25. November 2011

Ich durfte mir gestern etwa eine Stunde lang "The Voice of Germany" anschauen. Ich kannte das Konzept schon aus der US-Version, aber letztenendes ist es alles der gleiche Stuss. Hier auch ein paar Gründe, warum das so ist:

  • Das Konzept des Nicht-Sehens funktioniert nur für die Jury. Die Zuschauer sehen die Kandidaten sofort und sofort werden sie visuell beurteilt. Ein riesen Einfluss auf das Voting am Ende.
  • Und wenn die Jury nach einer gesungenen Zeile auf den Button haut, dann können sie den Rest der Performance sowieso sehen.
  • Außerdem gibt's ja eh nur hübsche Menschen dort. Ist ja klar, wenn nur Musical- und Soap-"Stars" auftreten. Deren Beruf gründet sich auf gutes Aussehen. Nix mit Fatties oder Pickelfressen mit Hammerstimme.
  • Geht ja auch gar nicht, denn es gibt ja sowieso eine Vorauswahl und Einladungen. Klar werden da nur fernsehtaugliche Leute ausgewählt. Singen können die alle sowieso. Kann sich ja Pro7 nicht leisten, dass sich die Jury nie umdreht.
  • Da alle Kandidaten schon singen können, brauchen sie die Jury eigentlich auch gar nicht, die ihnen als Coaches zur Seite stehen soll. Was sollen die noch lernen?
  • Die ewigen Zeitlupen-Wiederholungen von Dingen, die ich 10 Sekunden vorher gesehen habe, gehen mir sowas von auf den Sack. Ich könnte da den Fernseher einschlagen. Das ist eine Beleidigung meiner Intelligenz. Als ob ich mich nicht daran erinnern könnte.
  • Eine weitere solche Beleidigung: Ein Lied beginnt, tosender Applaus kommt auf, Pfiffe, die Menschen sind ekstatisch, einzelne werden sogar gezeigt wie sie Standing-Ovations geben. Schnitt. Man sieht die ganze Halle in der Totalen. Keiner klatscht, keiner steht. Was zur Hölle soll das?
  • Die "Performances" schienen mir nicht echt. Das klang alles nach Playback und sah auch so aus. Wie kann eine Sängerin die Lautstärke eines gesungenen Tones genau gleich halten, wenn sie sich dabei vom Mikrofon entfernt oder näherkommt?
  • Spätestens nach dieser ersten Castingphase ist es doch eh wieder der gleiche Schund. Was soll schon anderes passieren?
Am Ende bleibt alles Fake. Für mich hat sich das Kapital also schon wieder erledigt. Andere wollen wohl weiterschauen, wie zum Beispiel die Rezensentin bei SPON.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen