1. September 2014

Ich habe vor einer halben Ewigkeit mich darüber beklagt, dass alte Kinderbücher zensiert werden, weil man ihre Sprache ändert, den Text des Autors ersetzt und somit das Buch als Kunstwerk verfremdet. Problembegriffe waren zum Beispiel "Neger" oder "Wichse"

Das selbe Problem gibt es bekanntlich auch in bewegten Bildern. So wurden Schwarze in Trickfilmen in den 40er/50er/60er Jahren immer sehr negativ, klischeehaft dargestellt. Warner Brothers hat einen guten Weg gefunden, mit dieser Problematik umzugehen ohne das Werk zu ändern. So können sie ihre Filme immer noch zeigen ohne das Werk an sich zu verändern.


Die Zeichentrickfilme, die sie gleich sehen werden, sind ein Produkt ihrer Zeit. Es werden eventuell Vorurteile aufgrund von Rasse und Ethnizität dargestellt, welche in der amerikanischen Gesellschaft weit verbreitet waren. Diese Darstellung waren damals falsch und sind heute falsch. Die Bilder repräsentieren nicht die Wahrnehmung der heutigen Gesellschaft durch Warner Bros., werden aber trotzdem in ihrer Originalversion gezeigt. Sie zu ändern oder nicht zu zeigen käme der Behauptung gleich, diese Vorurteile hätten nie existiert.

Und das ist der Weg. Ein altes Kinderbuch? Eine Einleitung davor! Ein "Mohr" in diesem Buch? Einen Stern oder eine Fußnote dahinter und am Seitenende eine zeitgemäße Erklärung des Begriffs.

Keine Änderung des Originals, keine Änderung des Kunstwerks, keine Verzerrung der Sichtweise des Autors und vor allem kein Verstecken des Wandels des Sprachgebrauchs.

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