26. Juli 2012

Letztes Wochenende durfte ich auf diesem Frauensender einen Film namens Elizabethtown sehen. Juchu.

Darin geht's um unseren Lieblingselben Orlando Legolas Bloom, wie er seiner Firma mal eben 1 Milliarde Dollar in den Sand setzt. Und dann stirbt auch noch sein Vater. Der Film verläuft ab da in 2 Handlungssträngen, während er sich mit seinem eigenen Fiasko abfinden muss. Im ersten geht es darum, wie er der Familie seines Vaters begegnet und mit ihr umgeht. Im zweiten Strang begegnet er zuerst Kirsten MJ Dunst und wird von ihr so lange verfolgt, bis sie dann zusammen kommen.

Ich schreibe explizit "verfolgt", weil der ganze Charakter von Kirsten Dunst so gruselig wie unrealistisch ist, dass man irgendwann einfach nicht mehr hinsehen möchte. Sie spricht also Orlando Bloom auf diesem einen Flug an und lässt ihn ab da nicht in Ruhe, schreibt ihm eine Wegbeschreibung, auf der tausend Mal ihre Nummer steht. Als er dann tatsächlich in einem Anfall von geistiger Umnachtung anruft, lässt sie nicht mehr locker, macht ihm klar, wie toll das Leben ist, gibt ihm Lektionen und macht imaginäre Fotos und erzählt von imaginären Freunden. Am Ende bastelt sie eine selbstgemachte Karte, die ein normaler Mensch niemals in einer Nacht hätte fertig stellen können. Die ist für einen Road Trip, bei dem selbst die gebrannte Musik genau auf die richtige Stelle passt. Staus und Ampeln wohl mit eingerechnet. All das, um am Ende des Films am richtigen Fleck auf ihn zu warten. WTF...

Ich habe nicht nur ein Problem damit, dass das beim Zuschauer total unrealistische Erwartungen an eigene Beziehungen oder ein total verzerrtes Bild von Romantik hinterlässt, sondern dass nie irgendwie geklärt wird, woher Kirsten Dunst überhaupt kommt, was für ein Mensch sie ist, oder welche Motivation sie hat. Warum ist sie so abgedreht? Warum tut sie das für einen Menschen, den sie gerade mal 3 Tage kennt? Nix. Das ist so schade, denn eigentlich ist der Charakter dann total wertlos, ein Stück Holz. Denn es gibt keine Lösung für die Probleme von Orlando Blooms Charakter, außer dass irgendwann ein magisches, abgedrehtes Stück Holz auftaucht und ihn von allen seinen Problemen befreit.

Not.

Leider funktioniert das Leben nicht so. Und ganz ehrlich habe ich gehofft, dass sie am Ende des Filmes gar nicht am Treffpunkt auftaucht und es sich herausstellt, dass sie nur ein Konstrukt aus Orlando Blooms Kopf ist, dass er sich erschaffen hat, um mit seinen Problemen klar zu kommen. Das würde dem ganzen Film eine pyschologische Kante geben, die das für mich irgendwie noch plausibel erscheinen lassen hätte. Aber so ist Kirsten Dunst nur eins von diesen Manic Pixie Dream Girls (Definition), das abgedreht, liebenswert und gut-gelaunt ist und nur dazu da ist, aus dem Nichts die Probleme des Hauptcharakters zu lösen. Mit Magie...

Nun, da ich meinen Frust abgelassen hab, muss ich dazu sagen, dass ich den Film trotzdem ganz gern gesehen hab. Zum einen ist die zweite Handlung um den Tod seines Vaters ganz gut gestrickt und mit liebenswerten Charakteren gefüllt (bis auf die Standup-Comedy-Einlage der Witwe), zum anderen gibt es einige nette Auftritte von Gaststars wie Jessica Biel und Alec Baldwin. Vor allem dieses Gefühl der amerikanischen Großfamilie wird sehr gut transportiert.

Keine Lust hatten übrigens auch die Synchronsprecher der deutschen Version. Die Dialoge klingen so sehr abgelesen, dass im deutschen Film überhaupt nicht der Anschein eines normalen Gesprächs ensteht. Und welcher Synchrosprecher war wieder am Schlimmsten? Die Sprecherin Ableserin von Kirsten Dunst. Ugh. Letztendlich ist Elizabethtown aber zu kurzweilig und man fragt sich hinterher eher warum es diesen Film und insbesondere Kirsten Dunst gibt. Letztendlich ist's ein Film für Frauen, deren Träume nach Romantik erfüllt werden wollen. Viel Spaß dabei. Ohne mich. 2 Sterne von 5.

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