2. April 2011

Mit Bachelorarbeit komme ich gerade nicht weiter, deshalb mal ein anderer Gedanke: Rassismus.

Etwas was in allen Köpfen steckt und nicht auszuschalten ist. Ab- und Ausgrenzung aufgrund von Rasse, im schlimmsten Fall auch Hass und Feindlichkeit. Bei manchen Menschen ist es latent, da fühlt man sich in der Umgebung von anderen Menschen einfach nicht wohl und bei anderen ist es einfach Überzeugung oder Ideologie. Woher das kommt, weiß ich nicht. Wird man wohl auch nie wissen. Wird man auch nie wegbekommen.

Das einzige, was man dagegen tun kann, ist aufgeschlossen und tolerant sein. Und Verständnis aufbringen.

Was mich zu solchen Gedanken bringt? Dieser Artikel von Spiegel Online (siehe Screenshot). Die Geschichte ganz kurz: Ein Bäcker hat für eine Schoko-Schnitte geworben und auf der Werbung war ein Kind aus Namibia. Die Assoziation ist einfach: Mädchen dunkler Hautfarbe = Schoko-Schnitte. Die Schlussfolgerung: Alle schreien "RASSISMUS". Manche gehen sogar weiter und treten Schilder um und beschimpfen Bäckerinnen.

Nur ich sage Nein. Ich sage: Unglücklich. Denn schon allein, wenn man den Artikel zu Ende liest, hat man alle nötigen Fakten für eine vernünftige, aufgeklärte Denkweise. Dieser Bäcker bewirbt jede Woche eine andere Spezialität und packt auf die Werbung ein Foto eines Kindes eines Mitarbeiters. Tolle Aktion, nur hier ging's halt in die Hose. Unglückliche Verkettung, wo jemand einen Fehler gemacht hat und ohne darüber nachzudenken die Werbung freigegeben hat.

Ist der Bäcker jetzt ein Rassist? Der gute Mann beschäftigt etwa 50 Leute in Namibia und unterstützt verschiedene Schulen und Projekte. Und er tut was für seine Mitarbeiter, indem er ihnen die Möglichkeit gibt mit ihren Kindern zu werben. Der Mann ist alles andere ein Rassist. Nur engstirnige Menschen, die die Zusammenhänge nicht kennen, begreifen das nicht. Und reagieren dementsprechend. Ein freundlicher Hinweis hätte doch auch gereicht.

Rassismus entsteht im Kopf. Hier ist er im Kopf von Menschen entstanden, die meinten vermeintlichen Rassismus zu erkennen und auf die Idee kamen, Bäckerinnen zu beschimpfen und Schilder umzutreten. Manchmal ist die Welt verquert. Die Menschen, die meinen etwas Gutes zu tun, sind die Bösen. Vielschichtigkeit. Und aus diesem Grund ist es wichtig aufgeschlossen zu sein und die Informationslage zu kennen.

Man kann Rassismus nicht besiegen, man kann ihm nur mit offener Brust begegnen. Aber dazu gehören keine Beschimpfungen und keine Zerstörung. Dazu gehört Vernunft.

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