2. August 2009

Mein heutiger Film ist "Die Verurteilten" (The Shawshank Redemption) aus dem Jahre 1994. Ich wusste nichts von diesem Film, außer dass er bei IMDB auf Platz 1 steht. Von einem Film, der auf Platz 1 steht, erwartet man ja viel und irgendwie verleitet das von Geburt an gegebene Misstrauen uns, an der Platzierung zu zweifeln... bei mir ist das jedenfalls so.

Der Film ist für mich ein Enigma. Ich kann nichts über ihn sagen. In Futurama hat "Gott" mal zu Bender gesagt: "Wenn man etwas richtig macht, dann merken die Leute überhaupt nicht, dass man überhaupt etwas gemacht hat." Genauso verhält es sich mit die Verurteilten. Während man Regisseur Frank Darabont und den Schauspielern nichts vorwerfen kann, ist der Film für mich allerdings nichts herausragendes. Mir gefallen andere Filme besser und viele schlechter. Es ist kein Film, den man gesehen haben muss, allerdings sollte man ihn mal gesehen haben.

Ein Film muss mich entweder unterhalten oder eine Message übermitteln. Ich wurde weder unterhalten, noch kam eine großartige Message bei mir. Auf der anderen Seite ist der Film durchaus unterhaltsam und beschäftigt sich mit ernsthaften Themen. Diese Widersprüche machen es für mich sehr schwer, den Film einzuschätzen. Erschwerend dazu kommt noch, dass die Vorlage von Stephen King stammt. Streifen basierend auf seinen Werken sind entweder Trash oder Meisterwerke (Müll überwiegt eindeutig). Die Verurteilten ist irgendwo dazwischen, aber er pendelt nicht hin und her. Ich kann einfach nichts Schlechtes, aber auch nichts Gutes an ihm finden. Er ist einfach nur da.

Tim Robbins spielt Andy Dufresne, einen verurteilten Doppelmörder, dessen Schuldfrage nicht ganz eindeutig ist. Er kommt in das Gefängnis von Shawshank und macht sich durch seine Intelligenz und eigene Art Freunde. Unter ihnen ist Red, gespielt von Morgan Freeman, dessen Leben im Gefängnis mehr durch Robbins Charakter geprägt wird, als die von den anderen. Der Neuankömmling arbeitet sich auch unter den Aufsehern nach oben und bewegt einiges im Gefängnis und gerät so an den Direktor.

Ich bin mir nicht sicher, was genau der Film zum Zuschauer zu transportieren versucht. Freemans Charakter sagt an einer Stelle, dass jeder im Gefängnis bricht. Im Nachhinein passiert das mit Dufresne nicht wirklich und nach zweieinhalb Stunden wirklich, welche Emotion der Film in mir hervorrufen soll. Die Bedingungen im Gefängnis kann ich nicht wirklich beurteilen, aber sie werden auch gezielt nicht als schlecht dargestellt. Die wirkliche Schlüsselszene war, als ein alter Insasse nach 50 Jahren Gefängnis entlassen wird. Er sieht, wie die Welt sich verändert hat und dass sein eigentliches Leben im Gefängnis ist. Auch Freemans Charakter macht diese Regungen durch, wird aber letztendlich von Robbins Charakter aufgefangen.

Es passiert selten, dass ich nach einem Film so indifferent bin oder mir so wenige Gedanken mache, aber es passiert auch selten, dass ein Film kaum eine Regung in mir hervorruft. Bei der Bewertung läge der Film bei mir klar in der Mitte und er gehört ganz bestimmt nicht zu meinen Top 10. Wenn ich aber bedenke, dass ich vor kurzem Dragonball Evolution mit 3,5 Sternen bewertet habe, dann muss ich für die Verurteilten so fair sein und sie mindestens auf diese Stufe stellen, denn schlecht ist der Film nun wirklich nicht.

3,5 Sterne von 5.

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