Im Jahr 2012 wird die Trinkwasserschutzverordnung für die Talsperre Zeulenroda aufgehoben. Für die Leute heißt das: Endlich wieder Baden in der Talsperre. Für die Stadt und die Wirtschaft heißt das: Endlich wieder Geld aus den Taschen der Leute ziehen.
Das Strandbad soll kostenlos bleiben, aber was damit passiert... ich weiß nicht.
Auf der Homepage der
Kommunalentwicklung Mitteldeutschland GmbH sind jetzt
Pläne für die Talsperre aufgetaucht und ich bin ziemlich skeptisch. Mich macht nicht skeptisch,
dass die Talsperre für den Tourismus genutzt werden soll, weil das ja eine gute Sache ist, sondern eher,
wie sie genutzt werden soll und welche Folgen das für die Natur, die Stadt und die Leute haben kann.
Das Strandbad ist zur Zeit wunderschön gelegen an der Küste, weit genug weg von der Brücke und trotzdem nah genug an der Stadt. Es ist eine wunderbar gepflegte Wiese mit Kieselsteinstrand zum Meer, schönem Kinderspielplatz und einer guten Beachvolleyballanlage. Aber das soll sich ändern.
Eine Fußgängerbrücke muss her!Zum ersten: Eine Fußgänger- und Fahrradbrücke von der Aumaischen Straße zum Strandbad. Warum? Es ist eine Talsperre, ein See, das Zeulenrodaer Meer. Klar gibt es da Buchten. Aber es gibt darum auch wunderschöne Wanderwege im Wald und am Uferrand, die auch relativ direkt zum Strandbad gehen. Eine Brücke zerstört nicht nur das Erscheinungsbild vom Ufer, sondern spart nur letztlich nur 15 Minuten Weg. Letztlich geht es den Planern wohl darum, dass die fetten, reichen und faulen Leute, die sich das Seehotel leisten können, mit ihrem Elektroscooter schnell zum Strandbad kommen.

Oh man...
Wir bauen mal alles zu hier...Nun zum Strandbad selbst. Das wird mal vollgekleistert:
Seerestaurant mit Terrasse. Freilichtbühne mit Biergarten. Steg mit Sprung- und Rettungsturm. Kleinkinderwasserspielfläche. Liege- und Spielbereiche. Sonnenterasse. Café und Bistro. FKK-Bereich. Innovations- und Umweltbildungszentrum. Sportfreiflächen. Über 200 Parkplätze. Grillplatz. Sportgeräteausleihstation.

Da stehen dann noch Sachen in dem Artikel wie dass man auf die Form des gegebenen Materials achten will, ohne störende Lärm- und Schadstoffemissionen arbeiten und nachhaltig wirtschaften will.
200 Parkplätze?? Drei verdammte gastronomische Einrichtungen?? Ein Umweltbildungszentrum?? IST DAS EUER ERNST?? Auf dem Bild sehe ich da noch viele, viele Bungalows und Bootsstege.
Kurz: Es wird alles vollgekleistert. Und während der Bauzeit wird da gar nichts gehen. Wer auch immer diese Studie gemacht hat, der kommt nicht aus Zeulenroda. Wer hält 200 Parkplätze für realistisch? Ich habe dort schon volle Tage erlebt, aber da wären so viele Parkplätze noch leer und das ändern Restaurants, FKK-Bereiche und ein verdammtes Umweltbildungszentrum nicht. Aber wer das Seglerheim in Quingenberg auch als "Segelhafen" bezeichnet, der war wahrscheinlich noch nie vor Ort.
Vor allem, was da weggeholzt und umgewälzt wird. Ich habe Zweifel, dass sich das für die Stadt lohnt, aber wer bin ich schon. Wenn Zeulenroda das Geld auftreiben kann, warum nicht. Letztlich wird es sicherlich die Stadt nicht unattraktiver machen, vielleicht für Einheimische einfach nur fremder. Mal sehen ob es vom Konzept zum Bau kommt und wann.