Hinter Selig kann ich jetzt auch einen Haken machen. Live gesehen. Yup.
Ganz so einfach ist es nicht. Mit Selig verbinde ich tatsächlich sehr viel. Naja, bis 2009 erstmal nix. Aber seit ihrer Wiedervereinigung steht jedes Selig-Album für mich für einen ganz bestimmten Lebensabschnitt. Und genau die Evolution, die ich in den letzten drei Alben sehe, sehe ich auch in mir. Und endlich unendlich ist neu naiv und ich habe es geliebt. Von Ewigkeit zu Ewigkeit steht für den Anfang vom Rest des Lebens und etwas, auf das man sich immer verlassen kann. Und jetzt Magma. Magma ist für mich das Gefühl des Angekommenseins, der Festigung.
Seit 2009 hab ich jede Gelegenheit verpasst Selig zu erleben, aber am gestrigen Montag war es dann soweit, denn sie gastierten im LKA. Das Publikum war sehr gemischt, so auch die Setlist. Natürlich gab's viel vom neuen Album, aber der Querschnitt lag doch in der Post-2009-Phase, was mir sehr entgegen kam. Und so entwickelte sich im Laufe des Abends eine magische Stimmung. Noch nie habe ich ein so gut gelauntes Publikum gesehen und die Band hat das dankend aufgenommen. Nach der dritten Zugabe war zwar leider Schluss, aber das Summen der Menge verstummte erst mit dem Einsetzen der Rausschmeißermusik.
Meine großartigen Grobpixelbilder muss hier nicht alle teilen, aber ein Eindruck ist schon drin. Von meinem Stammplatz im LKA.
Auch live haben sie mir bewiesen, dass sie eine der wenigen deutschen Bands sind, die nicht nach Weichspüler und tausend Mal gehört klingen- Sie machen ihre eigene Sache und das hoffentlich noch eine Weile. Ich wünsche mir dann gerne noch mehr Experimentelles mit vielen psychedelischen Gitarrensolos, die sie auch gerne mal im Studio einspielen dürfen und nicht nur für die Bühne aufsparen.
Einen ganz grausamen Bericht gibt es bei den
Stuttgarter Nachrichten. Verfasst von jemanden, der wohl nur die Setlist gesehen hat, aber nicht da war. Selig war ein Erlebnis.
Und weil sie's gestern nicht gespielt haben, hier noch Auf dem Weg zur Ruhe...