25. September 2012

Wir fahren von New York nach Philadelphia. Die Strecke ist nicht lang, also schlafen wir noch aus, dann geht es direkt den I-95 nach Süden. Diesen Interstate werden wir wohl die ganze Reise sehen, da er von New England nach Florida führt.

In Philadelphia treffen wir Melissa und Joel, unsere erste Couchsurfer-Station. Sie wohnen im nördlichen Teil von Philadelphia, der Stadt der brüderlichen Liebe. Warum sie so heißt, können uns die beiden aber auch nicht sagen. Vielleicht liegt es an einem Wahrzeichen, dem großen "LOVE"-Schriftzug, den Künstler hier in einem Park gelassen haben.


Wir treffen auch die zwei Hunde und zwei Katzen von Melissa, die sie auf trab halten. Manchmal besucht uns Ian, der schwarze Kater im Schlaf. Eine geschlossene Tür hält ihn jedenfalls nicht davon ab, sich auf meine Füße zu setzen.


An unserem Tag in Philadelphia essen wir ein Eis im Reading Terminal Market, einer großen Markthalle und ein "Muss" *hust*, aber sonst beschränken wir uns auf den Historical District, denn dort gibt es genug zu sehen.

Philadelphia ist sehr geschichtsträchtig, besonders für die Amerikaner.
Hier wurde die Unabhängigkeitserklärung von Thomas Jefferson erarbeitet und unterschrieben.
Hier wurde die Verfassung der USA unterschrieben.
Hier läutete die Bell of Liberty.
Philadelphia war 10 Jahre lang die Hauptstadt der Staaten.

Zuerst steuerten wir das Visitor Center an. Dort funktionierte nicht alles so gut, das lag wohl an Windows 2000.


Wir holen uns ein Ticket zur Independence Hall, wo die Unabhängigkeitserklärung unterschrieben wurde und machen die Führung mit. Das Gebäude wurde in seinen damaligen Zustand zurückversetzt und hat sogar einige Orginalmöbel. Während die Amerikaner staunen, ist das für uns Europäer nur Meh, da diese Möbel letztlich "nur" 250 Jahre alt sind. Da verrotten in manchen Kellern in Deutschland ältere Stühle.


Nach der Independence Hall geht es in die Congress Hall. Als Philadelphia Hauptstadt war, tagte hier der Kongress. Wir hören einen interessanten Vortrag über die Zusammensetzung aus Senat und Abgeordnetenhaus. Auch hier sind die Räume in den Orginalzustand zurückversetzt.


Wir setzen unseren Rundgang fort und kommen zur Second Bank of America. Dort sind massenhaft Portraits von wichtigen Amerikanern ausgestellt, allen voran Benjamin Franklin. Er wird hier ziemlich vergöttert, denn er hat so ziemlich viel für Amerika und vor allem Philadelphia getan: Die erste Bibliothek, die erste Uni und die erste Feuerwehr. Das geht alles auf sein Konto. Und obwohl er so hochangesehen ist, ist sein Grab ziemlich schlicht. Die Leute werfen mit Pennies danach, nach seinem Leitsatz "A Penny saved is a Penny earned."


Wir beenden unseren Rundgang und kommen wieder an der Glocke vorbei. Die Schlange ist weg und wir haben doch noch eine Chance. Man muss nur geduldig sein.


Am Ende des Tages treffen wir uns noch mit Melissa und Joel, die uns noch ein bisschen die Stadt zeigen. Wir essen Pizza und ein typisches Philadelphia-Wassereis. Wir hatten einen ruhigen und gemütlichen Tag und haben trotzdem viel gesehen. Philadelphia war interessant, aber der Tag hat uns eigentlich gereicht. Am nächsten Tag verabschieden wir uns von Melissa, Joel und ihren Tieren und brechen nach Washington auf.

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