19. April 2009

Heute habe ich "Der unglaubliche Hulk" gesehen. Nachdem Iron Man überraschend gut war, wollte ich schon lange den zweiten großen Blockbuster von Marvel aus dem Jahr 2008 sehen. Warum also Abscheulichkeit im Titel? Der Filmgegner von Hulk ist "Abomination" (engl. für Abscheulichkeit) und den Namen eines Fießlings kann man natürlich nicht mit übersetzen. Also heißt es in der Synchronisation: Sie werden eine Art Abomination. Großartig.

Zuerst ein Riesenminus für das der Film nichts kann: In Deutschland ist der Film geschnitten. Und zwar so schlecht, dass man nicht nur als Filmfreund die Schnitte erkennt. Während des Schauens hatte ich mich noch gewundert, aber jetzt hab ich im Internet die Bestätigung geholt. Traurig traurig, aber über Schnitte in Filmen und deren Sinnlosigkeit kann man ganze Wochen füllen.

Da ich den ersten Teil von 2003 nicht kenne, gehe ich an diesen Film vollkommen losgelöst.

Filmtechnisch ist der Film ganz große Klasse. Obwohl er dafür storytechnisch nicht so viel drauf hat, ist er trotzdem so erfolgreich, weil er einige wichtige Regeln des Filmemachens befolgt.
Zum Einen werden die Monster, Hulk und Abomination, nicht von Anfang an gezeigt. In der ersten Sequenz mit dem Hulk sieht man ihn nie im Ganzen. So wird der Erwartung und Spannung beim Zuschauer hochgehalten. Zum Anderen kommt er ohne große Erklärungen und Technobabble aus und ist deshalb leicht zugänglich. Die Kameraführung ist sehr gut und es gibt im Film viele kraftvolle Bilder und Szenen.

Die Story ist schnell gesagt. Um den Hulk zu jagen kreiert das Militär die Abomination, die selbst zum Problem wird, was der Hulk lösen soll. Die Schauspieler machen ihre Sache gut und Edward Norton nimmt man den Bruce Banner ab. Irgendwas veranlasste mich bei jeder Szene, in der sie vorkam, laut "LIV TYYYYYLER" zu gröhlen. Was mich ein bisschen gestört hat bei der vielen Action ist, dass eigentlich nie rüber kam, dass Bruce Banner eigentlich ein Wissenschaftler und Nerd ist. Es enstand nicht der Eindruck, dass dieser Typ je in einem Labor gestanden hat.

Da der Film die ganze Geschichte um die Entstehung des Hulks in den Vorspann nimmt, hat er viel Zeit, sich auf die Nebencharaktere und die Entstehung der Abomination zu konzentrieren. Daher auch die Überschrift, denn man meint fast, dass Tim Roth, der die Abscheulichkeit spielt, mehr Filmzeit hat, als Edward Norton.

Alles in allem ist "Der unglaubliche Hulk" ein solider Film, der zwar nicht ganz an Iron Man heran reicht, aber trotzdem einem Actionfan viel Spaß bereiten kann. Es gibt viele Hinweise auf die kommenden Projekte von Marvel und so kann man sicher sein, dass auch der Hulk wiederkommen wird. Jetzt bleibt mir erstmal noch der erste Teil.

Sehr solide 3,5 Sterne von 5.

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