13. Juli 2012

Ich sehe an mir herunter und mag mich nicht. In den Spiegel schaue ich aus Prinzip nicht. Das halte ich für unnötig. Die Brille rutscht, aber ich kümmere mich nicht darum. Das Haar wird immer kürzer.

Da macht man den ganzen Tag, was einem gefällt, hat einen Beruf, der Spaß macht, zockt, schaut Serie, kocht und trotzdem ist man unzufrieden.

Ich koche die Kartoffeln, von denen ich viel zu viel gekauft habe, damit sie nicht schlecht werden. Eigentlich sind sie schon schlecht. Ich koche die doppelte Portion, obwohl ich nicht mal die Hälfte schaffe. Ich mache das für mein Gewissen. Letztendlich schmeiße ich den Rest weg. Das magische Maggi-Pulver mit dazu. Es weckt sicher keine Superkräfte. Ungesund wird es auch sein. Aber hauptsache ich habe "gekocht", was mit mir angefangen.

Ich kaufe zu viel und kippe zu viel weg. Klingt wie das Leben. Man will zu viel und vergeudet zu viel. Und dann findet man sich auf der Couch wieder und schaut We love Lloret. Abschaum, der Abschaum anschaut. Ich widere mich an und weiß selbst nicht, was ich mit mir anfangen soll.

Ich heule rum, dass ich bei meinem Spiel nicht weiter komme, höre aber trotzdem nicht auf. Die Welt kotzt mich an, aber ich komme nicht zu Potte, etwas zu verändern. Das Leben stinkt. Mein Leben stinkt. Ich tu mir selbst leid.

Also surfe ich gelangweilt im Netz. Ich verbringe eine Stunde damit mich auf Wikipedia über die Rote Armee Fraktion zu belesen. War das Klima früher mal geladen, herrscht heute ein Klima der Gleichgültigkeit. Nichts ist wichtiger als man selbst. Ich wüsste nichts, wofür man auf die Straße gehen sollte, außer für das eigene Wohl.

Was also anfangen. Mit sich selbst? Mit seinem Leben?

Sicher nicht einen Blog schreiben. So tun als könnte man das. So tun als wüsste man bescheid. Leuten bei Twitter stalken und den Kopf schütteln. Letztenendes schüttelt man nur über sich selber den Kopf. Sein kleines trauriges Leben.

Dann spielt man noch eine Partie Schach und geht ins Bett. Und denkt sich "vielleicht noch zweiundzwanzigtausend solcher tage"...

Es ist dieses Gefühl, mit allem in Leben fertig zu sein. Als Mensch geformt zu sein, den man für den Rest seines Lebens ist. Sich nicht mehr zu entwickeln Einfach nicht mehr weiterzugehen, sondern sich nur im Kreis zu drehen. Operationen über sich ergehen zu lassen, die nichts bringen. Nicht mehr weiter zu wissen.

Was fange ich bloß mit mir an?

Eurk...

Das Leben ist so pathetisch...

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