12. Dezember 2010

Mit einem Knall ging es los. Nachdem man eine grauenhafte Vorband überstanden, sich nochmal 40 Minuten einen Wolf gestanden und sich tausend Mal gefragt hatte, was man hier eigentlich macht. Etwa um 21:20 knallte es und da stand er, H.P. fucking Baxxter.

Gestern waren Scooter in der Schleyer-Halle in Stuttgart und einmal im Leben kann man sich sowas schon geben. Schon auf dem Weg dorthin trafen wir Gleichgesinnte, die mit uns philosophierten, was denn so der typische Scooter-Fan anhat. Jeans-Jacken, entschieden wir. Scooter-Jugend quasi.

Jugendlich war das Publikum dann doch nicht. Bunt gemischt. Bestenfalls. Junge Hüpfer, alte Säcke. Mehr männlich als weiblich. Und zum Großteil unentspannt. Während wir einfach nur rumgejumpt und abgegangen sind, waren die Leute vor uns wohl noch nie auf einem Konzert. Die Reaktionen auf einmal angesprungen gingen von angepisst bis angewidert. Einfach nur sinnlos. Nur der Slayer-Typ vor uns hat sich wenigstens nicht stören lassen.


Aber zurück zum Knall. Von einem Augenblick zum anderen kochte die Halle. Jeder Song wurde mitgegröhlt und es war einfach nur die Hölle los (jedenfalls bei uns). Man sprang, man schwitzte, man lag sich in den Armen. Das war nichts für schwache Nerven. Techno-Mucke, ein schreiender, wasserstoffblonder Mitvierziger, viel Geknall und Pompom und ein Publikum, was wirklich jeden Song mitgröhlen konnte.

Und ganz vorne zog H.P. seine Show ab. Aber auch nicht mehr. Ziemlich abgebrüht und ohne irgendwelche Macken oder Besonderheiten war's um Punkt 23 Uhr vorbei. Job erledigt. Geld kassiert. Irgendwie hat mich das schon enttäuscht. Es war zwar alles dabei, was man sich hätte wünschen können, alle Hits, aber das war's dann auch. Nichts besonderes. Nichts woran man sich später erinnert, außer dass man sagen kann "Ich war mal bei Scooooooooooter. Und ich bin abgegangen wie Sau." Nicht mal alle DJs von Hyper Hyper hat er mehr drauf.


Und so war's dann auch vorbei, wie es angefangen hat. Zwar nicht mit einem Knall, aber ich stand genauso wie vorher da. Das war's? Auf dem Ticket stand übrigens 19 Uhr Einlass und 20 Uhr Beginn. Da ist 21:20 Uhr schon eine ziemlich lange Wartezeit. Der Gig-Blog fand's nicht zu lang. Aber für den ging das Konzert auch 2 Stunden. Die Uhren ticken dort halt anders.

Was bleibt vom Abend? Scooter wird weitermachen. Immer weiter. Und wenn die Menschheit längst vernichtet ist, wird irgendein Lautsprecher immer noch fragen, wie teuer eigentlich der Fisch ist.

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