Gestern wurde auf ZDF_neo die Serie "Unsere Mütter, unsere Väter" wiederholt und da um die Serie in allerlei Medien schon viel getutet und geblasen wurde und ich durch Zufall am Anfang der Serie hängen blieb, gab ich mir die Blöße und zog das Ding von 20 Uhr bis 1 Uhr durch.
Die Serie fiel durch viel Lobhudelei auf. Endlich eine gut gemachte Serie aus Deutschland. Endlich was glaubhaftes aus dem zweiten Weltkrieg, für das man sich nicht so schämen muss. Endlich echtes Leben. Endlich was Gutes auf dem ZDF. Bla bla bla, yada yada yada.
Jetzt hab ich mein eigenes Bild und kann schon sagen. Gut gemacht, gute Serie AAAABERRR...
Ich brauche nicht viel Gutes schreiben, denn das wurde an anderer Stelle oft genug gemacht. Ich finde auch, dass es eine gelungene Serie ist, die den Fokus auf Menschen im Krieg statt den Krieg selbst lenkt, aber schon als ich im Vorspann "teamworx" gelesen hab, war mir klar, was hier vorgeht. Teamworx macht sonst eher sowas, was man im deutschen Fernsehen "Event-Programmierung" nennt. Der Tunnel, die Flucht, das sind alles "Event"-Zweiteiler auf RTL, Sat1 und Konsorten. Und im Grunde ist Unsere Mütter, Unsere Väter davon auch keine Ausnahme.
Schon sehr schnell wird klar, dass sich die Produzenten hier NICHT gesagt haben "Hey, lass uns eine Serie machen, die verdammt gut ist". Der Leitspruch dieser Serie war "Lass uns eine Serie machen, die verdammt gute Kritiken bekommt". Das ist ziemlich ärgerlich, wenn alles andere eigentlich doch passt. Aber man erkennt sofort die Muster. Die viel zu ernsten Ansagen des Hauptcharakters und der viel zu ernste Soundtrack sind nur ein paar der Punkte. Dennoch kann man sich als Zuschauer über die Hochwertigkeit der Serie freuen.
Mich persönlich haben letztendlich nur zwei Dinge am Inhalt gestört. Zum einen der Handlungsbogen von Greta, der Sängerin. Der war nach Teil 2 abgeschlossen. Im gesamten dritten Teil passiert rein gar nichts mit ihr, außer dass ihre Handlung endet. Ist das Faulheit und Ideenlosigkeit der Schreiber? Oder Druck der Produzenten alle fünf Hauptcharaktere bis zum Ende vom dritten Teil mitzuziehen? Alle Szenen mit ihr hätte man sich sich in Teil 3 sparen können. Auch die Handlung um Wilhelm in der Bewährungskompanie wirkte am Ende nur noch so, als bräuchten sie für den dritten Teil irgendwas für ihn zu tun, bis er nach Berlin zurückkehren kann, denn für seine Figur und Entwicklung brachte diese Episode auch nichts.
Der zweite große Kritikpunkt ist der offensichtliche Schlag der Serie ins Gesicht der Zuschauer. Ich schreibe hier schließlich immer noch über eine Fernsehserie. Primäres Ziel einer Serie ist es, zu unterhalten und den Zuschauer mit einem guten Gefühl zu hinterlassen. Dieses "gute" Gefühl muss nicht sein, dass die Serie gut endet, oder dass alles FriedeFreudeEierkuchen ist, aber es muss doch ein zufriedenstellendes Ende geben, über das man sich freuen, diskutieren oder einfach nur nachdenken kann. Im Großen und Ganzen passt das hier auch, außer für einen der Hauptbösewichte. Der Charakter ist Schuld am Tod von einem Hauptcharaktere und am Leid von einem anderen und trotzdem kommt er davon. Das ist unfair und einfach kein gutes Ende.
Ich weiß, das Leben ist grausam und auch im Krieg war nichts fair, aber nochmal: Wir sind hier nicht im Leben. Das ist eine Fernsehserie und ich bin Zuschauer. Und gerade ist die Fernsehserie aufgestanden, hat mir in den Bauch geboxt und mir den Mittelfinger gezeigt. Und da muss ich mich doch fragen, ob ich mich nochmal von einer Unterhaltungssendung wie dieser mit diesen Produzenten verarschen lassen will. Da ist quasi ein ganzer Handlungsstrang nicht abgeschlossen wurde und kein zufriedenstellendes Ende findet. Irgendwo braucht man als Fernsehzuschauer dann doch die Gerechtigkeit, denn wenn ich Ungerechtigkeit sehen will, dann brauch ich den Fernseher nicht anmachen und 5 Stunden meiner Zeit investieren. Und ich weiß genau, dass Fernsehproduzenten wollen, dass ich den Fernseher anschalte...
Aber alles in allem schafft es Unsere Mütter, unsere Väter zu überzeugen. Es ist gut gemachte Geschichts-Unterhaltung, die man mal gesehen haben kann. Schaut man über die Schwächen hinweg, hat man echt solides Fernsehen hinbekommen. Bei der Namensgebung fühle ich mich allerdings nicht angesprochen, weil meine Mütter und Väter einfach viel, viel jünger sind. Für mich würde die Serie eher "Unsere Großeltern" heißen.
Die Serie fiel durch viel Lobhudelei auf. Endlich eine gut gemachte Serie aus Deutschland. Endlich was glaubhaftes aus dem zweiten Weltkrieg, für das man sich nicht so schämen muss. Endlich echtes Leben. Endlich was Gutes auf dem ZDF. Bla bla bla, yada yada yada.
Jetzt hab ich mein eigenes Bild und kann schon sagen. Gut gemacht, gute Serie AAAABERRR...
Ich brauche nicht viel Gutes schreiben, denn das wurde an anderer Stelle oft genug gemacht. Ich finde auch, dass es eine gelungene Serie ist, die den Fokus auf Menschen im Krieg statt den Krieg selbst lenkt, aber schon als ich im Vorspann "teamworx" gelesen hab, war mir klar, was hier vorgeht. Teamworx macht sonst eher sowas, was man im deutschen Fernsehen "Event-Programmierung" nennt. Der Tunnel, die Flucht, das sind alles "Event"-Zweiteiler auf RTL, Sat1 und Konsorten. Und im Grunde ist Unsere Mütter, Unsere Väter davon auch keine Ausnahme.
Schon sehr schnell wird klar, dass sich die Produzenten hier NICHT gesagt haben "Hey, lass uns eine Serie machen, die verdammt gut ist". Der Leitspruch dieser Serie war "Lass uns eine Serie machen, die verdammt gute Kritiken bekommt". Das ist ziemlich ärgerlich, wenn alles andere eigentlich doch passt. Aber man erkennt sofort die Muster. Die viel zu ernsten Ansagen des Hauptcharakters und der viel zu ernste Soundtrack sind nur ein paar der Punkte. Dennoch kann man sich als Zuschauer über die Hochwertigkeit der Serie freuen.
Mich persönlich haben letztendlich nur zwei Dinge am Inhalt gestört. Zum einen der Handlungsbogen von Greta, der Sängerin. Der war nach Teil 2 abgeschlossen. Im gesamten dritten Teil passiert rein gar nichts mit ihr, außer dass ihre Handlung endet. Ist das Faulheit und Ideenlosigkeit der Schreiber? Oder Druck der Produzenten alle fünf Hauptcharaktere bis zum Ende vom dritten Teil mitzuziehen? Alle Szenen mit ihr hätte man sich sich in Teil 3 sparen können. Auch die Handlung um Wilhelm in der Bewährungskompanie wirkte am Ende nur noch so, als bräuchten sie für den dritten Teil irgendwas für ihn zu tun, bis er nach Berlin zurückkehren kann, denn für seine Figur und Entwicklung brachte diese Episode auch nichts.
Der zweite große Kritikpunkt ist der offensichtliche Schlag der Serie ins Gesicht der Zuschauer. Ich schreibe hier schließlich immer noch über eine Fernsehserie. Primäres Ziel einer Serie ist es, zu unterhalten und den Zuschauer mit einem guten Gefühl zu hinterlassen. Dieses "gute" Gefühl muss nicht sein, dass die Serie gut endet, oder dass alles FriedeFreudeEierkuchen ist, aber es muss doch ein zufriedenstellendes Ende geben, über das man sich freuen, diskutieren oder einfach nur nachdenken kann. Im Großen und Ganzen passt das hier auch, außer für einen der Hauptbösewichte. Der Charakter ist Schuld am Tod von einem Hauptcharaktere und am Leid von einem anderen und trotzdem kommt er davon. Das ist unfair und einfach kein gutes Ende.
Ich weiß, das Leben ist grausam und auch im Krieg war nichts fair, aber nochmal: Wir sind hier nicht im Leben. Das ist eine Fernsehserie und ich bin Zuschauer. Und gerade ist die Fernsehserie aufgestanden, hat mir in den Bauch geboxt und mir den Mittelfinger gezeigt. Und da muss ich mich doch fragen, ob ich mich nochmal von einer Unterhaltungssendung wie dieser mit diesen Produzenten verarschen lassen will. Da ist quasi ein ganzer Handlungsstrang nicht abgeschlossen wurde und kein zufriedenstellendes Ende findet. Irgendwo braucht man als Fernsehzuschauer dann doch die Gerechtigkeit, denn wenn ich Ungerechtigkeit sehen will, dann brauch ich den Fernseher nicht anmachen und 5 Stunden meiner Zeit investieren. Und ich weiß genau, dass Fernsehproduzenten wollen, dass ich den Fernseher anschalte...
Aber alles in allem schafft es Unsere Mütter, unsere Väter zu überzeugen. Es ist gut gemachte Geschichts-Unterhaltung, die man mal gesehen haben kann. Schaut man über die Schwächen hinweg, hat man echt solides Fernsehen hinbekommen. Bei der Namensgebung fühle ich mich allerdings nicht angesprochen, weil meine Mütter und Väter einfach viel, viel jünger sind. Für mich würde die Serie eher "Unsere Großeltern" heißen.
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