisterfahrt - Der Sänger von Linkin Park ist in einem Auto an seinem Sitz angeklebt. Reißt er sich nicht los, fährt das Auto los, zertrümmert einer Tussi den Kopf, reißt einem Typi den Kiefer aus und überfährt einen anderen Typi.

    Natürlich schafft er es nicht. Man sieht Haut, die sich vom Körper löst, einen zermatschten Kopf, einen abgetrennten Unterkiefer.
    Muss ja splattern. Ist ja 3D.

  3. Lanzen des Todes - Eine Frau sitzt in einem Gestell mit 4 Lanzen, die auf ihren Hals gerichtet sind. Der Schlüssel dazu ist in ihrem Magen mit einem Angelhaken. Ein Typi muss den Schlüssel rausziehen. Dabei darf sie nicht schreien, denn umso mehr Dezibel gemessen werden, desto näher kommen die Lanzen.

    Als er den Angelhaken mit ein paar Innereien daran endlich hat, ist die Zeit abgelaufen. Lanzen in den Hals, Blut spritzt.
    Muss ja splattern. Ist ja 3D.

  4. Augenstechen - Eine Tussi liegt auf einer Liege. Die wird immer weiter hochgeklappt. Wenn sie senkrecht ist, stechen spitze Rohre in ihre Augen und Mund. Ein Typi kann sie retten, indem er Gewichte stemmt, während Rohre in seinen Bauch stechen.

    Er schafft es nicht. Rohr -> Auge. Muss ja Splattern. Ist ja 3D.

    Der Typi stemmt, aber die Gewichte sind zu schwer, um sie lange zu halten. Was ich mich allerdings frage, warum er nicht einfach gewartet hat, bis sie fast senkrecht ist, und dann angefangen hat zu stemmen. Das hätte mehr Zeit gebracht, aber naja.

  5. Der Blinde und der Schlüssel - Ein Blinder Typi muss über Bretter balancieren und dann einen Schlüssel zugeworfen bekommen. Er fängt den Schlüssel nicht, er wird gehängt.

    Es gibt nichts zu sehen hier. Vielleicht schwingt der tote Körper in 3D besonders schön. Ist ja 3D.

  6. Der Ofen - Eine Frau ist in einem Ofen. Ein Typi kann sie retten, wenn er sich die Zähne zieht und danach an seinen Brustwarzen mit Angelhaken aufhängt und ein Kabel verbindet

    Zahnarztszene. Danach die wohl brutalste Szene der ganzen Serie: Nippel reißen. Danach verbrennt eine Frau. Buhu. Ist aber besonders schön in 3D.

  7. Raketenzug - Ein kleiner Wagen mit einer großen Spitze fährt auf einer Schiene auf eine Frau zu.

    Keine Falle, kein Entkommen. Aber am Ende war es nur ein Traum. Der Körper zerplatzt trotzdem wundervoll in alle Richtungen.
    Muss ja splattern. Ist ja 3D.

  8. Bärenfalle - Der Klassiker, die Bärenfalle wird jemanden aufgesetzt.

    Diesmal geht sie aber tatsächlich los. Das Gesicht wird aufgerissen. Das Opfer hat eine wunderbare Zunge! Muss ja splattern. Ist ja 3D.


Es gibt noch ein paar mehr. Ein Käfig, der sich zu Stacheln öffnet, ein automatisches Maschinengewehr, ein blutiger Beinstumpf, der an ein heißes Rohr gehalten wird, viele Morde. Dabei gibt's aber nix zu sehen. Nach einem Schuss ins Auge bleibt ein bisschen Hirn an der Wand kleben. Auch nichts Neues.



ES IST VORBEI. ICH MACHE EINEN FREUDENTANZ. WAS MIR AM ENDE BLEIBT IST DIE ERKENNTNIS DER SINNLOSIGKEIT, ABER DAS LEBENSACHIEVEMENT "7 days, 7 Saws".

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