22. März 2011

Gestern ging es also los: Meine Suche nach dem Heiligen Gral, einer neuen Wohnung, die ich die nächsten 100 Jahre bewohnen kann.

Den Auftakt machte eine kleine 1,5-Zimmer-Wohnung in Hoffeld. Hoffeld ist ein kleiner Satellit bei Degerloch und wenn man so durch die Hochhäuser- und Ein-Familien-Häuser-Siedlung fährt, hat man das Gefühl, nicht mehr in Stuttgart zu sein, sondern in seinem eigenen kleinen Dorf. Das Gefühl geht aber auch noch weiter, denn es macht sich auch noch Unbehagen breit. Unbehagen darüber, dass wenn man da einmal wohnt, man nie wieder raus ins zivilisierte Leben kommt. Hoffeld bietet einem alles, aber nur genau einmal. Es gibt einen Bäcker, eine Apotheke, einen Markt. Ein selbsterhaltendes Kontinuum mit begrenztem Busanschluss. Bist du einmal in Hoffeld, gibt es kein Entkommen.

Die Wohnung selbst war eine Erdgeschosswohnung in einem 5-stöckigen Reihenhaus mit sehr großer Terasse. Das Haus lag am Hang und so konnte man die Terasse von außen auch nicht betreten. Die Aussicht auf den Wald und die dahinterliegenen Plattenbauten von Asemwald war schon toll. Die Nähe zu meiner aus der Arbeit bekannten Joggingroute war auch ziemlich reizvoll und das Zimmer war ziemlich riesig. Das Bad und die Küche hatten eher 70er-Jahre-Charme und ich hab Bedenken, meine Waschmaschine in die Wohnung zu stellen.

Die KO-Kriterien waren aber andere: Die riesige Terasse lässt sich nicht nutzen. Grillen ist nicht erlaubt. Bullshit. Noch größeres No-go: Die Vermieter, ein (sehr) altes Ehepaar lebt direkt nebenan und kann von ihrer auf meine Terasse kommen!!(!!!) Das brauche ich wirklich nicht. Nach seltsamen Erfahrungen in Böblingen, sehe ich davon wohl ab. Ich weiß auch nicht, ob ich mich dort heimisch fühlen könnte und das wäre die Hauptsache.



Die zweite Wohnung war das Dachgeschoss in einem kleinen Mehrfamilienhaus in Vaihingen, direkt an der vielbefahrenen Hauptstraße. Viele Schrägen und ein Vermieter, der im Erdgeschoss wohnt, prägten die Wohnung. Das Bad war ziemlich klein und in der Dusche konnte ich nicht aufrecht stehen. Es war mit einer Schiebetür vom Rest der Wohnung abgetrennt, die innen mit Fließen besetzt war. Schob man sie zu, war das Bad eine Zelle mit 4 Wänden. Irgendwie war alles etwas seltsam in dieser Wohnung, vom Gemeinschaftskeller über die Holzverkleidung an der Decke bis hin zur richtigen alten Boller-Gasheizung.

Auch hier konnte ich mir nicht wirklich vorstellen, dass sich ein heimisches Wohlfühlgefühl einstellen könnte. Mit Hausbesitzer im Haus, dessen Wohnung man jeden Tag im Treppenhaus streifen würde, war sie schnell ein Ausschlusskandidat. Aber diese Wohnung kann ich aus Prinzip nicht nehmen. Denn die eingeschaltete Maklerin tat quasi nichts... und damit meine ich NICHTS. Hallo? Die bekommt von mir am Ende fast 2,5 Mieten und da soll sie für ihr Geld gefälligst arbeiten. Geht gar nicht. No-go. Keine Wohnung.

Tja, es wird sicher nicht einfach eine gute Wohnung zu finden, aber ich habe ja etwas Zeit. Trotzdem habe ich etwas Spaß an der ganzen Besichtigungstour, man lernt die Gegend kennen und vor allem Menschen. Vermieter wie Makler. Makler sind für mich immer noch Leute, die für wenig Tätigkeit viel Geld kassieren. Es gibt natürlich welche, die sich kümmern, aber das gestern war ja das negativste Beispiel, was es geben kann: Nichts sagen und mir am Ende einen Zettel in die Hand drücken. Fuck you.

Die Besichtigungen werden weiter gehen, es sind noch ein paar interessante Angebote da draußen. Stuttgart, ich komme.

2 Kommentare:

IceDealer86 hat gesagt…

Ich kann Leinfelden-Echterdingen sehr empfehlen :)

Maith hat gesagt…

Leinfelden ist zwar cool, aber mir zu weit weg von der Arbeit... ich will gemütlich mit dem fahrrad hin und zurückfahren..

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