18. November 2013

Fakt 1: Durch die Integration von Google+ in Gmail wird Email-Adressen das zugehörige Google+-Konto zugeordnet. Fährt man mit der Maus über eine Email-Adresse, die man nicht im Adressbuch oder bei G+ hat, wird einem dieses Profil angezeigt.

Fakt 2: Es gibt Spam-Emails, bei denen man andere Empfänger-Adressen sieht.


Für die Privatsphäre ungemütlich wird es, wenn diese beiden Fakten kombiniert werden.


Heute morgen erreichte mich eine "Email" von einem Spiele-Club, wo ich mich doch als VIP anmelden sollte. Ein seltenes Ereignis, da der Spamfilter von Gmail sonst eigentlich richtig gut funktioniert. Diese Nachricht war aber sogar als wichtig markiert, aufgrund der enthaltenen Worte.

Neben mir als Hauptempfänger waren noch 3 weitere GMX-Adressen im CC. Nichts aufregendes, normalerweise markiere ich das als Spam und denke nicht viel darüber nach. Heute bin ich jedoch mit der Maus über die Namen gefahren. Bei den ersten beiden gab's auch nichts. Nur bei Email-Adresse Nummer 3 erschien auf einmal ein Foto, ein voller Name und ein Untertitel (alles bis auf das letzte oben von mir unkenntlich gemacht). Der Untertitel ist meines Wissens die Firma, bei der die Person arbeitet.

Mit einem Klick war ich sofort auf dem öffentlichen Google+-Profil der betreffenden Person und konnte mir alle Beiträge, Fotos und Freunde betrachten. Diese Person wohnt in Hamburg, betreibt einen kleinen Näh-Blog und arbeitet anscheinend in einem Spielzeug-Laden.

Da frage ich mich doch: Muss das sein? Ich glaube kein Mensch will so einen Grad der Verlinkung und über eine Spam-Mail gefunden werden. Aber mittlerweile ist so eine Entwicklung kaum noch aufzuhalten. Früher konnte alles, was man ins Netz gestellt hat, gefunden werden, heute wird es gefunden.

Die nächste Stufe einer solchen Google+-Integration wird sein, dass auf Android-Handys beim Anrufer das Google+-Foto angezeigt wird, wenn die Telefonnummer über das Profil zugeordnet werden kann...

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