14. August 2010

Mal vorneweg: Das ist weder hemmungslose Kritik noch eine reine Lobeshymne auf die Bahn. Die Deutsche Bahn ist ein notwendiges Übel, wie ein Ulcus, welches man nicht losbekommt und zum Leben braucht. Fakt ist, dass ich immer mehr oder minder angekommen bin und sich immer mehr oder weniger freundlich um mich gekümmert hat und ich letztenendes immer am Ziel war. Jeder kann mit dem folgenden Text anfangen, was er will.

Daher auch nur eine neutrale Schilderung meiner Fahrt mit dem ICE 500. Mit dem fahre ich jetzt wohl öfters, denn er nimmt auf seinem Weg von Basel nach Dortmund einen mir wichtigen Ort mit, von dem ich aber nicht so gerne abfahre. Diese Woche war alles in Ordnung, ruhig und ich kam sogar eine Minute früher in Karlsruhe an, als angekündigt. Huihui.

Das sah letzte Woche etwas anders aus, da kam er schonmal 10 Minuten zu spät. Oh weh. Ob ich da meinen Anschluss in Karlsruhe bekommen sollte? Ich stieg ganz vorne ein und musste mich erstmal durch 1. Klasse und Speisewagen schlagen, bis ich in den vollen Normalo-Bereich kam. Ich lief also bis ganz nach hinten durch, doch beim Betreten des letzten Wagens lief ich gegen eine Wand aus heißer Luft, Schweiß und seltsamen Hustens. Klimaanlage kaputt. Also zurück und sich noch neben eine Frau gequetscht, die sichtlich genervt war, dass sie ihren Rucksack von dem leeren Sitzen heben musste.

Der Schaffner war so freundlich mich darauf hinzuweisen, dass die Verspätung des Zuges "vorgemerkt" ist. Aha, da plant die Bahn also schon ihre Verspätungen. Aber nicht schlecht, weil alle anderen quasi warten. Dann die zugehörige Ansage, doch als das Gleis meines Anschlusszuges angesagt wurde, entschied sich das Kind vor uns zu schreien. Nix war's also mit Gleis. Ich also wieder aufgestanden, dem Schaffner hinterher. Wieder ganz nach vorne in den Speisewagen, in dem es seltsamerweise von der Decke goss. Ja, es tropfte nicht nur, es goss. Hmm, im Bordbistro sitzen, am Fertigfras der Bahn schlemmen und neben mir der lecker-hygienische Wasserfall. Stell ich mir romantisch vor. Candlelight muss man selbst mitbringen.

Jedenfalls hatte da der Schaffner sein Kabuff und unterhielt sich mit einem anderen Typi an einem Computer. Freundlich und serviceorientiert hat er sich auch von mir nicht unterbrechen lassen. Das Gleis kannte er auch nicht, schließlich war er nicht derjenige, der die Ansagen macht. Ok, ich wusste nicht, dass nicht das ganze Zugpersonal solche wichtigen Informationen kennt und dann auch mir nicht weiter helfen will, sondern mich abspeist mit "Da müssen sie mal schauen ob noch eine Ansage kommt oder dann halt am Bahnhof schauen" Vielen Dank.

Der Schaffner meinte dann noch zum anderen Typi, dass es hinten ziemlich heiß sei, worauf dieser meinte, dass der Computer nichts ungewöhnliches anzeigt und eigentlich richtig funktioniert. Klar, wenn 1 Meter neben meinem Computer Wasser von der Decke fließt, dann ist für mich die Welt auch noch in Ordnung. Jedenfalls bequemte er sich dann doch, zusammen mit dem Schaffner Wasserflaschen dahinten zu verteilen.

Lange Einleitung, kurzes Ende: Ich hab meinen Anschluss bekommen und bin mit 15 Minuten Verspätung in Stuttgart angekommen. War nicht schlimm, hat nicht wehgetan und war auch nicht sonderlich ärgerlich. Eine Woche später war ja alles in Ordnung. Achja, die Toiletten im letzten Wagen waren auch defekt. Ohne Klimaanlage sorgte das dann beim Aussteigen noch für das kulinarische Dufterlebnis des Tages.

Wenn dieser Beitrag im Blog erscheint, sitze ich wohl im ICE nach Hamburg und es wird wohl alles glatt gehen, denn ich muss nicht umsteigen. Hurra-Hurra..

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