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11. April 2012

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Am Karfreitag ging es ins Kino. Was für ein Highlight. Nicht nur war es seit langem mal wieder ein Besuch im Odeon in Zeulenroda, sondern es war eine persönliche Premiere: Zum ersten Mal mit der gesamten Familie im Kino. Das bedeutete 8 kritische Stimmen gegen Zorn der Titanen.

Schon damals hatte mich meine Mutter in Kampf der Titanen begleitet und heute war also die Fortsetzung dran. Leider entwickelte sich der Film dann nicht zum Highlight wie der Kinobesuch selbst.

Zorn der Titaten (Wrath of the Titans) spielt 10 Jahre nach dem ersten Teil, welcher ja wiederum ein Remake war. Allerdings hat er nichts mehr damit zu tun, bis auf einen putzigen Gastauftritt der mechanischen Eule (von der kommen sie wohl nicht los). Die antiken Götter verlieren weiter ihre Kraft, da die Menschen immer weniger an sie glauben, und das schwächt auch das Gefängnis, in dem Kronos steckt, der Vater der Götter und Anführer der Titanen. Durch die Schwächung kommen auch immer mehr Kreaturen auf die Erde und greifen die Menschen an. Zeus wendet sich also an Perseus, die Welt zu retten.

Der Film hat einige Probleme:

Nicht episch genug
Der erste Film hatte eine epische Breite. Man spürte die Gefahr und die Konsequenzen, die von ihr ausgehen. Dieses Gefühl habe ich im zweiten Film nicht mehr gehabt. Hier soll es um die Mythologie einer ganzen Welt gehen und man bekommt irgendwie nicht mal eine Messerspitze davon. Auch dem Soundtrack fehlt es an der Epik. Die Musik von Kampf der Titanen höre ich heute noch gern, während ich mich an die Musik von Zorn der Titanen kaum erinnere.

Darstellerwechsel
Vom ersten zum zweiten Teil wechselten Ares und Andromeda ihre Darsteller. Während es bei Ares nicht weiter weh tat, weil er nur eine Nebenrolle im ersten Film hatte, war es bei Andromeda doch sehr auffällig. Sie wurde von einer braunhaarigen, noblen Königin zu einer blonden, nervigen Xena ohne Nutzen. Und für eine Liebesgeschichte wurde auch noch Perseus Frau, Io, die dem ersten Teil viel Leben eingehaucht hat geopfert. Die Erklärung? Sie starb. Klasse, im ersten Teil ist sie auch gestorben und die Götter brachten sie wieder zurück. Im zweiten Teil war das wohl nicht mehr drin. Oh man...


Die Kämpfe
Irgendwie hatte ich das Gefühl, dass es ziemlich wenige Kämpfe gab, was dem Film auch bestimmt ein bisschen die Epik genommen hat. Klar, wir haben mit Zyklopen, Minotauren und Chimeren viele mystische Kreaturen, aber irgendwie hat's mir wohl nicht gereicht. Vor allem aber war Perseus irgendwie ein Schwächling, weil er alle wichtigen Kämpfe gegen Götter oder Kronos nicht allein von sich aus gewonnen hätte. Jedes Mal brauchte er entweder Hilfe oder hatte irgendeinen geilen Gegenstand, der ihm geholfen hat. Aber ich hatte halt das Gefühl, wäre es Perseus allein gegen den Rest der Welt gewesen, dann hätte der Rest der Welt wohl gewonnen.
Vor allem der Endkampf ist enttäuschent. Da hatte man das Gefühl, dass der Kraken aus dem ersten Film den Endboss Kronos auseinander genommen hätte. Da war irgendwie keine Substanz in dem Kampf...

Nebendarsteller
Neben dem bereits erwähnten schmerzlichen Fehlen von Io waren die Nebencharaktere allesamt schwach. Perseus einzige Motivation ist die Beziehung zu seinem Sohn, aber irgendwie hat man ihm das nie wirklich abgekauft. Er kam mir nie wie ein Vater vor, sondern nur wie ein Typ mit einem Jungen. Apollos Sohn und Andromeda hatten nicht wirklich eine Funktion oder wurden nervig, nachdem sie ihre Funktion erfüllt hatten. Und die restlichen Nebencharaktere waren bloß da, waren aber zu nichts gut. Während im ersten Film eine wirklich coole Gruppe aus Individuen, die alle eine eigene Geschichte und Motivation haben, sich auf den Weg zur Medusa macht, besteht die Gruppe hier aus fünf Hampelmännern, die nur ins Gras beißen sollen und einer Tussi, die zwar einen Namen erhält, aber deren Geschichte wohl aus der ersten Version des Drehbuchs gestrichen wurde. Wirklich schade.

3D
Glücklicherweise musste ich den Film nicht in 3D schauen, trotzdem war es doch auffällig, wieviele Gegenstände direkt in die Kamera und auf den Zuschauer zuflogen oder geschoben wurden. Das ist irgendwie billige Effekthascherei, die der Film aufgrund seines Fantasy-Hintergrunds und der guten Kulissen eigentlich nicht nötig hätte.



Nun, ich muss sagen, dass ich den Film trotz der Probleme nicht schlecht finde (außer das mit Io, das tut weh!). Ich mag solche Filme, die auf einer Mythologie basieren und ihre eigene Geschichte daraus machen. Ich bin mit solchen Filmen groß geworden und heute findet man die leider nur noch selten. Die Umsetzung war jetzt nicht die tollste, aber trotzdem bin ich froh ihn gesehen zu haben. Und ich muss sagen, ich würde mich freuen, wenn es noch einen dritten Teil geben würde.

Mein Vater, seit 25 Jahren nicht im Kino gewesen, meinte zu Zorn der Titanen: "Dinge, die die Welt nicht braucht." Aber genau diese Dinge machen doch am meisten Spaß. Dem Rest der Familie hat es auch gefallen, obwohl wir uns alle einig waren, dass der erste Teil, Kampf der Titanen, einfach besser war. Dennoch konnten wir uns noch lange in die Nacht hinein über den Film und die griechische Mythologie unterhalten. Und das ist ziemlich was wert.

Zorn der Titanen erhält von mir 3 von 5 Sterne mit einer Hoffnung auf einen besseren dritten Teil und einen guten Abschluss der Geschichte.

21. August 2009

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Wenn ich zu Hause zu Besuch bin, muss es immer etwas Ausgefallenes zu essen geben. Ich mag Muttis Küche natürlich sehr, aber sie braucht sich für mich eigentlich nicht so ins Zeug legen. Diese Zeit könnte sie von mir aus gerne hinter sich lassen. Meinen Paps freut das natürlich sehr, denn sonst wird wohl nicht so aufgetischt.


Dieses Mal gab es Pflaumenknödel, eine Hinterlassenschaft meiner Oma. Das Rezept ist simpel: Gekochte Kartoffeln werden mit ein wenig Mehl und ein bis zwei Eiern zu einer Masse gepresst. Damit werden Pflaumen, die mit einem Stück Würfelzucker gefüllt sind, umhüllt. Das muss ziemlich frustrierend sein, denn meine Mutter meint, dass der Teig sich nicht so gut an den Pflaumen hält. Für diese Frustaufgabe schickt sie uns immer vorsorglich aus der Küche.



Die gekochten Knödel werden dann mit zerlassener Butter und Zucker und Zimt verfeinert. Lecker. Eigentlich mag ich Pflaumen nicht so sehr, aber dafür mache ich gerne eine Ausnahme. Das Rezept scheint eine Eigenkreation oder Überlieferung zu sein, denn wir fanden es auf einem alten Zettel bei meiner Oma. Ohne diesen hätten wir wohl nie wieder Pflaumenknödel essen können, so wie sie es immer gemacht hat. Wahrscheinlich stammt es aus der Sommerzeit, als man viele Kartoffeln und Pflaumen über hatte. Es ist auf jeden Fall ein Highlight.


Am Sonntag besuchten wir noch meine Oma an ihrem Grab. Dabei muss ich selbst immer an das eigene Leben nach dem Tod denken. Auf jeden Fall sollte mein Grabstein etwas Besonderes sein. Ich möchte natürlich neben dem Spruch "Mess with the Best - Die like the Rest" noch einen kleinen LCD-Bildschirm haben. So einen wie bei Pimp my Ride. Darauf soll in Matrix-Code dieser Blog ablaufen. Der LCD sollte natürlich solarbetrieben sein.

Als Pflanze hätte ich gern meine drei Zimmerpflanzen auf dem Grab. Ich weiß nicht, welche Art das ist, aber es ist definitiv meine Lieblingspflanze. Vielleicht sollte ich mir nicht so viele Gedanken über mein Ableben machen, aber irgendwie begleiten mich solche Gedanken ständig... Strange

30. April 2009

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In unserer schnelllebigen Zeit verändert sich alles um einen herum und man meint, dass man sich selbst nicht verändert. Wenn man sich dann aber ein Mal im Spiegel sieht und an alte Zeiten zurückdenkt, dann hat man sich sehr wohl verändert.

Auch Dinge, von denen man meint, dass sie ewig so bleiben, verändern sich. In meiner Heimatstadt werden ständig Häuser abgerissen, Straßen umgebaut und es verschwinden immer mehr Menschen. Bei mir zu Hause wird renoviert, das Haus wirkt immer leerer. Obwohl man sich weiterentwickeln will und viele Veränderungen gut sind, wird man doch zu oft und zu plötzlich mit ihnen konfrontiert, und das kann verunsichern.

Zum Glück gibt es da Oasen - Orte, an denen die Zeit still steht. Mein Zimmer in meinem Elternhaus ist so ein Ort. Obwohl das ranzige Bett von damals mittlerweile durch ein neues ersetzt wurde, sieht das Zimmer noch so aus, wie ich es in Erinnerung habe.

Die Möbel sind so seit etwa 10 Jahren, gestrichen wurde vor 5 Jahren. Ich verbrachte eigentlich sehr wenig Zeit in meinem Zimmer. Da gab es einfach nicht so viel interessantes für mich. Arbeiten für die Schule erledigte ich meist in der Küche, Fernseher und Computer waren in anderen Zimmern. Der einzige Nutzen für mich war mein Bett zum Schlafen. Ich habe nie meine Freiheit oder meine Privatsphäre mit meinem Zimmer zum Ausdruck gebracht und verbinde keine tolle Erinnerung aus meinem Leben damit.

Und trotzdem ist es mittlerweile der einzige Ort, der sich nicht ständig verändert. Vor 3,5 Jahren zog ich von Zeulenroda nach Böblingen, seitdem steht das Zimmer still. Dinge, die in meinen Regalen oder sogar auf dem Schreibtisch standen, stehen noch heute, nur ein wenig verstaubt. Die Poster (und die damit verbundenen Jugendsünden) hängen noch an den Wänden und verlieren langsam an Farbe. Das Schulzeug steht so, wie ich es am letzten Schultag hinterlassen habe. Selbst der Wandkalender zeigt an, wann die Zeit stehen geblieben ist: Im September 2005.



Ich weiß bis heute nicht, welche Bilder sich auf den restlichen drei Monaten des Kalenders befinden und werde es auch nicht. Irgendwann vielleicht, wenn ich nicht mehr so regelmäßig vorbeischaue, finden meine Eltern einen anderen Nutzen für dieses Zimmer, aber bis dahin bin ich froh das es noch soetwas gibt: Dinge, die sich nicht ändern.