Am Samstag habe ich Payback gesehen. Nachdem ich Max Payne 3 durch hatte, war mir genau nach dieser Art Film. Ich wusste, dass es irgendwie um einen Mann geht, der hintergangen wird und Rache nehmen will. Dass der Film dann doch so viel Ähnlichkeit mit dem Spiel hatte, hätte ich nicht gedacht.
Ein Kumpel hat den Film auf Bluray, welche die Kinoversion und den Director's Cut enthält. Da ich immer für den Director's Cut bin, haben wir diese Version gesehen.
In Payback geht es um Mel Gibson's Charakter "Porter", der nach einem Überfall auf chinesische Geldwäscher von seinem Komplizen hintergangen und angeschossen wird. Er überlebt und will nun seine 70000 Dollar wieder. Dabei legt er sich mit dem größten Verbrecher-Syndikat der Stadt an.
Der Film ist sehr gut gemacht, hat eine sehr dichte Atmosphäre und hat genau diesen sarkastisch-zynischen Unterton, den ich durch Max Payne lieben gelernt habe. Auch Mel Gibsons Mantel erinnert sehr an Max. Es gibt witzige Szenen, die sich daraus ergeben, dass Porter ein Mann mit festen Prinzipien ist. Obwohl die Beute aus dem Überfall das Doppelte war, will er nur seine 70000 und das kapieren die anderen Charaktere nicht. Sehr genial ist auch der Auftritt von Lucy Liu (hubba-hubba-hubba).
Durch Zufall schauten wir nach dem Film ein Special Feature über die Unterschiede zwischen Kinoversion und Director's Cut. Als wir feststellten, dass die Unterschiede doch so gravierend sind, dass fast 2 unterschiedliche Filme daraus entstanden sind, wobei die Kinoversion fast 20 Minuten länger ist, entschieden wir uns, die Kinoversion gleich nachzuschieben, was wir gestern taten.
Die Geschichte dahinter war, dass dem Studio die Version des Regisseurs nicht gefallen hatte, deshalb haben sie ihn gefeuert und nochmal 10 Tage nachgedreht. Als der Film dann auf Bluray erscheinen sollte, gaben sie dem Regisseur die Möglichkeit, seinen Director's Cut zu realisieren. Im folgenden ein paar Anmerkungen zu den Unterschieden der Versionen.
Da wir die Kinoversion auf Englisch sahen und den Director's Cut auf Deutsch, kann ich nicht viel zu den Dialog-Unterschieden sagen, außer dass im Englischen viele Fucks fliegen, die im Deuschen blumig entschärft wurden, aber das ist sicher in beiden Version so ;)
Der große Unterschied ist der letzte Akt. Während man im Director's Cut den Boss des Syndikats nie sieht, bekommt es Porter in der Kinoversion direkt mit ihm zu tun. Er entführt seinen Sohn und tritt noch einige Ärsche. Im Director's Cut gibt es statt dieser Begegnung nur Schießereien an einem Bahnhof, nach der Porter in eine ungewisse Zukunft fährt.
Schon allein dieser Handlungsunterschied verleiht beiden Versionen eine eigene Dynamik, bei denen sich auch Motivationen von Charakteren ändern. Während im Director's Cut aufgeklärt wird, dass Porter seine Frau nicht betrogen hat, hat es in der Kinoversion den Anschein, dass er sie tatsächlich betrogen hat und seine Frau zurecht auf ihn sauer ist. Auch die Aufklärung, dass alles von vorneherein geplant war, kam in der Kino-Handlung viel früher. Da wollte man es dem Zuschauer wohl leichter machen ^^
Insgesamt hat man einige Schlüsselszenen aus der Kinoversion entfernt. Ein ganzer Kampf zwischen Porter und seine Frau fehlt, wurde aber für den Director's Cut wieder hergestellt, was ich ziemlich gut finde. 1999 befürchtete man noch, dass der Kampf wohl ein schlechtes Licht auf Porter wirft, aber ich finde, dass er seinem Charakter noch eine wichtige Seite hinzufügt. Die Begegnung mit dem Boss des Syndikats musste von meiner Seite nicht sein und das offene Ende des Director's Cut mag ich mehr.
Auch in der Präsentation hat sich einiges geändert. Neben einem völlig neuen Soundtrack hat der Director's Cut auch ein ganz anderes Farbschema. Die Kinoversion sticht mit dunklen Blautönen, der Director's Cut ist farbenfroher. Die Musik der Kinoversion ist sehr mondän und lässt sofort erkennen, dass der Film aus den 80ern/90ern kommt. Die Musik des Director's Cut ist eher auf den Film zugeschnitten und passt mehr in die Atmosphäre. Zudem kam in der Kinoversion ein Voice-Over hinzu, dass zwar sehr an Max Payne erinnert, aber eigentlich keinen Zusatznutzen schafft.
Ein Voice-Over hilft in keinem Film was. Es passt unter gewissen Umständen, aber in den meisten Fällen, nimmt es dem Zuschauer das selbständige Denken und das Erkennen von Zusammenhängen ab. Jeder Film mit Voice-Over würde genausogut ohne auskommen. Das beweist der Director's Cut voll und ganz.
Mir gefällt der Director's Cut von Payback besser, eben weil er eine ganze Atmosphäre transportiert, ein offenes Ende hat, etwas härter ist, den Porter-Charakter besser definiert und sowieso die eigentliche Vision des Regisseurs verwirklicht. Man braucht kein Voice-Over oder keinen Boss des Syndikats und vor allem braucht man nicht in jedem Film ein Happy End.
Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks und (oft unterschätzt) die Reihenfolge, in der man die Filme gesehen hat. Bei mir kam zuerst der Director's Cut. Der erste Eindruck zählt halt auch. Ich würde dem Director's Cut 4 Sterne geben und der Kinoversion 3. Es lohnen sich beide Filme, ohne Frage. Wenigstens eine Version sollte man mal gesehen haben, wenn einem diese Art von Filmen gefallen.
Ein Kumpel hat den Film auf Bluray, welche die Kinoversion und den Director's Cut enthält. Da ich immer für den Director's Cut bin, haben wir diese Version gesehen.
In Payback geht es um Mel Gibson's Charakter "Porter", der nach einem Überfall auf chinesische Geldwäscher von seinem Komplizen hintergangen und angeschossen wird. Er überlebt und will nun seine 70000 Dollar wieder. Dabei legt er sich mit dem größten Verbrecher-Syndikat der Stadt an.
Der Film ist sehr gut gemacht, hat eine sehr dichte Atmosphäre und hat genau diesen sarkastisch-zynischen Unterton, den ich durch Max Payne lieben gelernt habe. Auch Mel Gibsons Mantel erinnert sehr an Max. Es gibt witzige Szenen, die sich daraus ergeben, dass Porter ein Mann mit festen Prinzipien ist. Obwohl die Beute aus dem Überfall das Doppelte war, will er nur seine 70000 und das kapieren die anderen Charaktere nicht. Sehr genial ist auch der Auftritt von Lucy Liu (hubba-hubba-hubba).
Durch Zufall schauten wir nach dem Film ein Special Feature über die Unterschiede zwischen Kinoversion und Director's Cut. Als wir feststellten, dass die Unterschiede doch so gravierend sind, dass fast 2 unterschiedliche Filme daraus entstanden sind, wobei die Kinoversion fast 20 Minuten länger ist, entschieden wir uns, die Kinoversion gleich nachzuschieben, was wir gestern taten.
Die Geschichte dahinter war, dass dem Studio die Version des Regisseurs nicht gefallen hatte, deshalb haben sie ihn gefeuert und nochmal 10 Tage nachgedreht. Als der Film dann auf Bluray erscheinen sollte, gaben sie dem Regisseur die Möglichkeit, seinen Director's Cut zu realisieren. Im folgenden ein paar Anmerkungen zu den Unterschieden der Versionen.
Da wir die Kinoversion auf Englisch sahen und den Director's Cut auf Deutsch, kann ich nicht viel zu den Dialog-Unterschieden sagen, außer dass im Englischen viele Fucks fliegen, die im Deuschen blumig entschärft wurden, aber das ist sicher in beiden Version so ;)
Der große Unterschied ist der letzte Akt. Während man im Director's Cut den Boss des Syndikats nie sieht, bekommt es Porter in der Kinoversion direkt mit ihm zu tun. Er entführt seinen Sohn und tritt noch einige Ärsche. Im Director's Cut gibt es statt dieser Begegnung nur Schießereien an einem Bahnhof, nach der Porter in eine ungewisse Zukunft fährt.
Schon allein dieser Handlungsunterschied verleiht beiden Versionen eine eigene Dynamik, bei denen sich auch Motivationen von Charakteren ändern. Während im Director's Cut aufgeklärt wird, dass Porter seine Frau nicht betrogen hat, hat es in der Kinoversion den Anschein, dass er sie tatsächlich betrogen hat und seine Frau zurecht auf ihn sauer ist. Auch die Aufklärung, dass alles von vorneherein geplant war, kam in der Kino-Handlung viel früher. Da wollte man es dem Zuschauer wohl leichter machen ^^
Insgesamt hat man einige Schlüsselszenen aus der Kinoversion entfernt. Ein ganzer Kampf zwischen Porter und seine Frau fehlt, wurde aber für den Director's Cut wieder hergestellt, was ich ziemlich gut finde. 1999 befürchtete man noch, dass der Kampf wohl ein schlechtes Licht auf Porter wirft, aber ich finde, dass er seinem Charakter noch eine wichtige Seite hinzufügt. Die Begegnung mit dem Boss des Syndikats musste von meiner Seite nicht sein und das offene Ende des Director's Cut mag ich mehr.
Auch in der Präsentation hat sich einiges geändert. Neben einem völlig neuen Soundtrack hat der Director's Cut auch ein ganz anderes Farbschema. Die Kinoversion sticht mit dunklen Blautönen, der Director's Cut ist farbenfroher. Die Musik der Kinoversion ist sehr mondän und lässt sofort erkennen, dass der Film aus den 80ern/90ern kommt. Die Musik des Director's Cut ist eher auf den Film zugeschnitten und passt mehr in die Atmosphäre. Zudem kam in der Kinoversion ein Voice-Over hinzu, dass zwar sehr an Max Payne erinnert, aber eigentlich keinen Zusatznutzen schafft.
Ein Voice-Over hilft in keinem Film was. Es passt unter gewissen Umständen, aber in den meisten Fällen, nimmt es dem Zuschauer das selbständige Denken und das Erkennen von Zusammenhängen ab. Jeder Film mit Voice-Over würde genausogut ohne auskommen. Das beweist der Director's Cut voll und ganz.
Mir gefällt der Director's Cut von Payback besser, eben weil er eine ganze Atmosphäre transportiert, ein offenes Ende hat, etwas härter ist, den Porter-Charakter besser definiert und sowieso die eigentliche Vision des Regisseurs verwirklicht. Man braucht kein Voice-Over oder keinen Boss des Syndikats und vor allem braucht man nicht in jedem Film ein Happy End.
Am Ende ist es eine Frage des Geschmacks und (oft unterschätzt) die Reihenfolge, in der man die Filme gesehen hat. Bei mir kam zuerst der Director's Cut. Der erste Eindruck zählt halt auch. Ich würde dem Director's Cut 4 Sterne geben und der Kinoversion 3. Es lohnen sich beide Filme, ohne Frage. Wenigstens eine Version sollte man mal gesehen haben, wenn einem diese Art von Filmen gefallen.
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