In Zeulenroda wurde der Weihnachtsbaum besetzt, oder "okkupiert", wie sie es nennen. Dabei wurde er mit neuem Schmuck behängt. Die ganze Aktion ist hier dokumentiert.
Geht es nur mir so oder verliert die Occupy-Bewegung gerade etwas Dampf? Wo hört Protest auf und fängt Vandalismus an? Die Frage würde man sich vielleicht nicht stellen, wenn es nicht um einen Weihnachtsbaum gehen sollte. Nicht nur ein Symbol für Weihnachten und den Konsum dahinter (ohne Frage), sondern auch für Frieden und dafür Besinnlichkeit zu finden, das Jahr ausklingen zu lassen, mit seiner Familie zusammenzukommen und einfach nur mal zur Ruhe zu kommen. Von daher ist das vielleicht das falsche Signal. Außerdem lässt mich das glauben, dass die Leute von Occupy-Zeulenroda eher Spaßkanonen mit zu viel Zeit sind.
Es gibt auf jeden Fall jetzt einen Blog unter occupyzeulenroda.blog.de, wo man die Abenteuer dieser Gruppe verfolgen kann. Eine Facebook-Gruppe gibt es auch.
8 Kommentare:
Ich find die Aktion super. Niemand wird geschädigt aber man macht seinen Standpunkt deutlich. So müssen Aktionen sein
Definitiv, ohne Frage.. es ist eine tolle Aktion und absolut kreativ.
Aber was ich damit sagen wollte ist, dass die Sache bei mir nicht mehr als ein Schulterzucken ausgelöst hat und ich mich frage, ob es anderen nicht auch so geht. Und wenn das bei mir schon so ist, wie sollte es dann die Leute treffen, die eigentlich damit gemeint sind?
Wenn ich in meiner Umgebung so umschaue, würden da die meisten auch nur mit der Schulter zucken.
Aber wenn es einen erreicht, ist schon viel getan - leider haben sich die meisten Menschen ganz tief im Fell des Kaninchen vergraben und da kommt man nicht an einem Tag raus. ach wie philosophisch).
Hier in Seeheim oder Darmstadt gibts nicht mal ne ordentliche Occupy Bewegung
Naja, wenn es eine Aktion bei einer Bank oder einer Behörde gewesen wäre, könnte ich mich schon damit identifizieren, aber bei einem Weihnachtsbaum??
Und ich denke, dass es da anderen Leuten auch so geht.. und das hat gar nicht viel mit im Fell verkriechen zu tun..
Warum eine Aktion gegen ein friedliches Symbol, wenn am und um Markt mehrere Filalien des "Gegners" sind?
Das Fell verkriechen kommt aus Sofies Welt. Als Kind sitzt man auf der Spitze des Kaninchenfells und sieht alles klar. Als Erwachsener wandert man immer tiefer ins Kaninchenfell, da ist es warm, geschützt... aber man sieht nix mehr.
Weihnachten ist das Fest der Wünsche, da kann man sich doch am Weihnachtsbaum was wünschen (und im Kommerz wird Weihnachten ja eh unterm Baum entschieden - finde die Media Markt Aktion da eher kritikwürdiger als diese).
Leider funzt diese Allegorie nicht mit der Ungerechtigkeit der Banken.. wie soll ein Kind das sehen...
Weihnachten ist auch das Fest der Liebe.. man hätte auch Penisse an den Baum hängen können... trotzdem *schulterzuck*
Ahjo, waren Penisse wohl grad aus. Aber hätte man theoretisch machen können.
Und zum Kind:Ich kann nicht jede Aktion abklopfen, ob sie auch für jede Bevölkerungsgruppe und -schicht relevant ist - da kann ich nie was machen. Wobei gestern eine über 70-jährige aus meinem Bekanntenkreis kam und meinte, sie hätte da in Youtube so einen FlashMob gesehen, das will sie auch mal machen *lach*
Was ich mir aber auch vorstellen kann ist, dass da Kinder beim Lesen durchaus fragen, was das denn heißt, Luxussteuer oder Steuer auf Bankengeschäfte. Und dann sollen die Erwachsenen mal antworten - meistens denkt man ja doch vorher noch, also auch wieder Ziel erreicht.
Doch, ich bitte darum, jede Aktion vorher abzuklopfen, denn man sollte ja darüber nachdenken was man tut..
Bei der Ouccpy-Bewegung geht's darum, dass es ein Ungleichgewicht bei der Verteilung des Reichtums auf der Welt gibt und dass es Institutionen gibt, die diese Umverteilung betreiben. Und genau diese Menschen, das eine 1%, sollen die Proteste treffen.
Und jetzt kommt da so eine lustige Wandergruppe aus Zeulenroda und behängt einen Weihnachtsbaum und wer machts weg? Die Stadtreinigung. Wow, genau die richtigen getroffen.
Dann kann die Gruppe sich ja gleich in Spaßmacher-Kaputtnicks umbenennen und nächstes Mal den Markt schmücken oder die Greizer Straße fegen.
Aber nicht den Namen einer Bewegung den Namen nutzen, die endlich mal nicht gegen das politische System, sondern gegen das gesellschaftliche System gerichtet ist.
Vor allem wenn ich genau weiß, dass da Leute mitmachen, die am 24. unter ihrem Weihnachtsbaum in ihrer gut beheizten Wohnung sitzen und keinen Gedanken an irgendwas außerhalb ihrer kleinen Welt denken werden, geschweige denn irgendwas ihren Kindern über die Ungerechtigkeit, dass wenige alles besitzen, erzählen werden.
Wenn ihr Leute zum Nachdenken bewegen wollt, bildet sie aus. Wenn ihr etwas ändern wollt, dann trefft die Leute, die es betrifft.
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